Nicht alle Punks haben gut auf die DAYGLO ABORTIONS reagiert. Welches Verhältnis etwa Jello Biafra einst zu ihnen hatte, erzählt uns Murray Acton, der Texter, Leadsänger und Gitarrist der 1979 gegründeten kanadischen Band, im folgenden Interview. Auch mich haben Songs wie „Proud to be Canadian“ und „East Indian“ verunsichert, hinter deren vordergründig rassistischen Titeln offenbar doch etwas mehr steckt, als ich bislang vermutet hätte. Auch ein anderer Punk der ersten Stunde aus Vancouver, der lieber ungenannt bleiben möchte, hat laut seinen Unmut darüber geäußert, wie „aggressiv unpolitisch“ die Band auf Alben wie „Feed Us A Fetus“ von 1986 und „Here Today Guano Tomorrow“ von 1988 doch sei.
Wenn du DAYGLO ABORTIONS kennst, brauche ich dir nicht zu erklären, wo diese Bedenken herrühren. Schließlich hat Murray – dessen Punk-Name „The Cretin“ lautet – Songs über die olfaktorischen Folgen der Fütterung von Hunden mit Limburger-Käse geschrieben („Dogfarts“) oder ein Stück mit dem Refrain „I like stupid songs“. Und wenn er Themen anspricht, die die meisten Punks – vor allem diejenigen, die für die üble Situation der Palästinenser sensibilisiert sind – todernst nehmen würden, wie zum Beispiel Israels Einmarsch in den Libanon, dann relativiert er das in „Fuck my shit stinks“ mit der Begründung, dass der „Cretin“ ein „größeres Problem hat, das viel näher liegt“, nämlich dass seine Scheiße stinkt. Und wenn du jetzt denkst, „Scheiße“ wäre hier im übertragenen Sinne gemeint und es ginge darum, andere nicht zu kritisieren, weil er sich zu sehr seiner eigenen Schwächen bewusst sei, wie erklärst du dann die Zeile über seine Ernährung mit Bier und Tacos?
Natürlich hatte ihre Musik schon immer ein gewisse aktuelle Elemente, siehe „Religious bumfucks“ und „Ronald McRaygun“, aber ab 2004, mit der Veröffentlichung von „Holy Shiite“, auf dem die Band über die USA nachdenkt („America eats her young“), über Religion (im Titeltrack) und Geiselnahmen (nein, warte, „Release the hostages“ ist eine Aufforderung an die Mädchen im Publikum, ihnen ihre Brüste zu zeigen, aber egal), haben sie sich erheblich gesteigert. Ihr darauf folgendes Album „Armageddon Survival Guide“ zielt ab auf Social Media („Your Facebook can kiss my assbook“), Barack Obama (sie nennen ihn „The new black“, was sich reimt auf „He’s got Oxycontin for whitey and the brothers get crack“) und den damaligen konservativen Premierminister Stephen Harper („Canadian hatriot“), den Acton als „Konzernhure“ mit einer „rassistischen Agenda“ bezeichnet.
Das neueste Album der Band, „Hate Speech“ von 2022, ist sogar noch vielseitiger und textlich ihr bisher „reifstes“ Werk. Es gibt Songs über die Wehleidigkeit der Weißen („White people“), den Übereifer der linken Cancel Culture („Raised on chest milk“), Irre in Machtpositionen („Sociopath“), die Scheinheiligkeit der Religion („God is love“) und sogar die Notlage von Tieren in der Massentierhaltung („Smart food“), mit der bitterbösen Ansage, anstatt Schweine, Kühe und Hühner zu quälen, lieber die in Butter gebratenen Köpfe von Kindern zu essen. Das Album kann man übrigens kostenlos auf Murray Actons Bandcamp-Seite hören. Und nicht nur wegen einiger sehr schöner Gitarrenlicks solltest du unbedingt in „Sacks of meat“ reinhören, in dem es laut Murray darum geht, dass wir von Geburt an darauf programmiert werden, nie unser volles Potenzial auszuschöpfen. Unsere Erziehung stumpft uns ab und bestraft uns für Kreativität, freies Denken und Individualität. Die Mainstream-Medien wurden von den Politikern und den Konzernen, denen sie gehören, übernommen und hämmern uns ihre Botschaft immer wieder ein: Gehorche, stell die Obrigkeit nicht infrage.
