1969 planten die ROLLING STONES für den Abschluss ihrer US-Tour ein kostenloses Open-Air-Konzert, das schließlich in Altamont, auf einer alten Speedway Srecke stattfindet. Dem Massenandrang wollte man Herr werden, indem man die Hells Angels als Ordner anheuerte.
Eine nicht unbedingt nachvollziehbare Entscheidung, ein Aufgebot der für ihre Gewalttätigkeit berüchtigten Rockertruppe zur Bändigung von eher friedlich gesonnenen Hippies und Blumenkindern zu engagieren.
Was dann folgte, war eine eskalierende Orgie an Gewalt gegenüber den Konzertbesuchern, die schließlich und letzendlich sogar darin gipfelte, dass ein schwarzer Zuschauer in unmittelbarer Nähe der Bühne erstochen wurde, was die Stones nicht davon abhielt, das Konzert zu Ende zu spielen.
Die Ereignisse dieses Tages werden allgemein als das Ende des Summer of Love angesehen. Den damaligen Geschehnissen widmet sich das vorliegende Konzeptalbum der australischen Zwei-Mann-Band BLACK CAB, dass sinnigerweise den Untertitel trägt "Flowers Grew But Then They Died".
Das Ergebnis ist naturgemäß ziemlich düster geraten, aber, wie bei Konzeptalben im Idealfall üblich, ausgesprochen homogen. Der Gesang hält sich oftmals sehr zurück, viele der Songs sind instrumental gehalten oder mit sehr minimalistischen Lyrics versehen.
Dem Kontext der Ära, um die es geht, wird vereinzelt durch den Einsatz von Sitarklängen Tribut gezollt, ein anderer Part bezieht seine Kraft und Eleganz durch den Einsatz von eingesetzter Elektronik, wenngleich selbige damals noch weniger populär war, bzw.
so noch gar nicht erfunden. Den treibenden Charakter besorgt an vielen Stellen aber der monotone und kräftige Basslauf. Abgerundet wird alles durch den Einsatz von, wie ich es vermute, Originaltönen aus dem Konzert, welche dem Dokumentarfilm "Gimme Shelter" von 1970 entnommen worden sein dürften.
Auch ohne den Hintergrund der damaligen Geschehnisse funktioniert diese Platte ausgesprochen gut und zeugt von stilistischer Vielfalt, die trotz allem sparsam eingesetzt wurde und gerade daraus ihre Kraft gewinnt.
(38:18) (08/10)
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