GAPHALS RECORDS

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Bigmouth strikes again

Seit drei Jahren überzeugt das schwedische Label Gaphals mit liebevoll gestalteten Releases in allen möglichen Größen. Musikalisch steckt man sich keine Grenzen, das Hauptaugenmerk liegt aber dennoch auf Punk, Hardcore und allen Facetten harter Rockmusik. Patrik, der das Label mitgegründet hat, beantwortete ein paar Fragen.

Wann, wo und von wem wurde Gaphals gegründet und wer betreibt es heute?

Gaphals wurde 2010 von Kaj und mir gegründet. Kurz darauf stieß Levi zu uns. Wir reißen uns förmlich den Arsch auf, um Gaphals zu betreiben. Ab und zu greifen uns dabei auch Freunde hilfreich unter die Arme.

Was bedeutet „Gaphals“?

Gaphals ist das schwedische Wort für „loudmouth“ oder „Großmaul“. „Att gapa“ bedeutet rufen oder schreien und „hals“ gibt es im Deutschen.

Könnt ihr vom Label leben oder ist es nur ein Hobby?

Es ist ein Hobby, aber wir geben unser Bestes, um unsere richtigen Jobs aufgeben zu können. Gaphals macht weit mehr als reine Labelarbeit. Wir organisieren unter anderem etliche Shows hier in Linköping. Hoffentlich lohnt sich die Mühe, die wir uns machen, eines Tages so, dass wir unseren Lebensunterhalt davon bestreiten können.

Gibt es Labels, die ihr bewundert und denen ihr nacheifert?

Klar, ich könnte dir jetzt eine lange Liste nennen. Als wir anfingen, sprachen wir viel über Dischord und ihre Ideen. Heute gehen wir aber unseren eigenen Weg und tun das, womit wir uns wohl fühlen. Es gibt so viele großartige Labels da draußen. Wir sind selbst fanatische Plattensammler.

Welche Band habt ihr zuerst veröffentlicht und welche Bands macht ihr heute?

Unsere erste Veröffentlichung war eine Kassette einer lokalen Band namens ABOVE SUSPICIONS. Sie waren stark durch BLACK FLAG beeinflusst, lösten sich aber wenig später auf. Heute haben wir eine lange Liste von Bands, mit denen wir arbeiten: Daniel Gilbert, Niels Nielsen, PUSRAD, NOCTURNAL, NIGHT, DAMAGE und so weiter. Im Augenblick arbeiten wir mit mehr als zwanzig Bands zusammen.

Welches sind eure wichtigsten beziehungsweise am besten verkauften Veröffentlichungen?

Wir haben so viele verschiedene Platten herausgebracht, die uns wichtig waren. Einige sind richtig gut angekommen und halfen uns, bekannter zu werden. Die DEN SVENSKA BJÖRNSTAMMEN-7“ zwang uns dazu, unser Label in einem viel höheren Tempo zu betreiben. Ihr Lied gewann verschiedene schwedische Musikpreise und wurde zum Song des Jahres gewählt. Andere Veröffentlichungen bedeuten uns persönlich sehr viel, unabhängig von Verkaufszahlen. Die letzte PUSRAD-Platte war so ein Traum-Release, weil wir alle große Fans der RAPED TEENAGERS waren. Weil wir alle aus der Hardcore-Szene kommen, liegt uns die neue Reihe mit Hardcore-7“s und -12“s sehr am Herzen.

Seid ihr schon einmal von einer Band enttäuscht worden?

Klar, das kommt auch vor. Es ist immer traurig, wenn man etwas veröffentlicht und die Band kommt nicht aus dem Quark. Ich meine damit jene Bands, die keine Lust haben, Konzerte zu geben oder sich kurz nach einem Release auflösen. Konzerte sind die beste Gelegenheit für uns, Platten zu verkaufen. Passieren oben genannte Dinge, können wir nicht viele Exemplare absetzen, egal, wie gut eine Platte ist.

Wie sieht eure Labelpolitik aus?

Unser Credo ist, dass wir die Künstler, mit denen wir arbeiten, tatsächlich mögen. Das gibt uns die Möglichkeit, es zu mehr als einen Job zu machen.