Es gibt sogar einen sehr persönlichen Song auf dem Album, der wohl der erschütterndste ist, weil er so nah an der Realität ist: „What’s for breakfast, mom?“ beschreibt die Nöte von Eltern, deren Kinder heroinabhängig geworden sind. Acton erklärt: „Ich habe selbst Erfahrungen mit einer opioidabhängigen Tochter und auch einige meiner Freunde haben das durchgemacht. Es ist ein sehr schmerzhaftes und komplexes Thema.“ Er ist sich der politischen Dimension bewusst und fügt in einer weiteren Mail hinzu, dass Opioidabhängigkeit „hier in der Gegend eine Pandemie größeren Ausmaßes als Corona ist und die großen Pharmakonzerne eine Menge damit zu tun haben. Aber jetzt halten wir sie für unsere Retter, obwohl es gut möglich ist, dass sie zumindest teilweise dafür verantwortlich sind, dass das Chaos überhaupt erst entstanden ist, so dass sie uns mit ihren Impfstoffe ausnehmen können, während sie jeden alternativen Ansatz unterdrücken. Und stell dir vor: Die Impfstoffe hatten kaum eine Wirkung und die Menschen fingen sich immer neue Varianten von Corona ein, egal wie oft sie geimpft wurden.“
Noch mehr von Actons schrägen Beobachtungen während der Corona-Krise findet ihr auf seinem Soloalbum „COVID-19 Nervous Breakdown“, auf dem auch „Klein Toilettenpapier“ zu finden ist, eine größtenteils deutschsprachige „Hommage an die große Toilettenpapierschlacht von 2020“, als es zu Beginn der Pandemie im Einzelhandel kurzzeitig zu Engpässen kam.
Das ist alles ziemlich heftig, wenn es von jemandem kommt, der Lieder über Hundefürze geschrieben hat. Aber „Hate Speech“ ist immer noch deutlich als DAYGLO ABORTIONS-Album zu erkennen, voller schwarzem Humor und Sarkasmus, aber auch voller übertriebener, gewalttätiger und vulgärer Exzesse. Murray und ich unterhielten uns im Frühjahr 2022 in der Wohnung ihres aktuellen Bassisten Matt Fiorito, während sich der Konvoi des kanadischen Trucker, die gegen die Impfpflicht protestierten, gerade auflöste.
Im Song „Raised on chest milk“ vom aktuellen Album gibt es die Zeile: „You’re even telling gay people that they’re homophobic“. Gab es einen bestimmten Vorfall, auf den sich das bezieht?
Ich kann mich nicht mehr an den Namen von diesem Typen erinnern, es klang irgendwie russisch, irgendetwas mit „tits“, wie „Bigtitsov“ oder so. Ich kann mir einfach keine Namen merken ... [Hier kommt ein ein kurzer Einwurf von Matt Fiorito: „Einmal war ich mit Murray in Quebec und er hatte vergessen, wo wir hinwollten, und es war die Murray Street.“] Ja, so funktioniert mein Gehirn: Das ist ein Name, den schneiden wir raus. Also höre ich immer nur: „Hi, ich bin ...“ Egal. Da war also dieser Typ, ein scheiß rechter Trump-Befürworter, der ganz offensichtlich schwul war, er stellte es regelrecht zur Schau. Er war sozusagen ein militanter Homosexueller, aber aus logischen Gründen extrem rechts, denn es ging um die Verfassung und die Meinungsfreiheit. Und er hatte das Gefühl, dass die Linken diese Rechte mit Füßen traten. Als etwa der Evolutionsbiologe Richard Dawkins für einen Vortrag an die Universität kam, fühlten sich ein paar aufrechte Kämpfer für soziale Gerechtigkeit aus irgendeinem Grund von ihm provoziert und sie brüllten ihn nieder: „Halt die Klappe, Nazi! Gblargggh! Verdammter homophober Gblargggh!“ Und dieser Typ war wirklich gegen diesen Scheiß und sprach sich klar dagegen aus, und sie griffen ihn an: „Du homophober Unterstützer von Nazi was auch immer! Blah-be-da-blah-blah-blah!“ Er sprach offen über seine politische Haltung und seine Argumente waren einleuchtend. Auch wenn ich mit seiner politischen Überzeugung nicht einverstanden war, hier war es doch offensichtlich, wer auf Seiten der Vernunft steht, wer sich hier angemessen verhält. Angenommen, du hast eine Debatte. Du stellst also deine Theorie vor und der andere sagt: „Nun, ich habe Daten, die deiner Theorie widersprechen.“ Sagst du dann: „Okay, dann schauen wir uns deine Daten an und vergleichen sie mit meiner Theorie“? Oder sagst du: „Rassistisches Nazischwein! Hau ab!“? Diese Reaktion legt doch nahe, dass du nicht willst, dass seine Theorie überprüft wird, weil du sie nicht verteidigen kannst. Aber aus irgendeinem Grund ist das aktuell genau die Art, wie man auf Leute reagiert! Es gibt so viel Hass in der Welt, es heißt nicht mehr „Ich stimme dir nicht zu“, sondern: „Ich stimme dir nicht nur nicht zu, ich hasse dich!“ Was zum Teufel?
Wie spiegelt sich das auf dem Album wieder?
