EVERYTHING IN BOXES ist ein Name, den man sich definitiv merken sollte. Auch wenn die Band noch jung an Jahren ist, so hört man dies keineswegs – ein Emopunk-Revival allererster Güte. Man fühlt sich an die stärksten Phasen dieses Genres erinnert. Dieser Tage erscheint die neue EP „Heather“ des sympathischen Trios aus Karlsruhe. Grund genug, sich mit Phil und Juli zu einem Plausch zu verabreden.
Mitte Januar erscheint eure neue EP „Heather“. Könnt ihr die vier neuen Songs einmal für uns in Worte fassen?
Juli: Auf „Heather“ sind vier Momentaufnahmen, die auf einem schmalen Grat wandern zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Verlorensein und Geborgenheit und Erschöpfung und Tatendrang.
Eure EP strotzt nur so vor Spielfreude und Energie, gepaart mit einer gewissen Melancholie ergibt das euren ganz eigenen Mix. Wie bewahrt man sich die positive Einstellung als Band während einer Pandemie?
Phil: Die Hoffnung auf bessere Zeiten hilft sehr. Man muss sich an den positiven Dingen im Leben erfreuen. Verzweifeln bringt nichts. Man sollte allgemein den negativen Seiten nicht zu viel Raum gewähren.
Ihr seid noch eine relativ junge Band, trotzdem habt ihr einen sehr erwachsenen Sound. Wie kommt das? Wo liegen eure stärksten Einflüsse?
Juli: Wir sind da sehr breit aufgestellt. Von Hardcore bis Rap ist alles dabei. Bruce Springsteen ist definitiv eine sehr große Inspiration für uns. Aber auch Bands wie THE GASLIGHT ANTHEM, AGAINST ME!, BEACH SLANG oder JOYCE MANOR haben unseren Sound und uns selbst beeinflusst.
Ist es als Brüderpaar einfacher, Songs zu schreiben oder liegt man sich Gallagher-mäßig eher in den Haaren, wenn es um Entscheidungen geht?
Phil: Generell empfinden wir das als sehr angenehm und es vereinfacht vieles. Man kennt sich eben sehr gut. Ab und zu gibt es natürlich die üblichen Streitereien unter Brüdern. Ausmaße wie bei den Gallaghers hat das allerdings zum Glück noch nicht angenommen.
Corona verhindert sämtliche Live-Aktivitäten momentan noch. Aber wir sind gemeinsam guter Dinge, dass sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte 2021 zum Besseren wenden wird. Auch bei euch gibt es einige ausgefallene Shows, die es nachzuholen gilt. Was ist für 2021 so geplant?
Juli: Eigentlich wollten wir im Frühjahr 2020 zwei kleinere Touren spielen und im Oktober 2020 war eine längere Tour mit unseren Freunden ELM TREE CIRCLE geplant. Wir hoffen, dass wir das im Herbst 2021 alles nachholen können.
Was treibt ihr eigentlich sonst noch so, wenn ihr nicht gerade Songs schreibt?
Phil: Wenn wir nicht gerade Musik machen, stehen Zocken und Skateboardfahren an. Dazu kommt auch ab und an mal ein Blick in ein gutes Buch. Am allerwichtigsten ist es uns aber, Zeit mit unseren Familien und Freunden zu verbringen.
© by Fuze - Ausgabe #86 Februar/März 2021 und Carsten Jung
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