Mit ihrem Debütalbum „Mire“ haben CONJURER gewaltig auf sich aufmerksam gemacht. Mit „Páthos“ gehen die Briten nun All-in und bauen auf einen gewaltigen Sound. Dabei hat sich am Ansatz der Musik nicht viel geändert, wie Dan und Conor erzählen.
Für Dan gab es keinen großen Druck, weil „Mire“ die Messlatte hochgelegt hat und sehr gefeiert wurde. „Unser Ziel war es einfach etwas zu schreiben, worauf wir selbst stolz sind und das noch etwas besser ist als das erste Album.“ Auch Conor bestätigt, dass sich dahinter eher der eigene Anspruch stand, der von Ambitionen angetrieben wurde. Dabei ist „Páthos“ ein Album, das sich facettenreich an Doom, Hardcore und Prog bedient, wie Dan sagt.
Dem Sound der Band einen passenden Stempel aufzudrücken, fällt Dan selbst schwer. „Wir haben versucht, uns Post-Sludge auf die Fahne zu schreiben, aber uns dann für ‚UK Riff Music‘ entschieden. Das ist die beste Definition, die wir finden konnten. Klar sind wir eine Metalband mit vielen Einflüssen, aber am Ende wollen wir einfach, dass unsere Musik für uns spricht. Wir haben durch diesen vielseitigen Sound das Problem gehabt, dass Promoter früher oft nicht wussten, in welchen Kontext sie uns packen sollen. Wir haben sogar mal eine Pop-Punk-Band supportet. Das hat uns frisch gehalten und wir konnten viele Leute mit unserer Musik überraschen.“
Um den Sound von „Páthos“ perfekt darzustellen, entschieden sich CONJURER für drei Singleauskopplungen, was die Band vor eine knifflige Situation stellte. „Wir hatten es echt schwer, eine Single auszusuchen, weil sich eigentlich jeder Song gewissermaßen dafür anbot“, so Dan. Dass „It dwells“ als erste Single ausgewählt wurde, lag für Conor daran, dass dieser Song die Band am besten repräsentiert und fast alles beinhaltet, was sich im Sound von CONJURER wiederfindet. Bei „Rot“ und „Cracks in the pyre“ ging es der Band zudem um die Wiederspiegelung der Extreme in ihrer Musik mit ihrer bösen und abartigen sowie der netten und leichten Seite von „Páthos“.
2022 waren sie bereits gut beschäftigt, etwa mit Supporttouren für END und CELESTE. „Es ist manchmal schwierig, da hinterherzukommen, aber ich glaube, auf Tour zu gehen, ist das Coolste überhaupt. Der Flug nach Tasmanien war der anstrengendste Trip, den wir je gemacht haben, aber es war auch eine der allerbesten Erfahrungen meines Lebens und genau solche Erlebnisse machen das wett, was man dafür alles auf sich nehmen muss“, so Dan.
Während es im Herbst für CONJURER auf eine Headlinertour in Europa geht, sind die Kalender seit dem Release von „Páthos“ jedoch etwas leerer. „Wir hoffen, dass wir bald in die USA kommen, nach Australien und vielleicht Japan. Momentan nehmen wir allerdings alles so, wie es kommt“, sagt Dan. „Wir wollen unseren Horizont erweitern und an Orte, an die wir mit ‚Mire‘ noch nicht gekommen sind.“ Ein Plan, der mit einem neuen Schlagzeuger und dem neuen Album 2023 als festes Ziel verankert ist.
© by Fuze - Ausgabe #95 August/September 2022 und Rodney Fuchs
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