Auf dem Album gibt es neun Songs über alle möglichen Arten von Hass und am Ende in „Calling all people“ sage ich einfach: Ich habe auch keine Lösung oder so, aber mal ernsthaft ... Einige Songs wie „Raised on chest milk“ finde ich sogar ziemlich witzig, nach dem Motto: „Du musst dich mal zusammenreißen, Butterblümchen, denn die Welt wird dir nicht jedes Mal den Hintern küssen, wenn du dich umdrehst.“ Und die Sache mit der freien Meinungsäußerung bedeutet nicht „Freie Meinungsäußerung für dich und alle, die deiner Meinung sind“, sondern „Ihr müsst Donald Trump seinen Twitter-Account zurückgeben“ und so einen Scheiß. Jeder hat es verstanden. Und was die Sache mit dem Nazi-Skinhead-White-Power-Scheiß angeht: Du kannst die Hater nicht weghassen. Wenn du sie loswerden willst, gib ihnen ein Mikrofon, denn ihre Position ist nicht zu verteidigen. Wenn du diese Probleme lösen und der Wahrheit näher kommen willst, sind Ehrlichkeit und eine offene Debatte der beste Weg. Es gibt keine „Du sprichst, ich schreie“-Scheiße, so wie hier. Wie Jello Biafra es neulich so treffend formulierte: „What we need is empathy in conversation and dialogue.“ Du kannst nicht immer auf Konfrontationskurs gehen, besonders jetzt, da die Menschen so viel sensibler geworden sind. Du musst mit Einfühlungsvermögen vorgehen und den Menschen zuhören, dich für das interessieren, was sie sagen, und wenn du damit nicht einverstanden bist, musst du ihnen erklären warum. Du musst also ein bisschen nachsichtiger sein. Manchmal bin ich vielleicht etwas rüpelhaft. Man hat mir vorgeworfen, ich würde zu viel reden oder was auch immer, also ich würde mir selbst nicht begegnen wollen. Aber ich muss zugeben, dass das für Jello eine gute Aussage war. Er hat schon ein paar seltsame Ansichten, zum Beispiel hat er mir beim Punk Rock Bowling gesagt: „Wir müssen für Hilary Clinton stimmen.“ Und ich meinte: „Mann, Alter, du musst zurück zur Punk Rock Academy und ein paar Auffrischungskurse machen. Die sind beide auf der gleichen Seite, wie kommst du auf die Idee, überhaupt einen von den beiden zu wählen?“
Jello hat einmal gesagt, dass du über die falschen Dinge lachst, ist das richtig?
Ja, das stimmt. Er sagte, ich mache mich über die falschen Dinge lustig. Ich hatte ein etwas zwiespältige Verhältnis zu Jello. Er ist bei der Benefiz-Show für DAYGLO ABORTIONS aufgetreten, als wir wegen der Zensur-Sache verhaftet wurden. Er hat für NOMEANSNO gesungen, als sie ihr gemeinsames Album „The Sky Is Falling And I Want My Mommy“ spielten. Das war eine verdammt geile Show im Commodore. Und ich sang später „Stupid songs“ mit ihnen. Aber er weigerte sich an diesem Abend, mir die Hand zu geben. Ich hatte gesagt: „Ich möchte mich bei dir bedanken! Ich weiß, dass du kein großer Fan bist, aber es geht nicht um mich, sondern um die Sache.“ Und er sagte: „Ich weiß, wer du bist“ und steckte seine Hände in die Taschen und ich dachte mir: Na, dann fick dich doch! Aber sonst war er wirklich cool; er ist ein exzentrischer, verdammt schräger Kerl ... Der Typ, der wirklich hart zu mir war, war Tim Yohannan vom Maximum Rocknroll. Er war ein sehr politischer Typ und ein guter Freund von Jello. Er hatte eine eigene Radioshow und interviewte mich drei oder vier Mal in der Sendung. Und jedes Mal war es dieselbe Diskussion: Müssen wir uns ab einem bestimmten Punkt selbst zensieren? Sollte es eine Grenze für die Dinge geben, die wir sagen? Er meinte: „Ich weiß, was du tust, und ich verstehe den Sarkasmus und den Humor, aber manches von dem, was du sagst, ist ein bisschen vage, und manches ist dies und das ...“ Ich sagte: „Ja, ich weiß, ich weiß. Ich werde mit der Zeit immer besser. Aber es gibt eine Menge Beschränkungen, wenn man etwas in Form eines Songs ausdrücken will.“ Eigentlich sehe ich nur etwas in der Welt und stelle das dar, was mich normalerweise irritiert. Ich wende mich gegen die Ungerechtigkeiten, die ich beobachte, und stelle sie zur Diskussion. Und wenn ich mich in irgendeiner Weise zensieren würde, würde ich der Welt sicherlich einen schlechten Dienst erweisen. Ich habe nicht das Recht, das zu tun. Denn letztlich ist es eine Perspektive auf die Realität, die es verdient, ausgedrückt zu werden. Und das gilt auch für die Kunst.Wenn eine Gesellschaft beginnt zu zerfallen, geht ihre Kunst mit den Bach runter.
Hast du dafür ein Beispiel?
