NEUROTIC ARSEHOLES

... bis zum bitteren Ende

Im Auto-Oldtimer-Geschäft gibt es den Begriff „new old stock“: Irgendein findiger Händler hatte sich einst, als es die noch ab Werk zu kaufen gab, sagen wir Kotflügel für den VW Käfer zur Seite gestellt. Heute gibt es, sollten die alten am Auto weggerostet sein, entweder schlecht passende Neuware – oder „new old stock“. Genau darum handelt es sich bei der „... bis zum bitteren Ende“-CD der NEUROTIC ARSEHOLES, irgendwo hatte Weird System-Labelboss Mansur Niknam also noch Exemplare der CD gebunkert, der alte EFA-Barcode (der Vertrieb ist 2004 in Konkurs gegangen) wurde mit einem aktuellen Indigo-Sticker überklebt und plötzlich tauchte die CD wieder bei den einschlägigen Mailordern auf. Frage an Ox-Kollege (und NA-Bassist) Zahni ging raus, ob es da was gibt, was ich wissen müsse, aber leider ... nein, die Arseholes bleiben Geschichte, aber ein paar Tage später ein Flashback: Post aus Hamburg von Weird System, Adresse und alles wie auf den letzten Promo-Briefen vor 15, 20 Jahren oder so, bevor das Label in den Winterschlaf fiel. Darin die CD plus das originale Presseinfo von 1998 ... 2007 war auf Weird System die Doppel-CD „Gib nicht auf! Die kompletten Aufnahmen 1979-1985“ erschienen, darunter also das Debütalbum „... bis zum bitteren Ende“ (1983, Aggressive Rockproduktionen), das zweite Album „Angst“ (1985, Weird System) und die auf den Compilations „Soundtracks zum Untergang Vol. 2“, „Underground Hits Vol. 1“ und „Keine Experimente! Vol. 2“ erschienenen Songs, was die Stand-alone-CD-Version von „... bis zum bitteren Ende“ wohl etwas redundant werden ließ. 2015 kam auf Plastic Bomb die LP-Neuauflage, die aber auch längst vergriffen ist. Von all dem mal abgesehen ist dieses Album immer noch eine der für mich wichtigsten deutschen Punk-Platten, „I saw you die“, „Kalte Steine“ und „Wir wollen leben“ sorgen immer noch für Instant-Gänsehaut. Muss mensch kennen.