MIND THE GAP

#11

Was sich laut Redaktion – Gierfisch und der Captain – als „Rundbrief an Freunde und Sympathisanten“ sieht, ist in meiner Realität ein rundum gelungenes Fanzine im alten Stil. Durch die Zwei-Mann-Redaktion kommt das Ganze schon sehr an ein Egozine heran, durch die dargebotene inhaltliche Bandbreite, rücken subjektive Vorlieben aber hinter die zweifelsfreie Klasse der Bands und Künstler.

Ausführliche Interviews, oft gekoppelt mit Konzerteindrücken, gibt es unter anderem von STREET DOGS, DRITTE WAHL, SUBLIME, FEHLFARBEN, ADOLESCENTS, NEW MODEL ARMY, NO RESPECT (Abschiedsinterview), 4 PROMILLE und noch etlichen mehr.

THE LIVING END, Campino und Captain Sensible zum Beispiel. Da gibt’s überhaupt nichts zu meckern – nur zu lesen. Den jeweiligen Macher im „Beweisfoto“ mit den Interviewten zu sehen, betont den Fan-Charakter.

Dass sich dieses umfangreiche Potpourri nicht im Vierteljahres-, geschweige denn im Monatstakt erschaffen lässt, sondern nur alle zwölf Monate in kleiner Auflage erscheint, soll einer nachdrücklichen Kaufempfehlung nicht entgegenstehen.

Abgesehen davon, bedeutet Kauf hier, mal eben ein Heißgetränk weniger zu ordern und ganze 2 Euro zur Seite zu legen. Layout, Aufmachung, wenige Anzeigen und Reviews fallen positiv ins Auge.

Gibt’s alles anderswo. Ungetrübter Lesegenuss aus der Fan-Perspektive ohne Lückenfüller!