Das junge Karlsruher Trio überrascht mit einem sehr erwachsenen Sound. Die vier Songs auf der neuen EP „Heather“ erinnern bisweilen an die beste Phase des Emopunk Ende der Neunziger bis hinein in die frühen Nuller Jahre. EVERYTHING IN BOXES haben sich den Drive der frühen JIMMY EAT WORLD und die Attitüde von AGAINST ME! zu Eigen gemacht. Man verpackt Positivität und Melancholie so geschickt, dass einem die Songs das ständige Gefühl geben, dass es ruhig auch mal schwierig werden kann, denn man kann alles schaffen, komme was wolle. Vor allem „Lonely summer“ zeigt alle Stärken der Band und dient als Anspieltipp. Hier hört man den Einfluss von Bands wie THE GASLIGHT ANTHEM, aber auch vom Boss Bruce Springsteen persönlich sehr deutlich, immer ohne Gefahr zu laufen, als Plagiatoren abgestempelt zu werden. Dafür sind EVERYTHING IN BOXES zu eigenständig und zu gut. Man zeigt bei allen vier Songs ein wunderbares Gespür für mitreißende Melodien und Refrains, die sofort im Ohr bleiben. Man veröffentlicht übrigens auf dem hauseigenen Label. DIY lebt! EVERYTHING IN BOXES haben sehr großes Potenzial und man darf in Zukunft noch so einiges erwarten. Fans von THE MENZINGERS und THE GASLIGHT ANTHEM können blind zugreifen. Alle anderen sollten dennoch unbedingt reinhören.
© by Fuze - Ausgabe #86 Februar/März 2021 und Carsten Jung
© by Fuze - Ausgabe #86 Februar/März 2021 und Carsten Jung
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Joachim Hiller