Was war der Grund, dein neues Album „American Beauty“ zu nennen?
Ich habe die Platte „American Beauty“ genannt, weil ich dachte, bei all dem politischen Aufruhr, den Protesten und dem Hass, sei es ein guter Zeitpunkt, etwas Positives zu veröffentlichen. Ich sehe das Schöne in dem Kampf, den wir gerade durchleben. Menschen stehen für das ein, woran sie glauben, tun sich zusammen, unterstützen einander und jene Anliegen, von denen sie denken, dass sie wirklich bedeutend sind. Es gibt mehr politisch bewusste Menschen als irgendwann sonst in der Geschichte. Auf die Gefahr hin, dass es pathetisch klingt: Ich denke, es findet ein Erwachen statt. Abgesehen davon sehe ich die Schönheit im alltäglichen Leben. Durch die sozialen Medien habe ich viel Kontakt zu meinen Fans. Ich bekomme alles mit, wie groß ihre Liebe zur Musik ist, über ihre Schwierigkeiten als Eltern bis hin zu Todesfällen von Freunden oder in der Familie. Und in alldem sehe ich das Schöne. Nichts hier ist perfekt, aber das ist auch nicht der Punkt. Es geht um das Streben danach, sich als Volk und Nation stets zu verbessern. Und das tun wir.
Was ist das wirklich Schöne und Gute an den USA, besonders in Bezug auf Musik, Punk und Gegenkultur?
Die Gegenkultur ist zu einer anerkannten politischen Bewegung geworden. Es geht darum, den Leuten zu erlauben, ihr Leben so zu gestalten, wie sie das wollen, solange es nicht die Freiheit anderer einschränkt. Die Kultur hier hat etwas an sich, das Rebellen hervorbringt. Menschen, die die Dinge auf ihre Weise erledigen wollen. Das ist Punkrock für mich, es ist nicht irgendeine politische Einstellung, ein bestimmter Kleidungsstil oder Haarschnitt. Es ist der unwiderstehliche Drang, seinen eigenen Weg zu gehen. Das ist Punk. Man kann aber auch „American Spirit“ dazu sagen.
Was sind deine Lieblingsorte in den USA in Sachen Punk, Musik und Kultur?
Meine Lieblingsauftrittsorte waren das Continental und das CBGB’s in New York. Das Continental gibt es zwar noch und es wird immer noch von meinem guten Freund Trigger betrieben, aber es finden keine Shows mehr statt. Und ich denke, jeder kennt die Story des CBGB’S. Ich habe viel Zeit im Kat, in der Milk Bar oder Aztec, Brownie’s, World, Limelight und Ritz verbracht. Alle weg. Die gesamte Szene der Stadt hat sich nach Brooklyn verlagert. Aber ich schaue noch heute gern im Manitoba’s vorbei, wenn ich in New York einen trinken gehe. Der Besitzer ist Dick Manitoba von THE DICTATORS und es ist ein ziemlich cooler Laden. Der einzige Ort, wohin ich regelmäßig essen gehe, ist Katz’s Deli. Da nehme ich jedes Mal das Pastrami-Sandwich und als Beilage eingelegte grüne Tomaten. Und ich liebe den Central Park, da war ich schon als kleines Kind immer. New York City hat sich sehr verändert, aber ich erkenne meine alten Plätze immer noch unter den ganzen neuen.
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