SMALL STATE aus dem Saarland lagen als Bandprojekt fast ein Jahrzehnt auf Eis, nun ist man mit neuem Bassisten wieder da und hat, was die Band fast selbst überrascht, ein neues Album fertig. Gitarrist Sascha und Bassist Carsten sprechen mit uns über ihre Rückkehr aus der Rente, das ganze Interview gibt es im FUZECast!
SMALL STATE gab es ja eine ganze Weile nicht, jetzt seid ihr wieder als Band zusammen – gab es eine Midlife Crisis oder wie kam es dazu?
Sascha: Ja, uns gab es zehn Jahre und dann haben wir irgendwann aufgehört Musik zu machen, obwohl wir uns nie aufgelöst haben. Man hat sich halt auseinander gelebt, Familien gegründet, Kinder bekommen. Man ist da neun Jahre andere Wege gegangen. Und irgendwann bei einem Bier kam die Frage: „Sollen wir noch mal ein wenig was machen?“ Das war gar nicht groß mit Album und Konzerten geplant.
Carsten: Ich wurde damals gefragt, weil die eine Show auf dem Geburtstag eines Kumpels spielen wollten. Und ich sei ja eigentlich Gitarrist, aber man kenne sich ja zwanzig Jahre und ob ich nicht einspringen wolle. Zu dem Zeitpunkt hatte ich halt gar keine musikalischen Ambitionen mehr, ich war ja Rock-Rentner nach meiner alten Band. Dann haben wir das erste Mal geprobt, ich meine, wir kennen uns alle schon ewig, hatten uns aber ein wenig aus den Augen verloren. Und in der ersten Probe haben wir dann statt uns das Set draufzuschaffen erst mal einen neuen Song geschrieben, damit war dann auch klar, dass da mehr draus werden wird.
Carsten, du hast ja früher bei den PARACHUTES gespielt ...
Carsten: Ja, uns gab es bis 2014. Zu dem Zeitpunkt waren wir auch ausgebrannt und desillusioniert. Die Musikszene hatte sich zu der Zeit auch verändert. Heute warst du noch angesagt, morgen sind es ESKIMO CALLBOY oder so. Wir hatten dann auch zwei Line-up-Wechsel und haben uns musikalisch in eine ganz andere Richtung entwickelt. Da muss man schon sagen, dass das dann keinen Menschen mehr interessiert hat, haha! Wir haben damals noch unseren Vertrag mit Redfield Records erfüllt und uns dann auch aufgelöst. Ich habe danach auch lange Jahre nichts mehr machen wollen, weil ich auch persönlich ausgebrannt war. Da war eigentlich für mich klar, das Thema Musik außer für mich zu Hause ist ad acta gelegt. Aber dann kam es anders, ich hätte nie gedacht, dass ich nach 2014 noch mal ein Album schreiben würde.
Fühlt sich die Band jetzt anders an als damals, auch was Ambitionen und so was angeht?
Sascha: Auf jeden Fall. Nicht nur weil wir alle älter sind und man an vieles viel gelassener rangeht. Man ist nicht mehr so jung und wild, aber man hat auch eine aufgesetzte Professionalität. Man will das schon richtig machen und nicht mehr so nebenher wie früher.
Carsten: Der Druck ist auch weg. Damals gab es hier tausend Bands, da wollte man hervorstechen, das ist heute nicht mehr so. Ich mach das nur für mich selbst. Klar, wir wollen, dass ein gutes Ergebnis dabei rauskommt und die Leute die Songs und das Album mögen. Im Vordergrund steht einfach, dass wir vier zusammen Spaß haben. Ich bin ja neu in der Band, da der alte Bassist in die USA ausgewandert ist und deswegen nicht zur Verfügung stand, daher kann ich nur für mich sprechen, aber das ganze Ding ist völlig frei von Druck und trotzdem viel professioneller.
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