Was macht der Bassist von Rob Zombie, wenn sein Chef und Geldgeber zu lange an seinem Film „House Of 1000 Corpses“ bastelt? Richtig, er gründet derweil seine eigene Band, in diesem Fall die Band THE DEATH RIDERS.
Dass die DEATH RIDERS ebenfalls im Horror- und Schockgenre zu Hause sind, sollte daher nicht verwundern, sondern eher Voraussetzung sein.
Blasko, der Mann am Bass und ein überaus freundlicher und sympathischer Mensch, stieß einige Jahre später zu der Band, nachdem Daniel Gray (Leadvocals & Gitarre) und Jonny Coffin (Gitarre) die DEATH RIDERS schon im Herbst 1998 gegründet hatten. Jedoch kam es gleich zu Anfang nach dem ersten Demo der Band zu einer Auszeit: Jonny Coffin, der seine Liebe zum Makaberen mehr und mehr entdeckte, gründete kurzerhand die Coffin Case Company. Mit dieser Firma stellt er zahlreiche Cases für Musiker her, die allesamt die Form eines klassischen Sarges besitzen: seien es nun Gitarren- oder Basskoffer, Sticktaschen oder Snare-Cases, jedes Instrument und Musiker-Zubehör bekommt sein eigenen „Sarg“. Mittlerweile ist Jonny stolz darauf, sowohl große Bands wie SLAYER oder PANTERA, als auch unbekanntere Bands wie etwa BLITZKID oder MISTER MONSTER mit diesen nützlichen Schutzkoffern auszustatten.
Nichtsdestotrotz kam es vor einiger Zeit glücklicherweise doch noch zu der Wiederbelebung der DEATH RIDERS, nämlich als Jonny durch seinen Kunden Rob Zombie auf Blasko stieß und sich sehr gut mit ihm verstand. Blasko hörte sich die Demos der Band an und war sofort Feuer und Flamme, und da Mr. Zombie eh gerade lieber seinen Film drehte, stand dem Projekt nichts im Wege: Blasko stieg bei ihnen ein und gab dem Monster neues Leben. Sie arbeiteten hart, schrieben Songs und nahmen in dem eigenen Studio ihres Drummers D.C. ihr erstes 3-Song-Demo „No Mercy“ auf, welches seit knapp einem halben Jahr kursiert und laufenden Absatz findet. Zu dem Hit-Song „Suffer“ wurde sogar ein Video-Clip gedreht, der sich momentan noch im Stadium des Editierens befindet, doch wohl bald „on air“ gehen kann. Den Sound des Demos kann man mit klassischem Punkrock, Garage, Surf und Rock’n’Roll umschreiben, wobei der Horror-Charakter bei keinem Song fehlt.
Ein komplettes Album mit dem Titel „Soundtrack For Depression“ soll dann endlich 2005 erscheinen. Auf welchem Label, ist aber noch nicht gewiss. Vielleicht erscheint es ja auf dem Zombie-A-Go-Go Records Label, welches Rob Zombie gehört und auf dem schon so schaurig-schöne Scheiben wie der Sampler „Halloween Hootenanny“ oder das Debüt von THE GHASTLY ONES erschienen sind. Diese Idee scheint nicht ganz so abwegig, da Blasko nicht nur Bassist bei Rob Zombie, sondern zudem noch A&R Manager von Zombie-A-Go-Go Records ist. Wie er damals in diese ganze Zombie-Geschichte hineingerutscht ist, ist ebenfalls zu beneiden: Blasko spielte in einer eher unbekannteren Band namens DROWN, die einige Male für WHITE ZOMBIE eröffneten und so lernten sich Blasko und Rob kennen. Als Rob dann Musiker für seine Solo-Sachen suchte, war Blasko sofort erste Wahl – er musste noch nicht einmal vorspielen. Zwischendurch übernahm er auch einmal für kurze Zeit den Bass-Part bei DANZIG, wobei DANZIG dort gerade in einer Phase steckte, in der außer ein paar Shows nicht sonderlich viel passierte. Doch genoss Blasko das Jammen alter MISFITS-Songs und steht noch heute in gutem Kontakt mit Glenn Danzig.
Blaskos größte persönliche Ehre war allerdings die Aktion, als er von Ozzy Osbourne himself gefragt wurde, ob er nicht für die kommende Europa-Tour den Bass-Part bei seiner Band übernehmen könne, da Jason Newstead die Band kürzlich verlassen habe. Natürlich sagte Blasko sofort zu und konnte das Ganze erst dann glauben, als er wirklich mit Ozzy, Zack Wilde und Mike Bordin Songs wie „Paranoid“ oder „Iron Man“ jammte. Dass aus dem Vorhaben seitens Ozzy nun doch nichts wurde, lag an der Tatsache, dass sich Ozzy eine ordentliche Verletzung zuzog und die für den Winter 2003/2004 geplante Europa-Tour abgesagt werden musste. Trotz allem war für Blasko ein Traum wahr geworden, einmal mit Ozzy gejammt zu haben.
Umso mehr Zeit und Energie bleibt also für sein momentan einziges Projekt THE DEATH RIDERS, die für das Jahr 2005 nicht nur das neue Album, sondern auch Live-Aktivitäten geplant haben. Genaue Termine stehen bisher noch nicht, doch wäre eine Europatour sicherlich nicht ganz abwegig.
Wenn jedoch Rob Zombie seinen zweiten Film „The Devils Reject“ im Kasten hat und sich wieder seiner Musik und einer neuen CD widmen will, wird Blasko wieder mit vollem Einsatz dabei sein und sein Job mehr als nur gut erledigen. Hoffen wir jedoch, dass ihm nun erst einmal genügend Zeit für seine DEATH RIDERS bleibt, denn dieses Horrorschätzchen verdient es, entdeckt zu werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Ross Feratu
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Ross Feratu
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Ross Feratu