BUG

Atropos

Sagt der PC-Nerd: „Da ist ein Bug drin“, dann meint er ein winziges Fehlerchen im digitalen Code. Passt gut zur gleichnamigen Innsbrucker Band. Bei der ist auch irgendwie der Käfer, respektive Wurm drin.

Allerdings gewollt, spielt das Quartett auch auf seinem dritten Album wieder schwer verdauliche Musik. Doch steckt dahinter nicht fehlendes Können, sondern eine sympathische Dickköpfigkeit in Sachen Text, Gesang und Riff.

Zum Beispiel im mythologischen, sich über alle drei Alben spannenden Konzept, das sein Finale im sagenumwobenen Albumtitel „Atropos“ findet, ist es doch benannt nach der mächtigsten der drei griechischen Schicksalsgöttinnen.

Zusammenhangslose und fehlerhafte Schicksale thematisieren BUG in deutschen und englischen Texten, wenn gesellschaftliche Tabus in Gedankenfragmenten besungen werden, oft auf skurril-sarkastische Weise.

Die Musik erscheint ebenso wenig homogen, Fluch und Segen zugleich. Manche der zehn Songs sind großartiger Noise/Doom/Hardcore, versetzt mit Grind-Elementen und gelegentlichen jazzigen oder „exotischen“ Klängen.

In den guten Momenten erinnert „Atropos“ an EISENVATER oder END OF LEVEL BOSS, die andere Hälfte besteht aus sehr anstrengend-frickelhaftem Noise mit sehr gewöhnungsbedürftigem Psycho-Gesang.

Aber vielleicht verstehe ich die Band nur nicht richtig, vielleicht gilt für das Sperrige vielmehr die alte IT-Weisheit: „It’s not a bug, it’s a feature.“