Nach einer relativ langen Pause sind sie nun zurück. FIRE IN THE ATTIC trumpfen mit einem neuen Album auf, welches zum einen als Beilage in einem Musikmagazin gratis erhältlich finden war und zum anderen in ganz besonderer und limitierter Ausstattung plus 28-seitigem Artwork zu kaufen ist. Nichts ist wie vorher, Weiterentwicklung und große Schritte nach vorne sind angesagt und wurden bestens umgesetzt. Ein durchweg tolles, neues, aufregendes und mitreißendes Album, aber trotzdem sind es immer noch die gleichen Jungs, mit den gleichen Ideen und der gleichen Musik. Treue statt Reue oder so, aber in jedem Fall ein gelungenes Emopoppunkrockundsoweiter-Album! Ich sprach mit Bassist Dennis.
Ihr wart ja lange im Studio, um euer aktuelles Album "Cum Grano Salis" aufzunehmen, danach auf Tour in Italien und mit euren Bandkollegen SONAH und PARACHUTES mit der Redfield-Records-Tour unterwegs. Wie war es, das erste Mal euer neues Album vorzustellen?
Das war eigentlich schon sehr cool. Das erste Mal, dass wir die Songs vorgestellt haben, war auf der besagten Italientour. Da war es aber eh egal, denn da war ja alles neu für uns und somit super zum Ausprobieren. Wir haben da ab und an noch etwas rumgerödelt, aber eigentlich passte das alles ganz gut zusammen und machte auch Spaß. Wir haben auch mit ganz neuen Sachen wie Samples gearbeitet und konnten dann da auch ausprobieren, ob wir damit klar kommen. Mittlerweile läuft es alles super.
Gibt es in Italien denn eine große Musikszene, die in das Genre fällt?
Rom war auf jeden Fall toll, so als Stadt. Aber ob es da eine richtig große Szene gibt, kann ich gar nicht so genau sagen. Die Band, mit der wir spielten, meinte, dass ihnen Deutschland viel wichtiger ist als Italien, weil da wohl doch viel mehr gehen würde. Kann ich aber auch nachvollziehen, weil hier die Radiopräsenz auch einfach viel größer ist, und da einfach wirklich nur dieser klischeehafte italienische Pop läuft wie Eros Ramazotti.
Habt ihr euch in der ganzen Zeit, die jetzt vergangen ist, extrem weiterentwickelt oder wolltet ihr auch viel beim Alten belassen?
Eigentlich beides. Für die anderen war es hauptsächlich erst mal wichtig, nicht immer genau die gleiche Platte aufzunehmen. Ich finde es auch total furchtbar, wenn ich von einer Band, die ich mag, die neue Platte kaufe und eigentlich schon genau weiß, was mich erwartet. Einfach dasselbe Album wie der Vorgänger, aber eben Teil 2. Es ist uns halt ultrawichtig, dass uns das nicht passiert, und ich finde, das ist uns auch ganz gut gelungen!
Nenne mir fünf schlechte und fünf gute Eigenschaften von FIRE IN THE ATTIC!
So viele Eigenschaften haben wir insgesamt glaube ich gar nicht, haha. Also, die guten Eigenschaften sind Durchhaltevermögen, gutes Sitzfleisch für lange Busfahrten, dass wir uns auch mal streiten können, außerdem sind wir relativ kontaktfreudig. Ich glaube, mehr gute Eigenschaften haben wir auch nicht. Obwohl die Italiener meinten, dass wir sehr ausdauernd sind, was das Nichtschlafen angeht. Ja, schlechte Eigenschaften ... Wir haben alle extremen Körpergeruch, deswegen sind wir auch unserem Sponsor Atticus so dankbar, weil wir unsere Shirts nach einer Tour direkt wegschmeißen können. Noch eine negative Eigenschaft ist, dass wir vielleicht manchmal etwas zu verbissen sind, ansonsten: schwache Blasen und diese "Ach, geht irgendwie schon"-Einstellung.
Was denkst du, würdest du jetzt machen, wenn es FIRE IN THE ATTIC nie gegeben hätte?
Dann würde ich wahrscheinlich in einer anderen Band spielen. Sobald ich Punkrock für mich entdeckt hatte, war es mir einfach wichtig, in einer Band zu spielen. Als ich angefangen habe, diese Musik zu hören, war ich 14, 15 Jahre alt, habe direkt meine imaginäre Band gegründet und überlegt, wer von meinen Freunden welches Instrument spielen könnte, wie ich die Band dann nennen würde, und habe dann auch ein Plattencover gemalt. Also früher oder später hätte ich in jedem Fall in einer Band gespielt.
Gibt es irgendwelche besonderen Platten, die euch in der letzten Zeit auf Tour immer begleitet haben?
Ja, aber das ist bei jedem von uns total unterschiedlich. Ole zum Beispiel ist ein riesiger Trash-Fan. Der hört halt genau das, wo alle Leute sagen: "Um Himmels willen!" - also das, was wirklich richtig scheiße ist. "Nein, Ole, James Last ist nicht cool." Ich bin ein riesiger BRAND NEW-Fan, die sind für mich auch eine große Inspirationsquelle. Die haben es auch geschafft, eine neue Platte zu machen, die total anders ist, sich dabei aber trotzdem supertreu zu bleiben. Ansonsten finde ich SAY ANYTHING super, die höre ich sehr viel. Eigentlich hören wir aber meistens Radio, regional ist es immer sehr gut.
Gibt es einen speziellen Song, bei dem du denkst: "Verdammt, warum habe ich den nicht geschrieben?"
Ja, auf jeden Fall SAY ANYTHING mit "A life with the glory of love". Da möchte ich einfach sofort tanzen und mitsingen, das ist irgendwie so ein richtig fröhlicher Popsong - im Gegensatz zu dem Text, in dem es um ein jüdisches Liebespaar im Dritten Reich geht, das im Konzentrationslager ums Leben kommt. So etwas möchte ich auch mal schreiben können ...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Kevin Goonewardena
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Gina Schwarz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Gina Schwarz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Christian Meiners
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Gina Schwarz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Christian Meiners
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Thomas Renz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Gina Schwarz