Das erschreckendste wie aufschlussreichste Statement von Sänger und Band-Mastermind Ryan Young im Ox-Interview zum neuen Album „Be Good“ ist dieses: „Verglichen damit sind unsere alten Songs geradezu halbherzig, irgendwie „faul“.
Wenn ich die Zeit zurückspulen und sie alle neu schreiben könnte, dann würde ich es tun.“ Welcher Songschreiber, welcher Musiker, welcher Künstler gibt schon gerne derart offen und ehrlich zu, dass er früher falsch lag? Und vor allem: Was muss diesem Künstler widerfahren, um dies zu erkennen? Die Antwort auf die Frage erhält, wer sich diese Platte anhört.
„Be Good“ thematisiert Youngs Erfahrungen mit dem Tod, die er in den vergangenen Jahren während der langen Zeit des Dahinsiechens eines ihm lieben und wertvollen Menschen sammelte. Er packte all die Wut und Trauer und Ohnmacht des Nichts-tun-Könnens in diese neuen Songs und schleudert sie nun den Menschen um die Ohren.
Ein Manifest. Ein Wahnsinn von einem Album. Eine hörbare und mit jedem Ton und jeder Silbe spürbare Katharsis. Jeder Song geht nahtlos in den nächsten über. „Be Good“ wird dadurch noch intensiver, denn: Dadurch kann man der Jagd der Emotionen nicht entkommen.
Muss sich ihr stellen. So wie sich jeder irgendwann dem Tod stellen muss. Tatsächlich: Die alten Songs dieser Band, so gut sie auch gewesen sein mögen, sind Kinkerlitzchen gegen diese elf Stücke, die dieses Album so überragend machen.
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