OBEYER bedienen eines aktuell sehr angesagten Sounds, bewegen sich zwischen Post-Metal, progressivem Metalcore und ein bisschen Djent. Ein Neustart für das Quartett aus Northampton, das bis vor kurzem noch unter dem Namen LAY SIEGE unterwegs und einem eher Hardcore-geprägten Sound zugewandt war. Auf „Chemical Well“ wirkt der Gesamteindruck brutaler, düsterer, mehr auf Metal fokussiert. Die wenigen Einflüsse, auf die sich alle Bandmitglieder einigen können, unter anderem MESHUGGAH und THE ACACIA STRAIN, sind recht deutlich zu hören. Tiefes Tuning, oft temporeduzierte Riffs und überwiegend Growls in einem auffällig rohen Vocal-Mix. Elektronische Passagen und cleaner Gesang sorgen für Atmosphäre. Besonders gut gelingt es OBEYER, Songs nicht zu überladen und somit einzelne Elemente für sich wirken zu lassen. Dieses Schema nehmen sie sich allerdings so sehr zu Herzen, dass die zehn Tracks auf ihrem Debüt streckenweise recht ähnlich klingen und weniger Innovation bieten als erhofft. Im Ohr bleibt vor allem „With nothing“, das mit seinem fortlaufenden, unterschwelligen Motiv besticht und dabei eine betörende Raffinesse präsentiert. Mit dem, was OBEYER jetzt machen, sind sie sicherlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Aber wie geht es weiter?
© by Fuze - Ausgabe #109 Dezember 2024 /Januar 2025 2024 und Jeannine Michèle Kock
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