KORSAKOW

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Wer solche Freunde hat ...

kann sie auch mal bitten, was zum neuen Album zu sagen. Wir haben uns im Freundeskreis von KORSAKOW ein wenig umgehört und die BROILERS, KOPFECHO, ENGST und MASSENDEFEKT gebeten, uns etwas über das neue Album „Anleitung zum Freudentanz“ zu sagen. Dann haben wir – ganz investigativ – Sänger Dörk damit konfrontiert.

BROILERS
Ron: Bescheiden selbstironisch wie immer präsentieren sich meine unverhältnismäßig schönen Freunde KORSAKOW schon beim Opener „Über Wasser gehen“. Tenor des Albums ist ganz klar tiefgründige Gesellschaftskritik, lasst euch nicht unterkriegen, nehmt Hilfe an und steht auf, um was zu bewegen, ein Hoch auf die Liebe, die besten Partys steigen sowieso auf’m Herrenklo. Es ist schwer, die Jungs in eine Schublade zu stecken. Also liebevoll in die unterste Schublade gepackt, würde ich ihren Stil als moderne Interpretation der deutschen Crossover-Bewegung mit ordentlich Punkrock im Herzen einordnen.
Dörk: Teil der untersten Schublade zu sein, adelt uns. Wir freuen uns natürlich besonders über das Feedback und werden unsere gemeinsame Sause in der Kufa nicht so schnell vergessen. Wenngleich die BROILERS in einer anderen Liga spielen, so kann man sagen, dass die Kombo immer auf Augenhöhe rüberkommt.

KOPFECHO
Amy: Man nehme: verschiedene Rock-Einflüsse, kritische und auch witzig verpackte Texte und eine unverkennbare Stimme – fertig ist das großartige neue KORSAKOW-Album. Danke, dass ich es vorab anhören durfte. Als ich den ersten Song angemacht habe, war sofort klar: KORSAKOW are baaack! Dafür schon ganz viel Liebe. Mit den verschiedenen Rock-Einflüssen – METALLICA, RAGE AGAINST THE MACHINE, BLUR – und den Texten über Social Media, die Liebe, Herrenklos, siehe „Lieblingssong“, oder Gefährdung durch Populismus, „Uns kriegt ihr nicht“, ist das Album einfach rund, vielschichtig und null langweilig. Spielereien, wie Personalpronomen auf­zugreifen und diese als einen Refrain zu verpacken wie in „Korridor“ ... Geil! Bin Fan. Danke.
Dörk: Von Sängerin zu Sänger sind insbesondere die liebevollen Kommentare zu den Texten ein kleiner Ritterschlag. Danke für die lieben Worte, beste Amy. KOPFECHO sind für mich eine Band, die sich im Laufe der Zeit unfassbar entwickelt hat. So krass entwickelt, dass sie mittlerweile schon drei Klampfen braucht.

MASSENDEFEKT
Sebi: Ich muss sagen, so wirklich schlechtreden kann ich die Platte nicht und würde ich auch niemals tun, da MASSENDEFEKT und KORSAKOW auch abseits der Bühne eine innige Freundschaft verbindet. Also fasse ich mich mal kurz. Ehrliche Meinung: Wirklich schönes Ding! Man merkt, dass auch KORSAKOW älter werden, und das ist auch gut so. Das macht sich für mich bemerkbar in den durchaus ernsteren Texten und dem Wegfall des, ich nenn es mal: Klamauks. Ab und zu taucht immer noch der eine oder andere witzige Part/Song auf, aber die härtere Gangart, die auf „Anleitung zum Freudentanz“ geboten wird, steht der Band sehr gut, das gefällt mir sogar noch besser als auf der letzten Platte. Gute Texte, die kritisch, aber nie stumpf sind. Die Gitarren treiben gut und der Gesang wechselt zwischen Härte und Melodie. Eine dicke Produktion, die Spaß macht zu hören. Ich glaube, nicht nur KORSAKOW-Fans werden ihre Freude an der Platte haben. Wirkliche Ausreißer gibt es hier nämlich nicht. Eine ernsthafte Kaufempfehlung von mir. Favs: „Korridor“ und „Über Wasser gehen“.
Dörk: MASSENDEFEKT haben wir einiges zu verdanken und so haben wir gemeinsam tolle Abende gefeiert. Wir sind mittlerweile sehr gut befreundet und verbringen auch privat viel Zeit miteinander. Die besten Jungs, die man sich vorstellen kann. In Vorfreude auf eure Sause im Dezember. Tausend Küsse.

ENGST
Matthias Engst: Das Album beginnt mit dem Song „Über Wasser gehen“. Der Text könnte eine gewisse Ironie erahnen lassen, wer euch aber kennt, weiß ganz genau, dass ihr arroganten Arschlöcher seid. Wo nehmt ihr das Selbstbewusstsein her, einen Song mit diesem Text als Opener fürs Album zu nehmen, wo ihr noch nicht mal eure Schnürsenkel binden könnt beziehungsweise schon lange auf Klettverschluss umgestiegen seid?
Dörk: Wir sind alle durch eine harte Schule gegan­gen. Aufgrund unserer mangelhaften Optik und ein­geschränkten Rhetorik werden wir gerade in der Kunstszene oft belächelt.Vermutlich ist es eine Art Stockholm-Syndrom, dass wir uns in euren Kreisen entsprechend arrogant verhalten, um weiterhin Teil der Geilheit zu sein. Never change a running system.

Matthias Engst: Ihr mischt Rocksounds mit Rapgesang. Was habt ihr in den letzten zwanzig Jahren gemacht oder hattet ihr kein Internet? Hat euch denn niemand gesagt, dass so was keiner mehr hört?
Dörk: Deinen Eltern gefällt unsere Musik, das haben die uns gestern erst gefaxt.

Matthias Engst: Wie habt ihr es nach so vielen Jahren geschafft, euch euren Humor und die Liebe zur Musik zu bewahren? Denn nach zwei Videodrehs mit euch kann ich sagen, dass man das Feuer in euch süßen Hasen immer noch brennen fühlt.
Dörk: Die Drehs mit dir waren ein Träumchen und wenn wir ehrlich sind, dann sind wir völlig desillusioniert in Berlin angekommen und danach euphorisiert nach Düsseldorf gefahren. Du hast das Feuer wieder in uns entfacht. Du bist ein magischer Rammler.