Foto

BAD BEATS

Gotta Get Loose!

In ein schmuckes Darren Merinuk-Artwork gehüllt kommt der dritte Longplayer der kanadischen BAD BEATS daher; der wie die Vorgänger natürlich auch auf Soundflat erschienen ist. Die Band aus Vancouver im Südwesten Kanadas ist nicht nur räumlich verdammt nahe am US-amerikanischen Nordwesten, auch der Sound ist arg von der „North West“-Garage-Szene der Sechziger inspiriert, also Bands wie den KINGSMEN, DON & THE GOODTIMES, WAILERS und nicht zuletzt und unüberhörbar den SONICS. Die Band hat die fünfjährige Pause seit dem letzten Album gut genützt, sich mit starken Originalkompositionen ausgestattet und für das Album auch noch ein paar geschmackvolle Coversongs eingeübt, darunter Baby Hueys „Monkey man“, „(You can’t blow) Smoke rings“ von Sid Herring sowie das fantastische „(Would I still be) Her big man“ von den BRIGANDS. Die Band hat einen unverwechselbaren Sound gefunden, geht schlafwandlerisch sicher mit allen Elementen des US-Garage-Sounds um, ohne sich in Klischees zu verheddern, und die hemmungslose Spielfreude, die sie bei ihren gefeierten Gastspielen zelebrieren, findet sich auch in den Rillen des Albums wieder. Den Sound hat das Ciro Perotti-Studio von Jorge Muñoz (DOCTOR EXPLOSION) exzellent in Szene gesetzt, das Mastering von Mike Mariconda gibt zusätzlichen Schub. Genau so muss zeitgemäßer Garage-Punk ohne Sentimentalitäten und Retro-Kitsch klingen.