Sieh dir mal den Mist von den Azteken an, ihre Darstellungen von Verstümmelungen und schrecklichsten Gräueltaten ... Mattias Desmet, Autor von „The Psychology of Totalitarianism“, hat eine Theorie darüber, was vor sich geht und warum sich die Welt so verhält. Wenn die Gesellschaft an einen Punkt kommt, an dem Beziehungen zerbrechen, wenn die Familienbande zerstört sind und die Menschen sich isoliert und allein fühlen und es sehr schwierig wird, sinnvolle Beziehungen aufzubauen, dann kommt ein großer Stressfaktor ins Spiel. Und davon gab es seit 9/11 einen nach dem anderen ... Und wenn man den Menschen genau in dem Moment, in dem der Stressfaktor auftritt, einen scheinbaren Ausweg anbietet, wie zum Beispiel „den Krieg gegen den Terror“ oder sonst was, auf den sich ihre Gedanken fokussieren – dann wird sie das in einen Zustand von hypnotischer Massenpsychose versetzen, weil es sie von dem Stress ablenkt, der sie quält. Plötzlich haben sie etwas, an dem sie sich als Gruppe festhalten können. Und das tun sie auch. In diesen Situationen begehen sie die schrecklichsten Gräueltaten und sind dabei völlig rational, wie bei der Kulturrevolution in China und bei der Machtergreifung der Nazis in Deutschland. Und genau an diesem Punkt befinden wir uns jetzt in der gesamten westlichen Welt. Und nicht nur das, Desmet sagt auch, dass sich viele Menschen dessen bewusst sind und es Kräfte gibt, die die Medien kontrollieren, die dieses Phänomen und den Zustand, in dem sich die Welt befindet, nutzen, um die Richtung, in die sich die Menschen bewegen, auf Geheiß multinationaler Konzerne aus reinem Profitstreben zu manipulieren wie Wellen. Das Ergebnis ist dabei irrelevant, denn Konzerne sind keine Menschen.
Um noch einmal auf die Selbstzensur zurückzukommen ... Die Lieder, bei denen sich die Leute am unwohlsten gefühlt haben, sind meines Wissens „Proud to be Canadian“ und „East Indian“. Gab es Zeiten, in denen du die von der Setlist gestrichen hast? Wenn du zum Beispiel in Nunavut spielen würdest, wo die Mehrheit der Bevölkerung Inuit sind, die Gruppe, die früher „Eskimos“ genannt wurde, ein Begriff, der nach den meisten Standards nicht mehr akzeptabel ist, da es nie ihr Name für sie selbst war, würdest du dann „Proud to be Canadian“ spielen?
Mit „Proud to be Canadian“ komme ich durch!„Proud to be Canadian“ hätte auch „Ashamed to be Canadian“ heißen können. Die Zeile mit den Eskimos – „Pass me another Eskimo / Hold my seat while I fuck her up the asshole“ – kommt daher, dass die Eskimos von den weißen Kanadiern so behandelt wurden. Warum also so tun, als ob es das nicht gäbe? Das gibt natürlich nicht das wieder, was ich denke. Ein Song ist immer wie ein kleines Theaterstück. Es ist wie ... Ich habe noch nie einen Hund gefickt, ob du es glaubst oder nicht, ich hatte noch nie Sex mit einem Hund, aber ich habe ein paar Mal darüber gesungen! Und ich versuche, eine Idee rüberzubringen – wie nennst du es, „Words of Mass Destruction“, Massenvernichtungsworte, die auf dich zukommen. Und „East Indian“, nun, zunächst einmal wurde mein Großvater, der Vater meiner Mutter, in Rawalpindi, Indien, geboren. Außerdem liebe ich indische Musik. Die seltsame spirituelle Verbindung zur Musik hat mich schon immer fasziniert. Das hat mich wirklich fasziniert. Aber dann, zu Beginn des Punkrocks, gleich zu Beginn der DAYGLO ABORTIONS, fuhren wir an dieser Highschool in Victoria vorbei und in großen Buchstaben stand an die Seite der Turnhalle gesprüht „Punk Rock is East Indian“, und es war auch noch falsch geschrieben: I-N-D-E-A-N. [Murray schreibt in seinen Bandcamp-Notizen zu dem Song, dass es genau die Art von „ignoranter, dummer, rassistischer Dummheit war, die dokumentiert werden muss“.] Ich dachte mir: Wow, das ergibt nicht viel Sinn. Aber eins verstehe ich: Sie hassen Indien, aber Punkrock hassen sie noch mehr. Denn das waren Sportskanonen, das war 1980 oder so, und Punk war da nicht besonders angesagt. Das ist einer der Gründe, warum ich so viele indische Freunde habe, denn ich glaube, wir standen in der sozialen Hierarchie noch eine Stufe unter ihnen, weil wir Punks waren. Und die einzigen Clubs, die uns spielen ließen, waren Schwulenbars; also haben wir auch dort alle möglichen Beziehungen. Mit einigen dieser Barbesitzer bin ich immer noch gut befreundet. Leute, die die Szene aufgebaut haben.
Wie würdest du deine Weltsicht beschreiben?
