BIBLE OF THE DEVIL

Brutality Majesty Eternity CD / Tight Empire CD

Die "New Wave Of British Heavy Metal" ist ja so neu nun auch nicht mehr. Umso erstaunlicher, dass es scheinbar immer noch Bands gibt, die sich diesem Musikstil verschrieben haben. Und noch erstaunlicher, dass das nicht einmal peinlich wirken muss.

BIBLE OF THE DEVIL aus Chicago verzichten auf den üblichen pathetischen Popanz und alberne Fantasy-Lyrics. Stattdessen kommen sie auf dem aktuellen Album "Brutality Majesty Eternity" roh und direkt, mit tiefer Bassdrum und manchmal noch tieferen Gitarren daher, fahren sich gegenseitig über den Haufen und sind sich auch für einen Seitenhieb auf das eigene Genre nicht zu schade.

Sänger Mark Hoffmann krächzt wie seinerzeit Udo Dirkschneider bei ACCEPT und liefert sich gleichzeitig fiese Gitarrenduelle mit seinem Konterpart Nate Perry, wie es IRON MAIDEN mit ihren zwei, drei oder sieben Gitarristen auch nicht besser hinbekommen würden.

Da wären wir auch schon beim Knackpunkt angelangt, denn bisweilen übertreiben BOTD die Soliererei doch arg, also eigentlich fast immer. Dadurch wird so mancher ansonsten gute Song bis über das Verfallsdatum hinaus ausgedehnt.

Aber so sind sie halt, die Metaller: wollen immer solieren ... "Tight Empire" erschien vor rund zwei Jahren und wird wohl im Rahmen der aktuellen Promokampagne noch mal auf den Markt geworfen.

Im Grunde genommen lässt sich hier das selbe sagen wie schon zum aktuellen Longplayer, außer dass die Songs hier noch nicht so ausgegoren wirken. In Sachen Songwriting hat man seitdem einiges dazugelernt, so dass "Tight Empire" nicht unbedingt zu empfehlen ist.

Vor allem, da man schon damals nicht so recht wusste, wann ein Song enden sollte. (54:19/47:59) (6/4)