CASTING OUT

Go Crazy, Throw Fireworks!

Ganz schön dünn das Eis, auf welchem Ex-BOYSETSFIRE-Sänger Nathan Gray mit THE CASTING OUT und deren Debütalbum da rumturnt, denn anstatt den auf der selbstbetitelten EP eingeschlagenen Weg in Richtung atmosphärischer Keyboard- und Akustikgitarrensounds konsequent fortzusetzen, spricht man nun eine deutlichere Sprache in Form von griffigem Punkrock kalifornischer Prägung, welcher jedoch nicht etwa durch juvenile Witzigkeit zu glänzen versucht, sondern durchaus ernste Themen aufgreift.

Das könnte nun nämlich zur Folge haben, dass die potenzielle Zielgruppe den Finger hebt und sich über die zweifellos vorhandene stilistische Nähe zu BOYSETSFIRE echauffiert, was der Platte jedoch nicht ganz gerecht werden würde.

Sicherlich ist eine gewisse Ähnlichkeit zu Grays vorherigem Betätigungsfeld nicht von der Hand zu weisen, was nicht zuletzt die punkigen Stakkato-Riffs, äußerst mitgrölkompatiblen Refrains und latent klebrigen Gitarrenmelodien belegen, doch wo BSF ihrem Ärger über politische Entgleisungen Luft machten, beschäftigt sich Gray auf „Go Crazy, Throw Fireworks!" mehr mit sich und seinem nicht immer ganz rund gelaufenen Leben.

Egal, ob gescheiterte Beziehungen oder zurückliegende Drogenprobleme, allem wird Luft gemacht und irgendwie mutet es seltsam an, wenn er dabei sagt, der Spaß stünde heute für ihn im Vordergrund.

Auf der anderen Seite glaubt man ihm das beim Hören dieser Platte, denn Spaß macht sie allemal, und das werden auch jene nicht abstreiten können, die noch immer BSF hinterhertrauern.