MOSCOW DEATH BRIGADE

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Humanisten gegen Faschisten

Selten hat sich ein Interview so in die Länge gezogen, was den bekannten Umständen geschuldet ist, mit denen die Welt nun schon seit über zwei Jahren zu kämpfen hat. Kurz vor Redaktionsschluss bekam ich die Antworten von Ski Mask G zurück. Zur Zeit wird in den USA das Material für das neue, vierte MDB-Album „Radio Hope“ gemastert. Inzwischen ist Russlands Kreml-Kritiker Nummer eins Alexei Anatoljewitsch Nawalny unter unmenschlichen Haftbedingungen gestorben.

Wladimir Putin schenkt Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ein Auto. In der ukrainischen Führung kriselt es innenpolitisch, Donald Trump läuft zur Hochform auf und sorgt mit seinen Äußerungen für Unruhe. Die Münchner Sicherheitskonferenz ist verunsichert. Europa ist es auch. In Deutschland gehen die Menschen gegen den politischen Rechtsruck auf die Straße. Das Bündnis Sahra Wagenknecht und die Werteunion drängen in die deutsche Parteienlandschaft. – Pessimisten sagen, die Hoffnung stirbt zuletzt, Optimisten sagen, die Hoffnung stirbt nie. Das stets mit Masken auftretende aktivistische Musikkollektiv MOSCOW DEATH BRIGADE, 2007 in Moskau gegründet, hat Hoffnung.

Im Text von „Flares are burning“ singt ihr: „Moscow Death Brigade was a product of a dark time“. Mit welchen Ereignissen verbindest du das?
In Moskau Mitte der Nuller Jahre. Die Normalisierung der Nazis, ihre Unterstützung durch die Behörden und die Polizei. Ständige Angriffe auf Punks und Antifaschisten, viele Schlägereien, Schießereien. Einige unserer Freunde und andere antifaschistische Aktivisten wurden von Nazis ermordet. In dieser Zeit eine offen antifaschistische Band zu sein, war eine absolut selbstmörderische Mission, daher auch der Name MOSCOW DEATH BRIGADE. Leider erleben wir heute in Europa eine ähnliche Entwicklung mit einer drastischen Zunahme von Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Antisemitismus und Hass.

Vergleicht ihr Russland damals und heute, wie habt ihr die politischen Veränderungen seit der Gründung der Band wahrgenommen?
Es gibt kaum noch Menschenrechtsorganisationen, weil die Behörden Druck machen und westliche Sanktionen die Finanzierung verhindern. Es gibt zwar weniger Nazis, aber der Druck auf Linke und generell auf Aktivisten aller Art ist immens.

Wie hat sich die Szene in Russland seit Kriegsbeginn verändert?
Einige Leute und Bands sind gegangen, andere sind geblieben. Bands, die früher im Ausland gespielt haben, tun das kaum noch, weil das Reisen schwierig geworden ist und es schwere Sanktionen gegen russische Bürger:innen gibt. Wir dagegen touren. In 15 Jahren haben wir gelernt, wie man reist und wie man die Hürden der russischen und der EU-Regierung umgeht.

Wo warst du am 24. Februar 2022, dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine, und was ging dir durch den Kopf?
Zu Hause. Ich war schockiert und hätte nie gedacht, dass das wirklich passieren würde.

Im April 2022 habe ich euch mit den STAGE BOTTLES in Mainz gesehen. Damals habt ihr euch gegen Kriegstreiberei ausgesprochen.
Wir sind generell gegen Staaten und Militär. Das war unsere Botschaft von Anfang an. Einer unserer allerersten Tracks, der uns in Russland bekannt gemacht hat, war ein antimilitaristisches Lied auf Russisch. Für uns ist das Leben von Zivilisten viel wertvoller als der ganze real- und geopolitische Scheiß. Deshalb ist die ganze Situation eine große Tragödie, vor allem für die Menschen, die direkt davon betroffen sind.

