Das Quintett stammt aus der ältesten Stadt Dänemarks, Ribe. Der Sound, mit dem APHYXION antreten, ist dafür ausgewiesen zeitgemäß. Interessant ist die Entwicklung, die die Gruppe nimmt. Während viele Bands im Metalcore starten und ihren Stil später metallischer und breiter anlegen, wählen die Dänen die entgegengesetzte Richtung. Die bisherigen drei Platten von APHYXION sind dem modernen Melo-Death zuzuschlagen. „Ad Astra“ weist nun sehr stark in Richtung Breitwand-MetalCore – die Nutzung markanter Elektronik und maximal betonter Refrains beziehungsweise Clean-Gesänge inklusive. Betrachtet man das Viertwerk für sich allein, ist von einem stimmigen, eingängigen und ansprechend harten Album zu sprechen. Das Songwriting kommt dynamisch, weil die Musiker eindrückliche Hart-Zart-Kontraste setzen und auch die Atmosphäre nicht vernachlässigen. Nach mehr als 450 Konzerten mit Größen wie METALLICA, HATEBREED, SOILWORK, SOULFLY oder den tendenziell ähnlich aufgestellten SMASH INTO PIECES wissen APHYXION, was bei Hörer:innen ankommt und gute Songs brauchen. Die Kompositionen, handwerkliche Umsetzung und Produktion kommen professionell und ergebnisbezogen stimmig. Weitet man den Blick auf das Wettbewerbsumfeld gilt es jedoch festzuhalten, dass „Ad Astra“ zwar den Status-quo des Breitwand-MetalCore gut wiedergibt, Alleinstellungswert und bleibende Eindrücke jedoch nicht so ausgeprägt sind, dass man APHYXION länger während im Gedächtnis behielte oder ihnen gar übergeordnete Bedeutung zuspräche.
© by Fuze - Ausgabe #99 April/Mai 2023 und
© by Fuze - Ausgabe #98 Februar/März 2023 und Arne Kupetz
© by Fuze - Ausgabe #99 April/Mai 2023 und Rodney Fuchs