Das Herzensprojekt von THE STORY SO FAR-Gitarrist Kevin Geyer und deren Tourmanager Dan Rose hat sich der Herausforderung des gemeinhin als schwierig bezeichneten dritten Albums gestellt und sie gemeistert.
Kevin, hier ist es also, euer drittes Album: „I Won’t Fade On You“. Dabei klingt es nicht, als hätte es euch Kopfzerbrechen bereitet. Wie seid ihr das angegangen?
Wir hatten diesmal keinen wirklichen Plan. Es gab am Anfang lediglich ein paar Songfragmente, die wir gemeinsam ausgearbeitet haben. Uns war klar, dass das Album viel organischer und nicht so glatt klingen sollte wie die letzten beiden. Daher haben wir uns auch dafür entschieden, mit Jack Shirley vom Atomic Garden-Studio arbeiten zu wollen. Alle seine Produktionen haben genau dieses Organische, nach dem wir gesucht hatten. Wir haben dafür direkt auf Band aufgenommen, anstatt alles digital festzuhalten. Das ist auf der einen Seite eine neue Herausforderung, fängt aber die Energie ganz anders ein.
„Halloween“ ist ein wunderbarer Song mit einem verdammt tollen Video. Wie seid ihr auf die Idee gekommen und wie habt ihr sie umgesetzt?
Jez Pennington, ein wundervoller Mensch aus Großbritannien, hat das komplette Konzept dafür entwickelt. Er hatte kürzlich ein Video für INTO IT. OVER IT. gemacht. Ich habe ihn umgehend kontaktiert und er war sofort an Bord. Er ist ein verdammt talentierter Kerl und ich bin mir sicher, man wird in Zukunft noch jede Menge von ihm hören und sehen.
Auf „I Won’t Fade On You“ geht es vor allem darum, wie man sich weiterentwickelt, wie man mit Situationen umgeht, diese übersteht und was man aus ihnen lernt. Ist es schwer für dich, dein Innerstes so nach außen zu kehren?
Ich hatte nie wirklich Probleme damit, meine Gefühle zu zeigen. Was sich vielleicht als schwierig darstellt, ist wenn irgendein Internettroll dein Album sofort als Mist bezeichnet, ohne sich damit auseinandergesetzt zu haben. Du investierst viel Zeit und Emotion in ein Album, dass dich so etwas immer irgendwie trifft. Ich würde niemals aufhören, Musik zu machen, wegen solcher Leute, aber ich finde, es ist mit der schlimmste Teil dieses Jobs.
Das Album wirkt verletzlicher und melancholischer, es hat insgesamt einen ganz anderen Vibe. Wie kam es dazu?
Wir haben uns ehrlich gesagt nicht bewusst dazu entschieden, etwas zu verändern. Es ist einfach passiert. Wie bereits erwähnt, entwickelt sich dein musikalischer Geschmack einfach weiter und dies spiegelt sich wohl unweigerlich auch in deinen Songs wider. Außerdem merkt man auch absolut, dass wir zwei weitere Bandmitglieder hinzugewonnen haben und somit auch weitere Einflüsse in die Songs integriert wurden.
© by Fuze - Ausgabe #85 Dezember/Januar 2020 und Carsten Jung
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