NI JU SAN sind fünf junge Männer aus Wermelskirchen, die ihren Bandnamen - glaubt man der Homepage - quasi zusammengegooglet hat: Es gibt jetzt keine zweite Band weltweit, die so heißt. Das Wort NI JU SAN selbst stammt aus dem Japanischen und bedeutet "23", soll also wohl eine Anspielung auf irgendwelchen Illuminaten-Kram sein.
Bis 2003 brachte die Band drei selbstproduzierte CDs raus, bevor sie bei Nix Gut Records einschlug - und zu diesem Label und dessen Auffassung von Deutschpunk passen die Jungs aus Wermelskirchen gut: Da gibt es eben viel "Ohoohoooo"-Chöre, da singt die Gitarre recht professionell mit, da wissen die Musikanten generell zu überzeugen - und es riecht keine Sekunde lang nach dem Punk, den ich mag.
Was will man auch von einer Band erwarten, die bei Nachwuchsfestivals und beim Schüler-Rockfestival aufspielt? Das ist Jugendhaus-Punk des beginnenden neuen Jahrhunderts, einmal in den bunten Karton gegriffen, den Jugendkultur heute bereit hält, und das rausgegriffen, was halt gut passt.
Dazu zählen "flippige" Klamotten und "coole" Frisuren ebenso wie ein schwer rockender Punk, der nicht schlecht ist, der gut und flott nach vorne gespielt wird, der wie ein Bastard aus den TOTEN HOSEN und irgendwelchem amerikanischen Kommerz-Punk klingt, der mich aber schon rasch langweilt: Zu so einer Musik wippen sogar die Rentner andächtig ihr Haupt, wenn das in der Provinz des Bergischen Landes gespielt wird, das ist so wenig rebellisch wie PUR oder BAP.
(03/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Klaus N. Frick
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Sven Grumbach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #151 August/September 2020 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Sven Grumbach