Was sagt ihr zu dem 2023 aufgetauchten Vorwurf, MDB seien heimliche Unterstützer der Aktionen der Russischen Föderation in der Ukraine? Wie kann man solchen Leuten den ideologischen, populistischen und propagandistischen Wind aus den Segeln nehmen?
Das haben sie selbst getan. Sie haben Drohungen mit körperlicher Gewalt und rassistische Beleidigungen an verschiedene Personen in Europa geschickt, die mit uns zusammenarbeiten, darunter auch linke Organisationen. Das hat allen schnell gezeigt, dass diese „Ankläger“ nichts mit Antifaschismus zu tun haben. Sie schickten uns auch Drohungen und Geldforderungen. Niemand in der Szene hörte ihnen zu oder unterstützte sie, außer einer Gruppe, die offensichtlich Verbindungen zu europäischen Neonazis hatte. Nachdem wir der Sache nachgegangen waren und mit verschiedenen Leuten in der Szene gesprochen hatten, wurde schnell klar, dass die Feindseligkeiten hauptsächlich auf unsere ethnische Herkunft und Nationalität zurückzuführen waren. Die Anschuldigungen zogen nicht und wir konnten auf allen Shows und Festivals spielen und bekamen viel Unterstützung. Vielen Dank an unsere Freunde – echte Antifaschist:innen aus der Ukraine, die uns in dieser Situation zusammen mit Antifas aus Russland, Weißrussland, Europa und Großbritannien unterstützt haben.

Putins Lieblingssänger Shaman hat euch also doch nicht kontaktiert, um mit ihm „gemeinsame Sache“ zu machen. Was haltet ihr von diesem Patriotic-Pop-Phänomen und ist so jemand wirklich einflussreich genug, um Menschen für den Krieg zu begeistern?
Aufgrund unseres Hintergrunds werden wir sicher nicht von Propagandisten oder Kriegsbefürwortern kontaktiert. Generell können wir nicht sagen, dass es besonders viele Menschen gibt, die „in Kriegsstimmung“ sind. Die meisten Menschen wünschen sich Frieden und wollen nicht, dass jemand getötet wird. Ob populistische Musik einen Einfluss darauf hat oder nicht, ist aus unserer Sicht schwer zu beurteilen. Es ist nicht klar, ob populistische Musik wegen ihrer Botschaft beliebt ist oder wegen des vielen Geldes, das in ihre Promotion fließt.

Ihr seid ständig unterwegs. Habt ihr seit Kriegsbeginn so etwas wie eine zweite Heimat gefunden und wie gefährlich ist das für euch, angesichts der sogenannten Putin-Versteher?
Wir leben immer noch in Moskau, auch wenn wir viel unterwegs sind. Wir haben in den letzten zwei Jahren über hundert Shows und Festivals in Europa gespielt. Angesichts der enormen Reisebeschränkungen für Russen ist es sehr zeitaufwändig und arbeitsintensiv, ins Ausland zu reisen. Die größte Gefahr geht nach wie vor von den Neonazis in ganz Europa aus. Das hat in letzter Zeit massiv zugenommen. Und auch von Leuten, die es auf uns abgesehen haben, weil wir Russen sind.

Wie ist es zu erklären, dass Menschen russischer Herkunft, die in anderen Ländern leben, die Aktivitäten in Russland gut finden?
Es gibt Studien darüber, warum Menschen ihr Land verlassen, aber weiterhin die Politik ihres Heimatlandes unterstützen, während sie in einem anderen Land leben. Ich kann nicht sagen, woran das liegt, egal, ob wir über Russen oder andere Menschen sprechen. Übrigens ist ein großer Teil der Russen und Sowjets, die nach Deutschland gezogen sind, deutschstämmig, also Nachkommen einer deutschen Gemeinschaft, die sowohl im Zarenreich als auch in der UdSSR stark vertreten war. So sind zum Beispiel viele Menschen aus Kasachstan und Usbekistan nach Deutschland zurückgekehrt, wie auch einige unserer sehr guten Freunde, aber auch das ist eine lange und andere Geschichte.

