Dumm gelaufen: In „Canadian hate-triot“ bekommt Stephen Harper sein Fett weg, „corporate whore“ ist noch das Netteste, was da über den kanadischen Premierminister gesagt wird. Genauer: Ex-Premier, denn als die Platte 2014 aufgenommen wurde, war der noch im Amt, wurde aber im November 2015 abgewählt.
Feingeistige Äußerung waren generell noch nie die Stärke der neben D.O.A. anderen kanadischen Hardcore-Legende DAYGLO ABORTIONS, die von jeher ein ganzes Stück prolliger und provokanter zugange waren und entsprechend auch hier und da mal massiven rechtlichen Ärger bekamen.
„Armageddon Survival Guide“ ist das zehnte Album der Band, das erste seit „Holy Shiite“ von 2004 – und auch das erste ohne Drummer Jesus Bonehead, der 1979 die Band mitgründete. Somit ist nur noch Frontmann und Gitarrist The Cretin von Anfang an dabei – ohne dessen markant hingerotzte Vocals und giftigen Texte wäre aber auch die Seele der Band weg.
Musikalisch waren DA nie wieder so gut wie auf ihrem 1986er Meisterwerk „Feed Us A Fetus“, aber der aktuelle Ratgeber für den „Tag danach“ ist für alte Fans durchaus gute Unterhaltung, und auch wenn Jello Biafra sicher virtuosere Texte schreibt, trifft doch auch The Cretin mit jedem der 14 knackig-kurzen Songs inhaltlich ins Schwarze.
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