RANCID

...And Out Come The Wolves CD

Ja, ich mag RANCID, und ich habe keine Lust, in den Chor derer einzustimmen, die die Punktruppe aus Berkeley jetzt, da sie aus irgendeinem (aus ihrer Musik nicht ersichtlichen) Grund zur Startruppe avancierten, meinen Scheiße finden zu müssen.

Wie schon auf ihren bisherigen Platten mischen die einstigen OP. IVY-Mannen Tim Armstrong und Matt Freeman auch auf ihrem neuen Album äußerst gekonnt altmodischen U.K.-Punk (THE RUTS und CLASH lassen grüßen) mit Oi-, Ska- und Dub-Elementen und fertig ist ein 19 Songs langes, perfektes Punkalbum, das eigentlich mindestens genauso unspektakulär wie gelungen ist.

Neues wird somit nicht geboten, denn wie soll das euch funktionieren? Punkrock und insbesondere die Zutaten, die RANCID hier verwenden, sind, über den Daumen gepeilt, 15 bis 20 Jahre alt.

Daß plötzlich alle Welt Punk wieder putzig findet, ist RANCID und auch Epitaph nicht anzukreiden. Was unter dem Strich übrigbleibt ist eine Platte, die ich vor fünf Jahren gut gefunden hätte, die mir heute gefällt und die ich auch in zwei Jahren noch hören werde.

Trotzdem, so ganz im Vertrauen: Jungs, damals habt ihr OP. IVY wegen zuviel Erfolg und so aufgelöst. Wenn ihr heute nach euren damaligen Maßstäben urteilen würdet, wären RANCID doch eigentlich schon wieder ein Fall für die Punkrock-Geschichtsschreibung, oder?