Gibt es Menschen, die des Krieges wegen keinen Kontakt mehr zu euch haben?
Es gibt einige Leute, die in den letzten zwei Jahren auf militaristischer und fremdenfeindlicher Ebene den Verstand verloren haben – sowohl in Russland, aber auch im Ausland. Das ist wirklich schade.

Während andere Künstler:innen mit ihren Fans vor und nach den Konzerten in Kontakt stehen, bleibt ihr anonym.
Wenn du damit sagen willst, dass wir uns nicht am Merchtisch aufhalten, dann tun wir das doch, du weißt es nur nicht.

Wie könnt ihr derzeit eure russischen Fans bedienen?
Unsere Alben sind in Russland erhältlich. Einige nicht-russische Streaming-Plattformen funktionieren offiziell nicht, aber die Leute, die etwas Bestimmtes hören wollen, wissen, wie sie die Einschränkungen umgehen können, auch wenn es nicht einfach ist.

Was passiert in der Sprayer-Szene?
Alles beim Alten, allerdings sieht man heute weniger rechte Graffiti als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren, als Neonazis und Hooligans noch einen großen Teil der Graffiti-Szene ausmachten.

Die LGBTQ+-Szene in Russland wird zunehmend kriminalisiert. Was weißt du darüber?
Es ist leider eine Tatsache. Die LGBTQ+-Szene steht unter starkem Druck. Es ist auch eine ziemlich verwirrende Situation, weil das neue Gesetz selektiv angewendet wird. Zum Beispiel kann man Probleme bekommen, wenn man Fotos mit einer Regenbogenflagge postet, aber gleichzeitig ist einer der wichtigsten Medienpropagandisten des Landes offen schwul. Das Gesetz selbst wird als Versuch beschrieben, minderjährige Kinder vor „homosexueller Propaganda“ zu schützen, während die Behörden behaupten, es richte sich nicht gegen Homosexuelle im Allgemeinen. Wie LGBTQ+-Aktivist:innen das sehen, müsste man sie selbst fragen, da sie die Situation besser einschätzen können.

Wo habt ihr diesmal die Songs für euer viertes Album „Radio Hope“ geschrieben, aufgenommen und produziert?
Auf „Radio Hope“ sind viele Feature-Künstler:innen aus den USA, Deutschland, England, Weißrussland oder Spanien zu hören. Unsere Gäste haben ihre Parts in ihren Ländern aufgenommen, während wir unsere Parts in Moskau neu kodiert und das Album abgemischt haben. Das Mastering findet in den USA statt. Es ist ein Werk der internationalen Brüder- und Schwesternschaft, trotz aller Bemühungen der Weltpolitik, die Menschen dazu zu bringen, sich gegenseitig zu hassen.

„Radio Hope“ sollte ursprünglich bereits 2023 erscheinen ...
Wir mussten das Album aus verschiedenen Gründen verschieben. Wie bereits erwähnt, ist das Reisen und Touren für uns zu einer großen Herausforderung geworden. Es hat uns also viel Arbeit und wertvolle Zeit gekostet, die Tour im Oktober 2023 zu organisieren, was auf Kosten der Fertigstellung des Albums ging. Außerdem waren die mitwirkenden Künstler:innen mit ihren eigenen Tourneen im Sommer/Herbst 2023 beschäftigt und brauchten mehr Zeit, um ihre Parts aufzunehmen. Daher haben wir uns entschlossen, einige Songs nochmals zu überarbeiten und mit weiteren Künstler:innen zu arbeiten. Das Warten hat sich gelohnt, denn das Album ist viel besser geworden, als wir es ursprünglich geplant hatten.

Was bedeutet der Titel „Radio Hope“?
Es geht um den Sound, der dich daran erinnert, dass du nie allein bist. Es ist die Musik, die du hörst, wenn du Unterstützung brauchst, wenn du niedergeschlagen bist und das Gefühl hast, dass die Welt untergeht. Wir wollen, dass die Energie unseres Sounds dich auflädt und dir hilft, wenn du zu Boden gegangen bist, damit du wieder aufstehen und deine Probleme angehen kannst.