Ich habe eine ziemlich aufgeschlossene, allumfassende Weltanschauung, denn mein Humor ist universell. Ich glaube, ich habe das auf einem der Alben erwähnt: „Wenn du das Gefühl hast, dass du zu einer sozialen Gruppe, einer Religion oder einer Kultur gehörst, die auf diesem Album nicht angemessen vertreten ist, dann lass es mich wissen, und ich sorge dafür, dass du auf dem nächsten Album doppelt vertreten bist.“ Wir haben zum Beispiel in Portland und Eugene gespielt, den Hochburgen der Bewegung für soziale Gerechtigkeit. Wir spielten in dieser Bar, ich glaube, es war in Eugene, und – verdammt, das Erste, was mir auffiel, als wir reinkamen, war dieses riesige Schild hinter der Bar, auf dem stand: „Das ist mein safe space.“ Ich dachte mir: Okay, davon habe ich schon gehört. Und dann traf ich die Frau, die die Bar betrieb. Sie war anfangs ein bisschen unfreundlich – eine große lesbische Frau. Sie schien ein guter Mensch zu sein, war nicht hasserfüllt oder so, aber sie war ein bisschen abweisend ... Wie auch immer, der Gig begann und ich sah mir die Supportband an. Mir fiel auf, dass die Bassistin, eine wirklich hart aussehende Punk-Tussi, kein T-Shirt trug und es geradezu herausforderte, dass man auf ihre Titten starrte. Dann fingen wir an zu spielen. Es war voll, und viele Leute im Publikum kannten eine Menge der Lieder. Und dann kamen wir zu „Proud to be Canadian“. Aber die Leute lachten, sie amüsierten sich. Doch am Ende von „Proud to be Canadian“ sagt eine Frau: „Ihr macht euch über Eskimos lustig!“ Und ich sage: „Moment, Moment, Moment! Hast du schon mal einen Eskimo getroffen? Ich werde dir etwas über Eskimos erzählen. Ich sage dir, die Eskimos sind die klügsten Menschen auf diesem Planeten, weil sie es sein müssen. Alle dummen Eskimos sind vor hundert Generationen ausgestorben. Sie leben in einer wirklich rauhen Umgebung. Sie sind verdammt zäh und was sie alles draufhaben, ist erschreckend. Wenn du denkst, dass ich mich über Eskimos lustig mache ... Ich rede vom Eiscreme-Sandwich der Liebe, Baby, eine unten und eine oben, verstehst du, was ich meine? Und ich bin die Eiscreme!“ Sie fangen an zu lachen und ich sage: „Ich mache mich hier über mich selbst lustig.“ Und ich sage dir was: Weißt du, wer „I want to be East Indian“ mehr liebt als alle anderen ? Die Inder! Wir spielten früher regelmäßig im Smilin’ Buddha, eine legendäre Punk-Bar in Vancouver. Das alte Buddha wurde damals von einem alten Mann namens Lachman betrieben, der mit seinen Kumpels an der Theke Schach spielte, und sein Kind war immer dabei, und er schrie: „Spielt verdammt noch mal ‚East Indian‘!“ Wir waren nicht rassistisch, niemand war dort rassistisch, also konnte man so einen Scheiß sagen, und sie wussten, dass ich kein Rassist bin. Und ich sage überhaupt nichts Schlechtes über Indien. Vor kurzem haben wir es in Nanaimo gespielt, und ein Typ kam nach der Show zu mir, ein indisch aussehender Typ mit langen Haaren und einem wirklich starken indischen Akzent. Er sagte: „Weißt du was, ich lebe in Bangladesch. Ich bin hier in den Ferien. Ich bin gekommen, um den West Coast Trail zu wandern“ – oder den Cape Scott Trail oder so – „und ich bin heute Abend gerade in die Stadt zurückgekommen, als ich euer Plakat gesehen habe. Die DAYGLO ABORTIONS sind meine absolute Lieblingsband, und ihr spielt hier! Und ich habe euch gerade gesehen! Meine Kumpels in Bangladesch lieben euch alle so sehr – grüß meine Freunde!“ Er war ganz aus dem Häuschen und schüttelte mir die Hand. Verdammt, das hat mich super glücklich gemacht, das hat mir den Abend gerettet!
Gibt es irgendwelche Songs, die du nicht mehr live spielst?
Es gibt Lieder, die ich in bestimmter Gesellschaft nicht spiele, weil ich weiß, dass sie nicht gut ankommen und ich Leute damit verärgern könnte. Einer der nicht ganz so frühen Songs ist „The new black“ von „Armageddon Survival Guide“. Den werde ich in den USA nicht mehr spielen, denn meine Meinung über Barack Obama ist eine Sache, aber die wird dort nicht wirklich geteilt. Und die Leute werden nicht verstehen, was ich wirklich damit sagen will. Es würde zu lange dauern, bis ich allen erklärt habe, was eigentlich gemeint ist, verglichen mit dem, wie es im ersten Moment vielleicht klingt.
Ich war überrascht, dass du in „Sociopath“ gerade Obama als Beispiel heranziehst Auch wenn ich keine Probleme mit ihm habe, ist er doch ziemlich von gestern. Trump hätte sich hier doch angeboten und wäre weitaus aktueller.
