Das Mission Ready hat sich auf der bundesdeutschen Festivallandkarte etabliert. Am 6. Juli läuft die dritte Auflage auf dem ehemaligen US-Flugplatz in Giebelstadt bei Würzburg. Das Line-up kann das hohe Niveau der Vorjahre locker halten.
Das Programm trägt die gleiche Handschrift wie in den ersten beiden Jahren“, sagt Organisator Steffen Rose. „Es konzentriert sich auf Punkrock, Hardcore und Ska.“ Steffen Rose ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der fränkischen Punk- und Hardcore-Szene. Unter dem Label Navigator Productions organisiert er Konzerte in Würzburg, Schweinfurt, Nürnberg oder auch in Frankfurt. Das Mission Ready war sein langjähriger Traum vom eigenen Punk- und Hardcore-Festival, den er sich 2017 zum ersten Mal erfüllt hat. Sein Ziel war, irgendwann eine Art „Ruhrpott Rodeo des Südens“ zu sein. „Vom ersten aufs zweite Jahr konnten wir die Zuschauerzahlen knapp verdoppeln“, erzählt Steffen. „Im ersten Jahr waren es 3.000 Besucher und vergangenes Jahr über 6.500. Vielleicht werden wir noch ein bisschen größer. Ich möchte den Platz aber auf keinen Fall aus Profitgründen überfüllen.“ Zugelassen ist der Flugplatz für 15.000 Besucher.
Steffens Vorstellung von einem idealen Festival sieht vor, dass ein Austausch zwischen Band und Publikum stattfindet. Dass Künstler und Besucher nicht durch riesige Gräben und Gitter getrennt werden. Dinge wie Bungee-Jumping oder ein Kinderprogramm möchte Steffen auf gar keinen Fall. „Was wir ganz sicher nicht machen werden, ist die weit verbreitete Unart der Festival-Shoppingmeile“, erklärt Steffen seine Philosophie. „Bei uns gibt es neben dem üblichen Band-Merchandise nur Non-Profit-Stände wie von Sea Sheperd, peta2 oder „Kein Bock auf Nazis“. Wenn die Leute ein T-Shirt kaufen wollen, sollen sie die Bands unterstützen und von denen eins kaufen.“ Bei schlechtem Wetter kann der Organisator auf die alte Infrastruktur der US-Armee zurückgreifen. Sollten die Wetterbedingungen katastrophal werden, können die Festivalmacher bis zu 7.000 Menschen in zwei großen Flughangars unterbringen. Der Großteil des Geländes ist asphaltiert, so dass man nicht wie auf vielen Festivals im Jahr 2016 absäuft.
THE MIGHTY MIGHTY BOSSTONES heißt dieses Jahr der Headliner auf der Punkrock-Bühne. Dazu gibt’s die schwedischen Melodic-Punker MILLENCOLIN, ihre Landsleute NO FUN AT ALL, die italienische Skacore-Band TALCO oder die BARSTOOL PREACHERS aus dem englischen Brighton. „Wir haben lange und zäh bei der Gage für die MIGHTY MIGHTY BOSSTONES verhandelt“, erzählt Steffen die Geschichte des Headliners. „Das liegt auch daran, dass Sänger Richard ‚Dic‘ Barrett eine eigene Fernsehshow in Amerika hat. Die Bosstones reisen im Sommer also extra für ein Wochenende nach Deutschland und spielen bei zwei Festivals. Eines davon ist das Mission Ready.“ Auch auf der Hardcore-Bühne tummeln sich wieder einige namhafte Bands. Neben den New York-Hardcore-Urgesteinen CRO-MAGS zum Beispiel IGNITE, die beliebte Melodic-Hardcore-Band aus Orange County. Mit RYKER’S ist auch eine der dienstältesten deutschen Hardcore-Bands vertreten und mit AGNOSTIC FRONT ist eine Band am Start, die schon zum zweiten Mal beim Mission Ready spielt. Das hat seinen Grund, erklärt Steffen. „Die Jungs sind alte Freunde von uns, die sehr gut zum Festival passen. Damit war aber klar, dass wir keine weitere Band holen, die in den vergangenen beiden Jahren bei uns gespielt hat.“
Das Mission Ready hat von Anfang an eine deutliche Handschrift. Ein Oldschool-Festival. Das Festival in Giebelstadt ist kein Ort für kurzlebige Szenetrends oder Hypes der Musikindustrie. Ein Konzept, das von der Punk- und Hardcore-Community bestens angenommen wird, aber in den nächsten Jahren auch zu einem Engpass führen kann, gibt Steffen offen zu. „Im Hardcore-Bereich ist die Zahl der Bands noch kleiner als im Punkrock-Sektor. Aber es gibt schon noch zwei oder drei Wunschkandidaten, die auf meiner Liste stehen. SUICIDAL TENDENCIES oder LIFE OF AGONY zum Beispiel. Klar, auf der Hardcore-Bühne werden wir uns irgendwann wiederholen. Zumindest auf der Headliner-Position werden wir in zwei oder drei Jahren um SICK OF IT ALL nicht herumkommen. Wenn wir nicht umknicken und doch mal eine Metalcore-Band dazu nehmen, wird das zwangsläufig vorkommen“, erklärt Steffen. „Es ist aber kein Beinbruch, wenn wir unserem Stil treu bleiben und den Leuten unser Festival für einen fairen Preis anbieten.“
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