„Wir sind gefallen, um wieder aufzustehen“, sind die Worte, mit denen wir von LYVTEN aus der Schweiz auf ihrer neuen Platte begrüßt werden. Das Aufstehen, das geschieht hier mit einem großen Knall. Das Urteil „Indie-Post-Punk“ das einst durch den Raum schwirrte, wenn es um LYVTEN ging, lässt sich für ihre zweite Platte „Bausatzkummer“ kaum aufrechterhalten.
Dafür besteht dieser Bausatz aus zu viel Wut und zu viel Krach. Da hat sich seit dem Vorgänger „... sondern vom Mut, mit dem du lebst“ wohl einiges angestaut. Und das bricht sich nun Bahn, in Form von harten Gitarrenriffs und ordentlich Gebrüll.
Da denkt man wahrhaftig eher an Hardcore, als an Indie, vor allem bei einem Song wie „Echo“. Dreckig und heftig kommen LYVTEN auf dieser Platte daher. Doch nicht nur voller Wut, sondern auch mit ein wenig Emo und viel Düsternis im Gepäck.
Auch im ruhigeren Gewand konnten LYVTEN zuvor einiges an Intensität erzeugen, es hat eben anders funktioniert. Einfach war es auf jeden Fall noch nie. Und auch „Bausatzkummer“ ist keine Platte, die typisch wäre für norddeutschen Emo, wie man ihn kennt.
Sie ist sperrig und schwierig, anstrengend und spannend. Das gilt musikalisch wie textlich. Letztlich macht all das LYVTEN aber eben zu etwas Besonderem. „Bausatzkummer“ ist eine Platte, die einen eine Weile beschäftigt.
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