Dass Streicher und orchestrale Elemente ihren Weg auf die Alben von Songwritern und Indie-Bands finden, ist keine wirklich neue Innovation, mir aber in dem Ausmaß, in dem es bei LOST IN THE TREES stattfindet, neu.
Eigentlich kann hier auch gar nicht mehr von einem Songwriter- oder Indie Album mit Orchester geredet werden, da die Symbiose vollständig ist. Das bedeutet, dass man auf „All Alone In An Empty House“ nicht nur Stücke findet, auf denen neben Akustikgitarren und verzweifeltem Gesang auch Streicher und Bläser zu hören sind, sondern auch solche, die rein „klassisch“ sind.
Diese Art von Aufbau verursacht einen ungemeinen Spannungsbogen, der das Album zu einem opulenten und niemals langweiligen Stück Musik macht. Die Tatsache, dass das Orchester hier nicht bloß untergeordnetes und begleitendes Nebenwerk ist, macht „All Alone In An Empty House“ zu einer CD, die wirklich innovativ ist und aus der Masse von Neo-Folk-Veröffentlichungen heraustritt.
Wer also sowohl etwas mit Kammermusik, als auch mit folkigem Indie-Pop à la OKKERVIL RIVER anfangen kann, wird LOST IN THE TREES lieben. Ich für meinen Teil liebe LOST IN THE TREES.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #92 Oktober/November 2010 und Gunnar Baars