PSYCHEDELIC AVENGERS

And The Decterian Blood Empire 2CD

"Wir geben der bunten pulsierenden Masse einen Stoß in die Andromeda-Nebelschwaden, verpassen ihr einen kleinen Fusionsantrieb und schauen was passiert, wie sie sich verformt und wo sie hinfliegt." Worte, anlässlich eines kleinen Interviews (Ox #57) mit Timo Lommatzsch, die als Vorausschau auf den zweiten Flug der PSYCHEDELIC AVENGERS abzielten.

Neben Timo zeigt sich für das Projekt nach wie vor Sven Missulis verantwortlich, der außerdem bei fast allen Stücken seine Hand und Maschine angelegt hat. Die Reise geht also weiter und dieses Mal mit zwei Raumschiffen, sprich als Doppel-CD.

An Bord befinden sich viele Insassen, die bereits bei Flight One zur Besatzung gehörten, alles in allem liest sich der Stab an involvierten Bands und Musiker wie ein Who-is-Who, der aktuellen Psychedelic-Szene, national, wie international, oder besser gesagt intergalaktisch, weil nicht unbedingt sichergestellt ist, ob alle ihre Heimat auf unserem Planeten haben.

Es gilt nur damals wie heute zu vermerken, dass es sich keinesfalls um einen Sampler handelt, sondern um die ganz große Allstar-Band, die alle an der einzigen Waffe gegen das Decterian Blood Empire gearbeitet haben, ihrem Sound.

Jedes Stück ist in Zusammenarbeit mehrer Musiker entstanden, was dem Projekt nicht nur Einmaligkeit verleiht, sondern auch ein sich geschlossenes Ganzes präsentiert. Was dieses Mal auffällt, ist der noch stärker gewordene programmierte Anteil, der das Projekt aber auch viel weiter trägt, als es bisher schon der Fall gewesen ist.

Gleichzeitig bildet dieser die Bindeglieder zwischen den Stücken, was dem Hörer entspannende Auszeiten liefert und den imaginären Gegner der Dectorianer auf Trab hält. Besondere Freude machen mir aufkommende Sequenzen, die sich aus dem Gesamtkosmos herausheben, "No love" oder "The blood demons attack" beispielsweise, die aber alle aufzuzählen ebenso den Rahmen sprengen würden, wie die Nennung sämtlicher siebenundvierzig Bands und Künstler.

Mit Sicherheit gehört aber das umwerfende "Counterattack: Decterian Blood" für das sich neben Masta Cinobah, also Timo selbst, SULA BASSANA, Sebastian Horn von den BANANAFISHBONES sowie die Japaner von MARBLE SHEEP verantwortlich zeigen.

Eines von vielen Highlights, die zu entdecken sich unbedingt lohnt, denen man aber auch wie schon seinerzeit bei Flight One, den entsprechenden Raum und Rahmen geben muss. Wenn uns zum Ende des Weltraumkrieges schließlich Knarf Rellöm mit seinem "Hit on Mars" zuwinkt, und dabei sowohl die B-52's, wie auch Max Romeo zitiert, dann kommt auch die ironische Seite zu ihrem Recht und macht schon mal Vorfreude auf die nächste Mission der PSYCHEDELIC AVENGERS.

(75:16/79:57) (09/10)