EL GUAPO sind tot, lang lebe SUPERSYSTEM! Nach zwei famosen Alben auf Dischord (und davor zwei weiteren auf anderen Labels) hat sich der in Washington, D.C. und NYC gleichermaßen beheimatete Vierer von seinem alten Namen wie aus dem bisherigen Label verabschiedet und macht jetzt als SUPERSYSTEM mit Touch & Go als Heimatbasis weiter.
Dabei ist auch der neuen Name Ausdruck der Kontinuität, trotz all der Veränderungen "Super/System" war der Titel des vorletzten Albums. Man sieht, die Band zitiert gerne und viel, ander und sich selbst.
Denn soundmäßig hat sich nichts verändert, pflegen EL ... ooops! ... SUPERSYSTEM ihren eigenwilligen Elektro-Indie-Pop, für den ein Lied wie "Six cities" typisch ist: eigenwilliger, mehrstimmiger Gesang, mal mehr, mal weniger synthetisch wirkende Beats, deutlicher Keyboardeinsatz.
Und dann eben die Zitate: britischer New Wave, Dance und Disco, Punk- und Ethno-Einflüsse. SUPERSYSTEM sind einer Bands, deren Wege sich mal kurz mit denen von etwa THE RAPTURE oder THE FAINT kreuzten (Keyboarder Pete Cafarella, der auch schon mit ersteren gearbeitet hat, war für die Produktion zuständig), die aber schon wieder ganz wo anders sind, während manche noch versuchen, an ihren Synthies die coolen Sounds von vor vier Jahren hinzubekommen.
Zusammen mit FRENCH TOAST meine derzeit liebste Postrock-Platte. Und mein Tip: Wem "Always Never Again" beim ersten Hören zu elektronisch und beatlastig ist, der sollte unbedingt noch einen zweiten und dritten Anlauf starten, dann relativiert sich der Eindruck.
(40:15) (08/10)
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