Gar nicht mal schlecht, was die vier Kieler Jungspunde hier als erstes Lebenszeichen vorlegen. Auch von der Aufmachung her macht man mit farbigen Vinyl gleich mächtig Lärm. Vergleiche mit frühen ANTI-FLAG, den befreundeten DETECTORS und schwedischem Streetpunk der späten Neunziger fliegen einem bei jeder der neun Eigenkompositionen entgegen, die weder überhastet noch unausgegoren daherkommen.
Ganz im Gegenteil, überlegte Breaks, fette Chöre und flinke Gitarrensoli klingen eher nach einigen Proberaumstunden extra. Der betont abgehangene Gesang ist mir an einigen Stellen aber zu aufgesetzt („Paradise breakdown“).
Besser ist da schon der Titelsong, der abgekürzt eine nicht unumstrittene Losung ergibt. Freche Idee und nett verpackt in eine rockige Riot-Ballade. Textlich wird ausgeteilt und der „Generation fear“ eine ordentlich Abfuhr erteilt: „Selling our lives for safety and career ...
I don’t believe in these lies!“ Idealerweise können sich die Jungs ihre kritisch-positive Attitüde noch lang bewahren. Zusammen mit SOCIAL DISTRUST eine der hoffnungsvollsten Melodicpunk-Bands des Landes und es würde mich nicht wundern, wenn „Age Colours And Behaviours“ zukünftig auf etlichen Demos durch den „Lauti“ dröhnt.
Hört euch mal „The money“ an und ihr wisst, dass ihr nicht auf das neue Album von ANTI-FLAG warten müsst.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Lars Weigelt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Lars Weigelt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Lars Weigelt