ULTHAR bevölkern das schmale nahezu menschenleere Terrain zwischen Tech-Death-Metal und Black Metal. Mit dieser Doppelveröffentlichung frönen sie einerseits acht Mal ihrer Vorliebe für hochkomplexe, wirre Songs auf „Anthronomicon“ und für überlange hochkomplexe, wirre Songs auf „Helionomicon“, wo in vierzig Minuten nur zwei Lieder unterzubringen waren. Respekt an dieser Stelle für den Drummer, der das durchhält. Aber nüchtern betrachtet sind alle drei Beteiligten fantastische Musiker, Könner an ihren Instrumenten und in zig Bands unterwegs. Konventionelle Songstrukturen sind ULTHAR von jeher fremd und Strophe-Refrain sind in ihrem teilweise bizarren Universum nicht existent. Wer denn nun Vergleiche braucht, wird kurz mit BLOOD INCANTATION oder GORGUTS abgespeist, aber ULTHAR sind dann doch ganz eigen, unberechenbar, wirr, teils dezent dissonant, aber voller Energie und überwältigend. Nichts ist easy going oder logisch, aber vom ersten bis zum letzten Ton faszinierend, gerade wenn diese Trips auf zwanzig Minuten ausgewalzt werden und alles verschwimmen und verschwinden lassen, da einem auch auf dieser Langstrecke kaum Halt oder Zeit zum Durchatmen gegeben wird. Faszinierendes Zeug, wie immer in abgefahrene Cover verpackt, die die Musik durchaus vorwegnehmen.
© by Fuze - Ausgabe #101 August/September 2023 und Arne Kupetz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Ollie Fröhlich
© by Fuze - Ausgabe #84 Oktober/November 2020 und Manuel Stein
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #151 August/September 2020 und Ollie Fröhlich