Die CYANIDE PILLS aus Leeds haben mit „Sliced And Diced“ gerade via Damaged Goods ein herausragendes Pop-Punk-Album alter Schule veröffentlicht, und schon beim Zuhören fallen die Texte positiv auf. Schaut man genauer hin, liest man sie nach, will man mehr wissen über deren Hintergründe. Deshalb ließen wir uns drei davon von Sänger Phil erklären.
„Stop and search“
Yes, Sir, you better watch your back / It’s section 47 of the terrorism act / You fit the description of a common crook / What’s in the bag, sir? Let me have a look
Police stop / Stop and search
We’ll take a few liberties / With certain sections of communities / We’re here to put your mind at ease / Empty your pockets, put your hands up please
Police stop / Stop and search
Young black man better stand in line / For the important weapon that’s fighting crime / And the ones who say these tactics work / Are the ones who never get stopped and searched
Police stop / Stop and search
Im Grunde genommen gibt „Stop and search“ der Polizei das Recht, willkürlich jeden auf der Straße anzuhalten und zu durchsuchen. Taschen ausleeren, Handtaschen und Rucksäcke durchsehen, und Portemonnaies und Brieftaschen öffnen. Alles, was sie dafür brauchen, ist ein „begründeter Verdacht“. Die Statistik zeigt, dass unverhältnismäßig oft Schwarze oder einer anderen Minderheit angehörende Personen angehalten werden. Diskriminierung? Sag du es mir. Die Zahlen zeigen außerdem, dass es nicht funktioniert. Ich glaube, nur 2% aller „Stop and search“-Aktionen führen tatsächlich zu einer Verhaftung. Es könnten aktuell sogar noch weniger sein, ich habe länger nicht nachgeschaut. Diese Berechtigung, jeden zu durchsuchen, wurde der Polizei durch Paragraph 44 des Terrorism Act verliehen. Das heißt, dass aufgrund der desaströsen Außenpolitik unserer Regierung und der Kriege, die sie führt, unsere bürgerlichen Freiheiten unter dem Deckmantel der Sicherheit untergraben werden. Ich wurde vor einigen Jahren mal angehalten, als ich eines Abends auf dem Weg nach Hause war. Die Begründung war: „Wir glauben, dass sie Drogen bei sich haben könnten.“ Ich musste Schuhe und Jacke ausziehen und sie legten meine Habseligkeiten, Portemonnaie, Zigaretten, alles, was ich dabei hatte, auf eine Mauer. Sie schauten überall nach, selbst in den Aufschlägen meiner Hosenbeine. Ohne irgendwas zu finden, wie ich hinzufügen möchte. Dann, statt mir mein Zeug zurückzugeben, sind sie einfach in den Einsatzwagen und haben sich verpisst! Gut, dass ich meine Drogen zu Hause aufbewahre. Ha!
„Government“
Being a poor man, it’s no joke / Working all week, just keeping afloat / They say we’re living in the digital age / Well I’m living on a minimum wage
I pay the bills, I pay the rent / I pay my taxes, the money’s all spent / This fucking government is robbing me blind
Politicians claim for second homes / When I borrow from those pay-day loans / Debt collectors knocking at my door / I’ve got no money, I can’t take it no more
I pay the bills, I pay the rent / I pay my taxes, the money’s all spent / This fucking government is robbing me blind
Sehr viele Leute in diesem Land haben Mühe, über die Runden zu kommen, arbeiten hart, manchmal in mehr als einem Job, nur um überhaupt etwas zu Essen zu haben. Manche müssen zur Tafel gehen, wo sie Lebensmittel bekommen, die andere gespendet haben, um jenen zu helfen, die am schlechtesten dran sind. Der Mindestlohn ist sehr niedrig, während die Lebenshaltungskosten stetig ansteigen. Diese millionenschweren Banker, die durch ihre kriminellen Aktivitäten überhaupt erst die Wirtschaftskrise, in der wir uns befinden, verursacht haben, sind ungestraft davongekommen. Da wird bei uns und denen mit zweierlei Maß gemessen. Die Medien versuchen den „Migranten, die uns die Jobs wegnehmen“ die Schuld in die Schuhe zu schieben und all solcher Blödsinn. Aber in Wirklichkeit haben die Reichen, die Elite das Geld und zahlen keine Steuern, die sie irgendwie umgehen können, und tragen demnach nichts zur Gesellschaft bei. Mir ist vor langer Zeit klar geworden, dass eure wie unsere Regierung nicht dem Volk dient, sondern nur einigen wenigen Privilegierten. Allesamt nehmen sie uns aus bis aufs Letzte! They are robbing us blind!
„I don’t remember“
Do you remember the ones who stood up for your rights? / Do you remember the ones who laid down their lives? / Not bowed but walking tall
No I don’t / I don’t remember anything at all
Do you remember the ones who shone a light on the truth? / Do you remember they were speaking out for me and you? / Forced to fight with their backs to the wall
No I don’t / I don’t remember anything at all
You knew the time was right / All the things we had were gone / You knew what side was right / You knew what side was wrong / But you just closed your eyes and carried on
Do you remember the time we had freedom of choice? / Do you remember a time we spoke with one voice? / Remember the streets before martial law?
No I don’t / I don’t remember anything at all
Es ist sehr wichtig, aus der Vergangenheit zu lernen. Wir leben in gefährlichen Zeiten. Wenn du stillhältst, alles glaubst, was man dir sagt, und nichts hinterfragst, dann wirst du bekommen, was du verdienst. Auf jeden Fall dachten wir, es würde sich lohnen, einen Song darüber zu schreiben. Hoffen wir, dass die Leute zuhören! Und lass dich nicht von all dem Pessimismus und der Schwermut hier abschrecken, alles in allem sind die
Songs sehr eingängig.
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