Ich weiß. Das wäre zu einfach. Aber ich würde gerne mal mit Obama abhängen. Ich wette, er ist witzig und unglaublich charmant. Und einfach korrupt. Seine Seele gehört so sehr den Leuten, die ihn an die Macht gebracht haben. Als wäre er für den Job vorbereitet worden. Das zeigt, wie real das amerikanische Wahlsystem ist. Nach zwei Bush-Präsidentschaften in Folge und den verdammten Irak-Kriegen dachten sie: Oh Gott, man könnte uns für die Bösen halten. Nein, nein, wir geben euch einen Erlöser, einen schwarzen Kerl, einen super charmanten schwarzen Kerl. Das Beste war, als er in seiner Amtseinführungsrede sagte: „Man munkelt, dass ich aus Bethlehem komme. Nein, ich stamme von Krypton.“ Und ich dachte mir nur: Wow, dieser Wichser ist ein totaler Soziopath: „Seht mich an, wie charmant ich bin.“ Er ist ein narzisstischer Psychopath, die reinste Erfolgsmaschine. Er ist rücksichtslos, mit einem hübschen Lächeln, wie der verdammte Antichrist, um Himmels willen. Ich habe ihn sofort durchschaut. Er ist kein schwarzer Typ. Er ist das nette, fröhlich lächelnde Gesicht einer Multi-Death Corporation, der ganzen Rüstungsindustrie. Und sieh dir an, was er getan hat. Verdammte Scheiße, er hat die Kriegsaktivitäten auf die Spitze getrieben. Sie waren in neun Ländern oder so ähnlich und haben mehr Bomben geworfen, als man zählen konnte. Und dann folgte ihm Trump ins Amt ...
Er war definitiv nicht der Erlöser, für den ihn die Leute gehalten haben, ganz sicher. Aber um auf den Humor in der Musik zurückzukommen: Ich habe gelesen, dass du sagst, dass Humor ein großartiges Mittel ist, um zu den Menschen durchzudringen ...
Oh ja. Stand-up-Comedy ist das perfekte Beispiel: Den besten Überblick über das aktuelle Politikgeschehen bekommst du bei Comedians. Sie sprechen politische Themen an, weil sie wegen etwas besorgt sind, und haben es recherchiert. Sie haben sich mit den Dingen beschäftigt, vielleicht liegen sie nicht immer richtig, aber sie haben meist ihre Quellen überprüft und sind zuverlässiger als die Nachrichten. Den Nachrichten kannst du kein Wort glauben, nicht mehr. Sogar in Kanada gibt es eine einzige Rundfunkanstalt, die direkt vom Staat finanziert wird, die Canadian Broadcasting Corporation. Jemand sagte mal zu Premierminister Trudeau im Unterhaus: „Es ist egal, was Sie tun, die CBC lässt die Liberalen immer gut aussehen!“ Und Justin Trudeau – ich hätte nie gedacht, dass er so witzig ist – antwortete: „Das will ich hoffen, ich gebe ihnen 100 Millionen Dollar pro Jahr.“ Ich glaube nicht mal, dass es überhaupt so ehrlich gemeint war, ich war schockiert. Autsch, das ist die Wahrheit und es tut irgendwie weh; Trudeau, was machst du da, du solltest dich lieber zurechtmachen als Inderin oder so ... [Murray spielt auf zwei Kontroversen um Trudeau an, das Brownfacing auf einer Kostümparty 2001 und das Tragen traditioneller indischer Gewänder bei einem Staatsbesuch in Indien] Und Musik ist auch ein mächtiges Mittel, um Menschen mit Informationen zu versorgen. Denn wenn du den Leuten bestimmte Dinge erzählst und anfängst, ihr Glaubenssystem infrage zu stellen, wie zum Beispiel: „Ich glaube nicht, dass diese ganze Transgender-Sache ...“ Wenn du ein Gespräch mit einem von diesen Politaktivisten so beginnst, kommt es nur zum Konflikt; sie verlieren die Nerven und schreien dich an. Also fängst du nicht so an. Du bekräftigst erst mal ihre Überzeugungen und bringst die Dinge dann in Schwung: Du spielst ihnen ein bisschen Musik vor, und wenn alles entspannt ist und die Mauern gefallen sind, fängst du plötzlich an, es darin unterzumischen, wie Gehirnwäsche. So hat es das Fernsehen auch schon immer mit uns gemacht, also warum nicht?
Ich habe mich gefreut zu hören, dass du ein Zappa-Fan bist.
Ich bin damit aufgewachsen. Ich lernte Zappa früh durch meinen Cousin kennen. Die erste Platte, die ich hörte, war „We’re Only In It For the Money/Phase II Of Lumpy Gravy“ mit „The idiot bastard son“. Noch bevor ich sie auflegte, dachte ich: „The idiot bastard son“? Oh, der Song handelt von mir, verdammt! Das Album hat mich zuerst irritiert, aber dann ist mir aufgefallen, wie viel Sarkasmus in seinen Texten steckt. Mich hat Sarkasmus immer extrem inspiriert. Zappa war kein großer Fan von Punkrock oder dergleichen, aber er hatte eine bestimmte Art, die Welt zu betrachten. Er war wohl kein besonders netter Mensch, er hatte einige Probleme, aber er war verdammt smart. Er hat alles durchschaut. Er sagte: „Wenn ihr nicht endlich gescheiter werdet, endet ihr in einer Welt wie ...“ Wie wir sie jetzt haben! Und er hat auch nichts ausgelassen. Erstaunlicher Kerl.
Diese Abfälligkeit in einigen seiner Texte hat mich anfangs abgeschreckt.
