Dritte Runde der Rerelease-Kampagne der klassischen BUZZCOCKS-Alben. 2017/18 legte Domino zunächst „Spiral Scratch“ (1977) und „Time’s Up!“ (1978) neu auf, im Januar 2019 folgten dann die Neuauflagen von „Another Music In A Different Kitchen“ (1978) und „Love Bites“ (1978), und nun folgen, jeweils als eigenständige Veröffentlichung, „Singles Going Steady“ (1979) und „A Different Kind Of Tension“ (1979).
Von „Singles Going Steady“, ursprünglich in den USA auf I.R.S. erschienen und dazu gedacht, die US-Musikfans auf die Band aufmerksam zu machen, sind seitdem wirklich unzählige Versionen erschienen, gut möglich, dass es die meistverkaufte BUZZCOCKS-Platte ist – warum das so ist, ist offensichtlich: Die 16-Songs-Compilation stellte so was wie ein frühes „Best Of“, dar, hier fand in den letzten vierzig Jahren jede neue Punk-Generation die Essenz des musikalischen Schaffens der BUZZCOCKS.
Man möge mir die lästerliche Aussage verzeihen, aber wo die Band auf ihren Alben auch mal den einen oder anderen weniger spannenden Song bereithält, sind hier nur Hits enthalten. Das waren/sind die ersten acht in Großbritannien auf United Artists erschienenen Singles nebst deren B-Seiten.
„Orgasm addict“, „What do I get?“, „I don’t mind“, „Love you more“, „Ever fallen in love“, „Promises“, „Everybody’s happy nowadays“ und „Harmony in my head“ („Noise annoys“ nicht zu vergessen) – allesamt Überhits der Punk-Geschichte.
Zusammen mit den UNDERTONES und RAMONES legten BUZZCOCKS damals das Fundament für Pop-Punk. Diese Songs werden einfach nicht alt, sind schlicht perfekt. Muss man kennen, muss man haben. Etwas anders verhält es sich mit „A Different Kind Of Tension“: Natürlich war Pete Shelley auch hier wieder ein exzellenter Songwriter, doch ist das Album insgesamt etwas sperriger, aber es ist tatsächlich kein einziger Hit des Kalibers wie jener auf „Singles Going Steady“ dabei.
Natürlich, im Werkkanon der BUZZCOCKS hat „A Different Kind Of Tension“ seine Berechtigung, ist aber wohl so was wie das Album für den fortgeschrittenen Fan.
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