In Russland sind mittlerweile alle systemkritischen Medien verboten. Wer oder was vertritt dort noch so etwas wie „Radio Hope“?
Ich will die Situation nicht schönreden, aber es gibt tatsächlich viele kritische Publikationen. Das sind keine offiziellen Zeitungen und Zeitschriften, aber die populären sozialen Medien spielen ohnehin eine viel größere Rolle und erreichen viel mehr Menschen. Ein Teil der Kritik kommt von links, ein anderer Teil von rechts. Unter den Rechten ist zum Beispiel die Meinung weit verbreitet, dass die derzeitige politische Führung des Landes zu prowestlich und zu weich sei. Die eigentliche Idee des Albums ist, dass man sein eigenes „Radio Hope“ sein kann, für sich selbst und was noch wichtiger ist, für andere. Niemand wird uns retten. Es es gibt keine guten Autoritäten, wir sind immer zwischen Felsen und Steinen, aber wir können die innere Kraft finden, einander zu helfen, uns zu vereinen und zu überleben.

In euren Texten geht es oft um Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wer steht mit wem für oder gegen wen oder was, um auch den letzten Zweifler in den vermeintlich eigenen Reihen zu erreichen?
In erster Linie sind wir Humanisten und Internationalisten. Wir glauben an eine Welt ohne Grenzen, in der das menschliche Leben das höchste Gut ist. Niemand darf getötet, entrechtet oder entmenschlicht werden, egal, welche Hautfarbe oder Herkunft er oder sie hat. Darüber sprachen wir 2008, darüber sprachen wir 2015 und darüber sprechen wir immer noch. Wenn du diesem einfachen Gedanken zustimmst, spielst du mit uns im selben Team. Leider gibt es auch in der modernen Linken genug Leute, die glauben, dass „alle Tiere gleich sind, aber manche sind gleicher als andere“. Oder so tun, als sei es in Ordnung, bestimmte Zivilisten zu bombardieren, als gäbe es Menschen, deren Leiden man ignorieren könne, weil sie „auf der falschen Seite der Geschichte“ stünden. Das ist natürlich ein Irrtum. Für uns heißt es also Humanisten gegen Faschisten, nicht mehr und nicht weniger. Wir möchten auch hinzufügen, dass wir nie versucht haben, Kritikern oder sonst jemandem etwas zu beweisen. Wir haben für unsere Haltung genug Ärger bekommen, einschließlich regelmäßiger Drohungen gegen unser Leben und unsere Freiheit. Wir haben unsere Botschaft nie geändert, egal, was passiert ist, und es kümmert uns überhaupt nicht, wenn uns jemand nicht mag, besonders wenn es sich um privilegierte Leute handelt, die keine Ahnung haben, was es heißt, in unseren Schuhen zu laufen. Wir geben nicht vor, Helden oder Prediger zu sein. Wir sind ein Haufen Kids in Trainingsanzügen, die Musik machen, Graffiti sprayen und versuchen, mit kleinen Schritten die Welt ein bisschen besser und sicherer zu machen. Die Kritiker werden verschwinden, aber unsere Musik und unsere Botschaft werden bleiben, und wenn es auch nur einem Menschen hilft, dann haben wir unsere Mission erfüllt. Apropos Kritik: Leider leidet die linke Szene unter einer permanenten Cancel Culture, während die Rechte auf dem Vormarsch ist und jeden Tag stärker wird. Wir sehen das in Europa, in Großbritannien und in den USA. Während die Leute in der linken Szene damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu canceln, touren rechte, homophobe und Nazi-Bands ohne große Probleme und treten auf großen Festivals auf. Bands mit einem politisch linken Hintergrund können so angegriffen werden, während der Versuch, rechte und chauvinistische Bands zu canceln, in vielerlei Hinsicht sehr riskant ist. Deshalb ziehen es die „Kreuzritter der Rechtschaffenheit“ vor, ihr Ego zu stärken oder ihre eigenen Ziele zu erreichen, indem sie Hexenjagden gegen linke Bands und Organisationen starten und wegschauen, wenn die echten Nazi-Bands direkt vor ihrer Nase spielen.

