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BITUME

Kaputt

Ist das „B“ von BITUME auf dem Cover etwa verrostet und auf den Meeresgrund gelaufen? Doch es hat wie eine jede Münze, die eben auch dort landet, zwei Seiten. Eine Seite ist mit Sicherheit positiv. Und so rocken uns die sympathischen Oldenburger stimmungsmäßig vakant durch ihre Scheibe.

Mit Liedern, die pessimistisch „Kaputt“ oder „Abgesang“ heißen und doch bereits mit dem schelmischen Schmunzeln verbunden, dass jedes Ende auch einen Neuanfang birgt. Denn so auf Strecke negativ sind unsere Maritim-Punks nun wirklich nicht.

Krankte das letzte reguläre Studioalbum „Zeichen“ für mich daran, dass es praktisch nur aus schnellen Songs bestand, haben sie diesmal für eine bessere Ausgewogenheit gesorgt. Der Opener „Lied gegen mich“ stellt beispielsweise wahre Stadionrockatmosphäre her und der „Abgesang“ beinhaltet neben einem Kinderchor auch noch weise Zeilen für die Hörer*innenschaft: „Wer keine Fragen stellt, wird diese Welt nicht mehr verstehen (...) / Irgendwann wirst du verstehen, der Dunkelheit fehlt das Licht.“ Doch so wie das Wetter an den Küsten häufig wechselt, drehen auch die Stimmungen unserer Freunde auf diesem gelungenen Album und in „Schmaler Grat“ umarmen einen die Gitarren förmlich.

Eindeutig das beste Album der Band, neben ihrem Akustikwerk „Aku“.