Ja, das ging mir auch so. Der Text, der mich wirklich genervt hat, war „He’s so gay“. Als ich jünger war, fand ich das zuerst witzig, bis ich genug Lebenserfahrung hatte, um die Dinge wirklich zu durchdringen, und merkte: Das ist einfach nur verdammt gemein, wirklich. Aber als ich anfing, Zappa zu hören, war ich ein unschuldiges Kind der Siebziger Jahre, das viel zu viele Drogen nahm und eine gute Zeit hatte: LSD, woo! Aber Zappa war knallhart und hatte ein paar tolle Musiker, die mit ihm gespielt haben. Ich traf seinen Gitarristen, den großen schwarzen Kerl, der „Why does it hurt when I pee?“ gesungen hat [Ike Willis], in einem Café in der Stadt, einen Tag nachdem ich sie live gesehen hatte, das war, als „Joe’s Garage“ herauskam. Wir rauchten gerade draußen einen Joint und er kam aus dem Café: „Hey, du bist der Gitarrist von Frank Zappas Band, wow, geile Show gestern Abend!“ Und ich bot ihm den Joint an, aber er lehnte ab: „Frank testet auf Tour stichprobenartig unsere Pisse. Wenn du da durchfällst, darfst du nie wieder mit Frank arbeiten.“ Und ich sagte: „Oh, ich werde auf keinen Fall mit Frank arbeiten!“ Das kann man von der Liste streichen. Und ich habe von anderen Leuten gehört, die ihn um Autogramme gebeten haben, dass er gesagt habe: „Geh mir aus dem Weg, es sei denn du bist hier, um mir einen zu blasen. Hau ab!“ Er hatte eine wirklich fiese Seite. Aber gleichzeitig war er auch genial. Du kannst dir deine Helden nicht aussuchen. Du kannst sie für etwas respektieren, das sie getan haben, denke ich, oder, was noch wichtiger ist, sie für Dinge verurteilen, die sie nicht getan haben; du musst es gegeneinander abwägen, weißt du? Hitler hätte ein guter Künstler werden können, soweit wir das wissen. Das haben wir nie gesehen, weil er von der Kunstschule geflogen ist, oder?
Ich habe ein paar seiner Bilder gesehen. Sie sind nicht schlecht. Eigentlich ziemlich langweilig.
Oh? Kein Wunder, dass sie langweilig sind. Seine Vorstellungskraft war ein wenig beschränkt, in vielerlei Hinsicht.
In „Smart food“ sprichst du über das Leiden der Tiere. Bist du Vegetarier?
Nein, aber ich esse nicht viel Fleisch, und außerdem lebe ich auf Vancouver Island, was ein paar schöneVorzüge hat. Erstens gibt es auf der Insel keine großen Farmen oder Schlachthöfe oder so etwas, glaube ich. Es ist also nicht schwer, Lebensmittel von Leuten zu kaufen, die das Tier tatsächlich aufgezogen haben, ihm einen Namen gegeben, es mit Sorgfalt behandelt und es, als die Zeit gekommen ist, geschlachtet haben. Das ist ein bisschen hart, aber wenn es für mich einen Grund gäbe, komplett vegan zu leben, wäre es wegen der Tiere. Nicht, weil es vielleicht besser für mich wäre ... Das wäre wirklich schwierig. Aber ich esse nicht viel Fleisch und schon gar nicht Schweinefleisch. Das ist eins der schlimmsten Gräuel. Um ehrlich zu sein, bin ich kein großer Fan von Schweinen, aber sie sind schlauer als die meisten Haustiere und werden genauso mies behandelt wie die Nerze in den Pelzfarmen. Das ist so ein Horror, dass ich nicht glauben kann, dass jemand Schweinefleisch essen kann, ohne sich beschissen zu fühlen. Weißt du, die Natives hier sagen: „Danke, dass du mir deine Lebenskraft gegeben hast, Bruder, ich werde dich immer bei mir tragen.“ Bei Schweinefleisch wäre es eher: „Es tut mir so leid, was du durchmachen musstest, um auf diesen Teller zu kommen. Und – mein Gott – wie viel von deiner Lebenskraft steckt da noch drin?“ Aber du kannst gar nicht anders, als es so zu sehen. Ich meine, als ich ein Kind war, besuchte ich die Oak Bay Marina und Tilikum, der Orca, über den der Dokumentarfilm „Blackfish“ gedreht wurde, ließ mich mehrmals seine Nase berühren und eines Tages spritzte er Wasser auf mich. Tilikum, den sie später in Shamu umbenannt haben, ist derjenige, der ein paar Menschen getötet hat. Wenn die Tiere gewinnen, ist das für mich ein Grund zu jubeln!Und Tilikum ist auch ein Held. Wegen der „Blackfish“-Doku haben sogar die Russen die meisten ihrer Orcas freigelassen. Einige von ihnen konnten nicht mehr in Freiheit leben, aber es gibt keine Shows mehr mit ihnen, es ist vorbei.
Murray, Deutschland freut sich darauf, dich wiederzusehen. Du warst doch schon mal da, oder?
