„Kingdom Undone“ ist metallischer Metalcore. Das ganze Album ist sehr homogen, so dass nicht wirklich mit vielen Überraschungen zu rechnen ist. Melodische Metalriffs wechseln sich ab mit rappeligen Breakdowns, kratzige Metalshouts mit eingängigem Klargesang, wie man ihn vor allem im Metalcore vor zehn bis fünfzehn Jahren gewohnt war. Und das ist das Stichwort: Die einzige wirkliche Überraschung ist bei „Kingdom Undone“ nämlich vor allem die Produktion. Der Sound klingt für heutige Zeiten sehr ungewohnt, da er sich doch sehr stark nach 2010 anhört. Also für heutige Verhältnisse sehr raw und oldschool. Auf synthetische Elemente wurde weitestgehend verzichtet, so dass alles ziemlich „nackt“ und nach Rohaufnahmen klingt. Das ist sicher ein sehr interessanter Punkt, da sich hieran wahrscheinlich die Geister scheiden werden. Es ist eine Frage des Geschmacks. Wer es gitarrenlastig und mit erhöhtem Metalfokus mag, wird „Kingdom Undone“ sicher einiges abgewinnen können. Wer am Metalcore vor allem den Core schätzt, dem dürfte es vermutlich zu metallisch sein.
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Jenny Josefine Schulz