Lange schon ist klar, warum CJ Ramone einerseits zwar als letzter externer Musiker Mitglied bei den RAMONES wurde, sich aber in den wenigen Jahren seiner Bandzugehörigkeit mehr als fast alle anderen am Songwriting beteiligte: Der Typ hatte damals schon ein stetes Mitteilungsbedürfnis in Sachen Musik.
Nach den RAMONES tat er das bei BAD CHOPPER und den WARM JETS. Und er tut es seit nunmehr vier Alben auch solo. Damit führt er die RAMONES-Tradition des „Du kannst alles tun, was du willst, Hauptsache, du bist auf Tour und hast regelmäßig Platten am Start“ konsequent fort.
Natürlich auch musikalisch. 99% der Songs auf „Holy Spell“ hätten auf jedem Album der größten Band der Welt Platz gefunden – auch wenn Blues- und Westcoast-Elemente eingestreut sind. Die waren bei den RAMONES ja eher nicht so vorhanden.
Aber das sind eben die Wurzeln dieses Mannes. Und die stehen ihm. Die hat er drauf. „Holy Spell“ knallt an allen Ecken und Enden. Bis auf diesen einen, den sechsten Track. „Hands of mine“.
Eine Ballade, in der es um Kindheit und Jugend, um Unschuld und den Verlust derselben geht. Soll heißen: Es wird extrem persönlich. Und plötzlich klingt einem da dezenter Americana-Sound und ein bisschen Jazz entgegen.
Und Folk und irgendwie, nun ja, Stille. Ein wundervoller Einbruch der tiefen, unpeinlichen Gefühle. Nein: CJ ist nicht nur ein Ramone auf Lebenszeit. Er ist auch ein begnadeter Songwriter.
Das wird mit „Holy Spell“ einmal mehr deutlich.
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