Ja, und ich kenne das Ox. Ich glaube, wir haben auf einem Festival gespielt, das sie veranstaltet haben. Ich weiß nicht mehr, in welcher Stadt es war. Damals haben sie uns die lustigsten Dinge von den Toiletten in Europa erzählt. Von ziemlich altmodischen, öffentlichen Waschräumen, in denen eine alte türkische Dame wartet, die dir beim Pinkeln zusieht und hinter dir aufräumt. Und dann musst du ihr Trinkgeld geben, wenn du gehst! Also dieses Festival fand auf einem offenen Gelände statt und da war ein altes Gebäude. Es war Nacht und ich hatte schon ein paar Bier getrunken, aber ich musste einfach kacken. Und im zweiten Stock dieses alten Hauses finde ich etwas, das wie ein Badezimmer aussieht, einen gekachelten Raum. Da drin sind vielleicht fünf Leute und ein paar Hunde, die in der Ecke rumstehen, Wein trinken und reden. Und da sind zwei Löcher im Boden, umgeben von Porzellan, mit ein paar Griffen an der Seite, und sonst nichts ... kein Klopapier, kein Wasser, kein gar nichts. Nur die fünf Leute dort – ich sage „Hey“, aber sie reden alle auf Deutsch und ignorieren mich einfach. Ich schaue mich um, und ich muss jetzt wirklich dringend! Also, was soll’s, ich ziehe meine Hose runter. Aber weil ich mich so nicht über das Loch hocken kann, ohne mir in die Hose zu scheißen, ziehe ich ein Hosenbein aus und kacke. Die Leute beachten mich gar nicht und unterhalten sich weiter, und ich kann nicht glauben, dass ich das gerade tue. Und als ich meine Hose wieder anziehe und mir den Gürtel schließe, sagt diese Frau über ihre Schulter: „In diese Toilette hat seit 200 Jahren keiner mehr gekackt! Im Erdgeschoss gibt es ein WC mit einer Kloschüssel!“ Und da sagen sie immer, ihr Deutschen hättet keinen Sinn für Humor ...
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Timeline
1979 Die Band DAYGLO ABORTIONS wird gegründet von Murray Acton alias „The Cretin“ als Gitarrist und Sänger, Trevor Hagen alias „Stupid/Spud“ als Bassist und Sänger und Brian Whitehead alias „Jesus Bonehead“ als Drummer.
1981 Die Band veröffentlicht ihr erstes Album „Out Of The Womb“.
1985 Chris Prohom alias „Wayne Gretsky“ kommt als Gitarrist dazu.
1986 Chris Prohom verlässt die Band wieder und die DAYGLO ABORTIONS bringen ihr zweites Album „Feed Us A Fetus“ raus. Außerdem gewinnen sie Neil Bums alias „Nev“ und „Mike Jak“ als neue Gitarristen für die Band.
1988 DAYGLO ABORTIONS veröffentlichen ihr drittes Album „Here Today Guano Tomorrow“. Aufgrund des expliziten Albumcovers müssen sie vor Gericht.
1989 Gitarrist Neil Bums verlässt die Band wieder.
1990 Die Anklage wegen Obszönität wird fallen gelassen.
1991 Das vierte Album „Two Dogs Fucking“ erscheint.
1994 Murray Acton, eines der drei Gründungsmitglieder, und „Mike Jak“ verlassen DAYGLO ABORTIONS, sie werden ersetzt durch „Squid“ als neuer Gitarrist und „Gymbo Jak“ als neuer Sänger.
1995 „Hung Jak“ tritt der Band als Gitarrist bei und sie bringen ein neues Album namens „Little Man In The Canoe“ raus.
1996 Das sechste Album „Corporate Whores“ wird veröffentlicht. „Squid“ verlässt die Band wieder.
1998 Gründungsmitglied Murray Acton kehrt als Gitarrist und Sänger zu den DAYGLO ABORTIONS zurück.
1999 Gründungsmitglied, Bassist und Sänger Trevor Hagen verlässt die Band. Ende des Jahres wird das Album „Death Race 2000“ veröffentlicht.
2000 Gitarrist „Hung Jak“ verlässt die Band. Daraufhin kommt „Willy Jak“ als Bassist zu den DAYGLO ABORTIONS.
2004 Das Album „Holy Shiite“ erscheint.
2007 Der langjährige Sänger „Gymbo Jak“ trennt sich von den DAYGLO ABORTIONS.
2010 Ende des Jahres verabschieden sich die DAYGLO ABORTIONS vom dritten Gründungsmitglied, Drummer Brian Whitehead.
2011 Ein neuer Drummer namens Blind Mark tritt bei.
2015 Gitarrist Matt Fiorito wird ein neues Mitglied.
2016 Mit „Armageddon Survival Guide“ bringen DAYGLO ABORTIONS nach zwölf Jahren endlich ein neues Album raus.
2018 Das langjährige Mitglied „Willy Jak“ verabschiedet sich von der Band.
2022 Die aktuelle CD „Hate Speech“ wird veröffentlicht.
2023 Murray Acton macht über einen Facebook-Post seine Darmnkrebserkrankung öffentlich. „My only goal is to still be here 10 years from now“ schreibt er und bittet um Hilfe bei der Finanzierung der Behandlung mittels einer GoFundMe-Spende.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #168 Juni/Juli 2023 und Allan MacInnis
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #128 Oktober/November 2016 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #36 III 1999 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #27 II 1997 und Joachim Hiller
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Joachim Hiller