Die Band aus Dublin veröffentlichte im Herbst 2012 ihr Debütalbum „Welcome To The Department Of Nuclear Medicine“ (Nois-o-lution) und gefiel mit noisigem Rock auf den Spuren der allmächtigen THE JESUS AND MARY CHAIN. Wir stellten Gitarrist und Sänger Stephen White die Fragen, die sich stellten.
„Beautiful Noise“ ist eine gute Beschreibung für eure Musik, auch wenn es wie ein Oxymoron klingt. Kannst du dich an das erste Mal erinnern, dass du Vergnügen an Lärm hattest?
Mir ist immer einer abgegangen, wenn ich als Kind an Halloween Sachen in die Luft gejagt habe. Feuerwerk war wahrscheinlich meine erste Erfahrung mit dem Spaß am Zerschießen meiner Ohren.
Ihr sagt: „Einflüsse: MBV/JAMC/BRMC/APTBS/M83/BJM/TCTC/QOTSA/NIN“. Ich sage: Erklärung!
Das steht für MY BLOODY VALENTINE, THE JESUS AND MARY CHAIN, BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB, A PLACE TO BURY STRANGERS, M83, BRIAN JONESTOWN MASSACRE, THE COOPER TEMPLE CLAUSE, QUEENS OF THE STONE AGE und NINE INCH NAILS. Das habe ich auf irgendeiner Bandpage geschrieben, weil dieser Teil noch ausgefüllt werden musste. Wenn ich mir das jetzt überlege, ist das ziemlich dumm gewesen, denn seit ich das geschrieben habe, sind M83 jedenfalls ziemlich scheiße geworden. Die hatten einen Slapbass auf dem letzten Album – Slapbass! Aber ich liebe all die anderen Bands. Sie teilen die gleiche noisige Arroganz, auf die wir abfahren. Sie legen Feuer in meinem Bauch und stecken den Tiger in meinen Tank.
Euer Albumcover ist das Foto einer Installation. Sie besteht aus 24 Wörtern, manche positiv wie „life“, „hope“, „true“ oder „good“, andere eher negativ wie „kill“, „dead“, „cunt“ oder „hell“.
Die Installation heißt „Four Letter Words“ und stammt vom dänischen Künstler Kasper Sonne, der jetzt in New York lebt. Er hat uns das Bild zur Verfügung gestellt. In dem Moment, als wir es sahen, wussten wir, dass wir gefunden hatten, wonach wir suchten. Es ist die Gegenüberstellung von Dunkelheit und Licht, Verzweiflung und Hoffnung, die wir auch in unserer Musik sehen.
Die Abteilung für Nuklearmedizin ist normalerweise der Ort, an den du gehst, wenn du Krebs hast. Ich könnte mir positivere Albentitel vorstellen ...
Zählt die Heilung von Krebs nicht auch zu den erfreulichsten Dingen, die du dir vorstellen kannst?
Ihr scheint Berlin sehr verbunden zu sein, eine frühe 7“ wurde dort aufgenommen, jetzt seid ihr auf einem Berliner Label gelandet. Was ist gut oder besser an Berlin?
Unsere Beziehung zu Berlin war von Anfang an gut. Die Berliner wissen einfach, wie man sich amüsiert, und haben einen Riesenhunger auf sleazigen Rock’n’Roll und Totalabstürze. Berlin ist eine super Stadt mit so viel Geschichte und einer Atmosphäre, die sehr gut zu einer gewissen Art von Musik passt. Die Berliner Gastfreundschaft ist unvergleichlich und wir wurden dort immer aufs Beste betreut.
Wie ist das Leben in Dublin und Irland heutzutage – generell für Musiker und Künstler?
Es ist in Ordnung; es gibt einen Haufen großartiger Bands im Moment, aber nicht besonders viele gute Venues oder Promoter, die wissen, was sie tun. Man erschöpft seine Ressourcen ziemlich schnell.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Kay Werner