Sie kommen aus Dallas, Texas und hatten eine Vorgängerband, die THE STAGGERS hieß und nicht mit der Garage-Band gleichen Namens verwechselt werden darf. Die Vorgängerband wurde mal als Mischung aus „Horrortexten, Punkrock und Hillbilly“ beschrieben, und so sehr viel hat sich nicht verändert, seit Joe Blow unter neuem Namen segelt, aber es sind auch noch andere Elemente hinzugekommen.
Und so klingt „A Bullet For Every Lie“ nach einer wilden Mischung aus COCK SPARRER, THE CLASH, MISFITS, TIGER ARMY und SOCIAL DISTORTION, was eine Menge Superlative bedeutet, die aber allesamt und wenig überraschend nicht erreicht werden.
Dennoch, die zehn Songs dieses Albums, das in der Vinylversion durch schicke blau-schwarze Farbgebung gefällt, sind außergewöhnlich eingängig und mitreißend. An der Musik kann man sich also kaum reiben, höchstens am einen oder anderen Text.
An „Magic pill“, in dem sich Joe über die Verheißungen der Pharma-Industrie lustig macht, ist nichts auszusetzen, ebenso an „Germs“ oder „Skinhead girl“ (Tja, Finger weg von anderer Männer Frauen ...), aber „Che“ als „no martyr just a murderer“ zu bezeichnen, das muss man selbst bei etwas kritischer Betrachtung des Herrn Guevara nicht tun.
Da schlägt wie in anderen Texten von Joe Blow eine latent konservative Grundeinstellung durch, die aber nicht so unangenehm ausfällt, dass mir die Platte deshalb grundsätzlich missfallen würde.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Lars Weigelt