Das kenne ich von den STAGE BOTTLES. Manchmal steht deren Sänger und Saxophonist Olaf bei euren Shows ja mit auf der Bühne.
Wir kennen Olaf und die Crew seit mehr als einem Jahrzehnt und haben mit den STAGE BOTTLES viele Shows in Russland und Europa gespielt. Olaf ist ein guter Freund. Das erste Mal, dass ich die STAGE BOTTLES live gesehen habe, war 2008 in Moskau im Club Tabula Rasa. Damals lieferten sich russische Antifaschisten Straßenschlachten mit Neonazis, immer in der Unterzahl. Jedes Punk-Konzert war ein Angriffsziel. Unter diesen Umständen wollten nicht viele ausländische Bands in Russland touren, und die Tatsache, dass eine bekannte antifaschistische Punkband kam, um mit uns zu spielen, war für alle in der Szene eine große Sache. Mitten in der Show riefen unsere Wachposten an und sagten, dass eine große Menge Nazis in der Nähe des Veranstaltungsortes gesichtet wurde, darunter einige bekannte und gefährliche Blood & Honour-Typen. Alle im Club bereiteten sich darauf vor, gemeinsam zu kämpfen und sich und ihre Freunde zu verteidigen. Die Musik der STAGE BOTTLES war der perfekte Soundtrack für diesen Moment der Einheit. Zu einer Schlacht kam es an diesem Abend nicht, da die Nazis aus unbekannten Gründen beschlossen, die Gegend zu verlassen. Aber ich werde mich immer an diesen Moment erinnern, als wir alle gemeinsam dem gemeinsamen Feind gegenüberstanden, als unsere Freunde wie Kostolom und Fedyay, die später von den Nazis ermordet wurden, noch am Leben waren und als unsere antifaschistischen Kameraden von den STAGE BOTTLES sich uns in diesem Moment der Gefahr als Zeichen wahrer internationaler Solidarität anschlossen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir für ihr aktuelles Album einen gemeinsamen Song mit ihnen aufgenommen haben. Ein Beweis dafür, dass diese Unity noch immer lebendig ist.

Bereits 2023 habt mit der LOS FASTIDIOS-Sängerin Elisa Dixan das Video „Ruder than croc“ und mit Hoya Roc von MADBALL „Bass of doom“ veröffentlicht. Wie kam es dazu?
Sowohl Hoya als auch Elisa sind gute Freunde von uns. Mit beiden Bands sind wir schon oft getourt. Also war es naheliegend, sie als Feature-Künstler:innen einzuladen. Hoya Roc ist ein guter Rapper. Es hat Spaß gemacht, ihn dabei zu haben. Die Idee kam uns, als wir bei seinem „Smokin’ Word“-Podcast mitgemacht haben.

Ihr habt sicher auch Kontakte zur ukrainischen Szene, nehme ich mal an, oder?
Wir haben viele Kontakte zur ukrainischen Punk- und Antifaschistenszene, haben dort mit unseren anderen Bands gespielt und Antifaschist:innen im Kampf gegen Nazi-Hooligans unterstützt. Wir haben nach wie vor ukrainische Freunde. Einige von ihnen haben uns bei den jüngsten Angriffen auf uns sehr geholfen.

Was müsste passieren, damit ihr ohne Masken spielen könntet?
Ohne Masken zu spielen, würde eine Änderung des Bandkonzepts bedeuten. Die Skimaske und der Trainingsanzug sind seit den 2000er Jahren Teil unseres Auftretens, egal, wo wir spielen. Es wäre also eine ziemliche Veränderung. Aber die Dinge sind heutzutage so unvorhersehbar, wer weiß? MDB werden weiterhin Circle Pit-HipHop machen und für Frieden, Internationalismus und Gleichberechtigung stehen, so wie wir es in den letzten 15 Jahren getan haben. Wir sehen uns im Pit!