DRUIDS

Foto© by Suzanne Corum Rich

Psychedelische Zauberkunst

Druiden und Musik? Das bietet mehr als eine Assoziationskette zu Miraculix und Troubadix. Die Psychedelic-Sludge-Band DRUIDS schöpft ihr kreatives Potenzial aus dem Sud von Science-Fiction- und Horroreinflüssen, Siebziger-Jahre-Wurzelwerk und einer Prise Tiefenpsychologie.

„Shadow Work“ lautet der Titel der neu erscheinenden Platte. Der bezieht sich auf Carl Gustav Jung, den Begründer der analytischen Psychologie, wie Sänger und Gitarrist Luke verrät. In Jungs Theorie steht der Schatten als Teilbereich der individuellen Psyche für un- oder teilbewusste Persönlichkeitsanteile. Die Auseinandersetzung mit diesen Facetten schafft eine Basis für die Ganzwerdung der Persönlichkeit. „Eine Atmosphäre der Dunkelheit und des Ungewissen bestimmte auch unseren Arbeitsprozess. Das hat sich gut ergänzt“, so der Musiker.

Erstmals umfasst das Songwriting dabei auch persönliche Erfahrungen. Das unterscheidet die Texte von früheren, in denen überwiegend fiktive Gedanken ausformuliert wurden. „Ich glaube, in der Konfrontation mit der Dunkelheit liegt der einzige Weg zu wahrem Glück“, lautet die erklärende These.

Mit dem Vorgängeralbum „Monument“ ging eine Wachstumsperiode einher. Die Band aus Iowa arbeitete und tourte wie eine gut geölte Maschine, kurzum: sie funktionierte. Auf diesen Rummel folgte alsbald die angedeutete Phase der Neuorientierung. Zuletzt war man sich unschlüssig, was die Zukunft bereithalten würde. „Shadow Work“ stellt die Auseinandersetzung mit diesem Zustand dar und ist zugleich Ausblick auf die zukünftigen Werke der Gruppe.

Eine Inspirationsquelle stellt auch die Beschäftigung mit Film und Visual Arts dar. Das reicht „von Dario Argentos Film ‚Suspiria‘ bis hin zu den Arbeiten von Moebius“. Unverkennbar ist das Faible für die psychedelische Atmosphäre der Siebziger Jahre als Ausgangspunkt und Stilmittel. Das gilt ebenso für die musikalischen Wurzeln, die DRUIDS aufgreifen. Die finden sich im Prog der damaligen Zeit –bei PINK FLOYD, YES, CAN oder Frank Zappa. Wer DRUIDS aktuelles Musikvideo zu „Path to R“ betrachtet, wird sich an diese Aspekte visuell und musikalisch erinnert fühlen. Und möglicherweise auch an ältere Videos der Band. So tritt das mysteriöse „Hammerhead-Orakel“ bereits im Video zu „Shivast“ auf. Das Trio arbeitet regelmäßig mit kleinen Easter-Egg-Spielereien oder spinnt einen Handlungsstrang mit bereits gesetzten Elementen weiter. Solche Reminiszenzen zeugen von der Lust an durchdachten Konzepten und erschaffen einen übergeordneten Spannungsbogen.