BUBONIX

Please Devil, Send Me Golden Hair CD/LP

Was für ein Album! Immer wieder, wenn man glaubt, dass die meisten Bands ihre musikalischen Ideen im besten Fall gut klauen und nur durch gekonntes Zitieren von bereits Dagewesenem überzeugen können, kommt ein Album wie "Please Devil, Send Me Golden Hair" daher.

Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich bin mir bewusst, dass die meisten Bands, die versuchen das Rad neu zu erfinden, kläglich scheitern und scheiß Musik veröffentlichen. Das hier ist hingegen einfach unglaublich: Die Band ist seit dreizehn Jahren unterwegs, ohne das irgendwer groß Notiz von ihnen nimmt, und kommt dann dieses Jahr mal eben mit elf Stücken um die Ecke, die national wie international ihresgleichen suchen.

Drei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Gesang und ein dicker Fickfinger in die Richtung von all dem langweiligen Rest. BUBONIX bewegen Hardcore, ohne in Progrock-Gefilde abzudriften, oder gar eklige Metal-Klischees zu bemühen.

Erlaubt ist dabei alles, was Spaß macht und hilft, den Inhalt zu transportieren. Ich werde den Teufel tun ins Detail zu gehen. Nur soviel, wenn ein Stück wie "Quick" nach drei Minuten und dreiundzwanzig Sekunden noch mal ganz kurz seine Richtung ändert, einen Moment später einen letzten Haken schlägt, um die restlichen achtzehn Sekunden voll aufzudrehen, sind die meisten anderen Bands schon längst mit dem Gesicht im Dreck krepiert.

Das Ganze erscheint übrigens via Nois-O-Lution, die haben mit CAMERAN immerhin eine ansatzweise vergleichbare Band am Start. (40:47) (10)