Mit ihrem Debüt im Jahr 2020 haben sich BOUNDARIES aus Connecticut bereits auf die internationale Bildfläche das Metal- und Hardcore befördert. Kürzlich ist ihr zweites Album „Burying Brightness“ erschienen. Frontmann und Shouter Matthew McDougal gibt uns Einblicke in den Prozess und die Haltung seiner Band.
Wie bist du zum Metalcore gekommen?
Ich habe härtere Musik früh für mich entdeckt, bin durch meinen älteren Bruder auf Bands wie SENSES FAIL aufmerksam geworden, später kam mehr Metal dazu. Das war die erste Musik, die die Gefühle zu beschreiben vermochte, von denen ich bis dahin nicht wusste, wie ich sie ausdrücken soll.
„Burying Brightness“ ist euer zweites Album, das gilt oftmals als das schwierigste, weil viele Bands Druck verspüren, dass es mit dem ersten mithalten muss. Ging euch das auch so?
Tatsächlich nicht. Wir haben versucht, Stress und Erwartungen komplett zu ignorieren und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen. Mag ich es, wenn Leute unsere Musik feiern? Klar! Aber gibt das unseren Hörer:innen Kontrolle über unsere Kreativität? Definitiv nicht. Die Leute werden so oder so kommen und gehen, unsere Bekanntheit wird mal zunehmen, dann wieder vergehen. Die einzige Konstante ist, dass wir stolz auf unsere Leistung sein können. Genauso haben wir uns gefühlt, bevor sich jemand für unsere Musik interessiert hat, wieso sollte das jetzt anders sein?
Dann ist Musik zu schreiben für euch ein eher nach innen gerichteter Prozess?
Genau. Wir machen uns keinerlei Gedanken darüber, einen gewissen Sound oder Stil zu verfolgen. Solltest du als Musiker an dir zweifeln, dann ist es in erster Linie wichtig, dich immer wieder zu fragen, weshalb du eigentlich Musik machst. Und bei uns hat das tatsächlich viel mit Persönlichkeit zu tun: Ich würde sagen, neunzig Prozent unserer Musik basiert auf eigenen Erlebnissen, zehn Prozent auf Erfahrungen unseres engsten Umfelds. Das alles zu verarbeiten, ist höchstwichtig für mich und unsere Musik ist das geeignete Ventil dafür. Ich kann sowieso nicht verstehen, weshalb Menschen Musik machen, zu der sie keine persönliche Verbindung haben.
Und wie reagiert ihr auf negatives Feedback aus den eigenen Reihen?
Wir gehen sehr ehrlich miteinander um und haben glücklicherweise alle eine sehr ähnliche Feedback-Kultur. Deshalb sind wir wohl auch so gut befreundet. Wir sind ein Team und wissen, dass wir eng zusammenhalten müssen, wenn wir unser Potenzial steigern wollen. Daher arbeiten wir sehr partnerschaftlich zusammen, negatives Feedback ist kein Problem, sondern eine Chance, uns weiterzuentwickeln.
Würdet ihr euch als ehrgeizig beschreiben?
Klar! Und zwar nicht nur, was die Musik betrifft. Das Leben ist hart genug, tu so viel wie möglich, um deine Liebsten zu unterstützen. Es gibt nichts Wertvolleres als Liebe. Im Leben geht es um die Leute um dich herum, ohne Beziehungen und Verbindungen wäre doch alles sinnlos. Sei liebevoll, aber habe keine Erwartungen.
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