NUDGE-Sängerin Honey Owens hatte ich noch durch ihr aktuelles Projekt VALET in angenehmer Erinnerung, mit NUDGE ist sie allerdings bereits schon seit Ende der Neunziger Jahre unterwegs. Ein sehr entspannter Hybrid aus Dub, Post-Rock und Ambient, der ein ansprechendes Gleichgewicht zwischen elektronischer und konventioneller Instrumentierung findet.
Musik, die gleichermaßen sanft dahinfließt oder zu kantiger Experimentalität neigt, eine verträumtere Version von CAN oder TORTOISE, allerdings ohne deren extreme Rhythmik. Auch wenn sich NUDGE oft in trippigen, futuristischen Klanggebilden verlieren, hat man es hier mit einem der griffigeren Acts auf Kranky zu tun.
Im Vordergrund mag eine entrückte, hypnotische Atmosphäre stehen, dennoch sind NUDGE nicht völlig entkoppelt von konventioneller Popmusik, ähnlich wie bei PORTISHEAD, was ihnen eine gesunde Bodenhaftung verleiht, und dem Hörer die Möglichkeit gibt, sich an den konkreteren Charakteristika ihrer Musik entlang zu hangeln.
Momente, die ein Großteil typischer Ambientmusik ja leider in der Regel vermissen lässt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Thomas Kerpen