Vor dem Album-Release ging es für die Waliser noch mal auf Europatour, bei der wir uns in Köln mit Sänger Ben und Gitarrist Sam treffen, um schon mal einen kleinen Einblick in die neue NECK DEEP-Ära zu bekommen.
Ich glaube, es hat sich nicht allzu viel geändert, seit ihr 2022 das letzte Mal in Köln gespielt habt. Ihr hattet einen Besetzungswechsel – was ist bei euch sonst noch passiert, seit euer letztes Album rauskam?
Ben: Wir haben jetzt Powles am Schlagzeug. Er ist seit Jahren einer unserer besten Freunde. Powles hat jahrelang zusammen mit Sam in Bands gespielt. Nachdem Dani die Band verlassen hat, war unser erster Instinkt: Powles. Wir wollten nicht ein ganzes „Möchte jemand für NECK DEEP vorspielen?“ veranstalten. Ich denke, eine Band mit Leuten zu haben, die sich nicht nur musikalisch verstehen, sondern auch als Freunde, als Menschen, ist das Wichtigste. Powles zu holen, war eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Es fühlt sich nicht so an, als hätte die Band ein neues Mitglied bekommen, wirklich nicht.
Sam: Er ist schon die ganze Zeit dabei. Ich und Powles waren früher Techniker bei NECK DEEP, also bevor ich in der Band war, war ich der Gitarrentechniker. Wir kamen aus der gleichen Band, wir verließen die Band, um für eine Weile das hier zu machen, und ja, hier sind wir. Zehn Jahre später, beide hier.
Ben: Die aktuelle Version der Band ist wie ... die letzte Version der Band, haha! Es ist nicht toll, Besetzungswechsel zu erleben, aber das passiert. Ich denke, es gibt definitiv Zeiten, in denen sich jeder in jeder Band fragt: Will ich das für immer machen? Jeder, der jetzt hier ist, hat sich zu hundert Prozent NECK DEEP verschrieben und kennt NECK DEEP auch wie seine Westentasche.
Ihr hattet einen interessanten Zeitplan für den Release, denn ihr habt die erste Single schon im Februar letzen Jahres rausgebracht, und so war es doch eine ganze Weile bis zum Album.
Sam: Die Platte war bis Juni nicht fertig. Es war eigentlich verrückt. Wir hatten „Heartbreak“ zuerst fertig und haben dann versucht, die Platte im März zu machen – das hat nicht geklappt. Wir haben dann versucht, es selbst zu machen, und haben „Take me with you“ rausgebracht, aber die Platte war immer noch nicht fertig. Sie wurde erst im September fertig, als wir in Australien und Asien waren. Es ist also ein riesiger Aufwand, um alles fertig zu bekommen, aber ich denke, es macht mehr Spaß, Musikvideos für die Songs zu haben, die ein bisschen mehr hergeben, als nur ein Song auf einem Album. Wenn man das macht, sobald das Album draußen ist, ist es nicht mehr so spannend. Die Leute gehen nicht wirklich hin und schauen sich das Video zu einem Song an, den sie schon seit acht Monaten oder so kennen. Es ist also einfach ein besserer Weg, den Songs ein wenig mehr Körper zu verleihen, als sie nur auf Spotify zu entdecken und keine visuelle Darstellung zu bekommen. Das sind ziemlich genau elf Monate. Elf Monate Vorbereitungszeit. Als wir „Heartbreak“ veröffentlichten, hatten wir keine Ahnung, wann das Album herauskommen würde. Wir wollten es 2023 rausbringen, aber dann gab es ein paar Rückschläge und wir wollten sichergehen, dass die Platte richtig klingt, und so hat es sich jetzt irgendwie auf Januar verschoben. So läuft es eben manchmal.
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