Das US-Quartett hat sich nach dem Spitznamen eines Serienkillers benannt. Als ED GEIN selbst ist vor Jahren bereits eine Grindcore-Gruppe aus Syracuse aufgefallen und in guter Erinnerung geblieben. BODYSNATCHER tun ebenfalls das ihnen Mögliche dafür, nachhaltig Eindruck zu schinden. Dass die dritte Platte der Band auf MNRK Heavy (u.a. WITHIN RUINS, IMPENDING DOOM, FIT FOR AN AUTOPSY und ENTERPRISE EARTH) erscheint, ist vielsagend. Die Kombo aus Melbourne, Florida bringt das Potenzial mit, breite Hörerkreise anzusprechen. Verantwortlich dafür ist einerseits der Identifikation stiftende Mix aus Slam-Death, Beatdown, Deathcore und MetalCore. Andererseits treten die Musiker derart vehement, zugespitzt und in einer extremen Auslegung catchy in Erscheinung, dass man gar nicht anders kann, als ihr Drittwerk abzufeiern. Die gebotene Intensität und Brutalität zeichnen „Bleed-Abide“ gleichermaßen aus. BODYSNATCHER fahren maximal dick und brachial auf, was für das Songwriting, aber auch die intensive Produktion gilt. Ebenfalls wichtig sind das natürliche Vorgehen und die Groove-betonte Spielweise des Quartetts aus Florida. Weder gibt es technische Komplexität zum Selbstzweck noch Exzesse, denen schwer zu folgen ist. Der Ansatz ist genau entgegensetzt. Der US-Vierer entwickelt sein musikalisches Bedrohungspotenzial auf „Bleed-Abide“ vor allem durch bodenständige Arbeit und nachvollziehbares, abfeierbares Vorgehen. Und durch unerbittliches, brutales Nachsetzen.
© by Fuze - Ausgabe #94 Juni/Juli 2022 und Jenny Josefine Schulz
© by Fuze - Ausgabe #94 Juni/Juli 2022 und Jenny Josefine Schulz
© by Fuze - Ausgabe #98 Februar/März 2023 und Arne Kupetz
© by Fuze - Ausgabe #106 Juni/Juli 2024 und Florian Auer