Die Briten sind Fans von Rockmusik, und tragen das seit über zehn Jahren unverkennbar nach außen. Sänger Pete Spiby erzählt von den Einflüssen und inwiefern die Eskapaden des Rock’n’Roll noch zeitgemäß sind.
Stimmst du zu, dass ihr mit Referenzen an die Ära der großen Rockbands der Siebziger und Achtziger Jahre spielt?
Oft fällt hier der Begriff der Classic-Rock. Wir spielen die Rockmusik, die wir mögen, und das kann nach vielem klingen. BLACK SABBATH, PINK FLOYD, THE BRONX, GHOST und noch viel mehr steckt darin. Es gibt zahlreiche prägende Bands, die gekommen und gegangen sind, aber immer noch ihre Wellen schlagen. Die RAMONES oder MOTÖRHEAD sind allgegenwärtig. Diese breit gefächerten Vorlieben teilen auch unsere Fans. Wir waren sowohl mit AIRBOURNE als auch mit MONSTER MAGNET auf Tour und es war ein sehr unterschiedliches Publikum. Dennoch kamen wir in beiden Fällen gut an.
Einige dieser Gruppen stehen für das absolute Klischee des Rock’n’Roll-Lifestyle. Was davon begegnet euch in der Realität?
Viele Bands werden bestätigen, dass so was insbesondere auf längeren Touren noch existiert. Ich denke wirklich, dass es kein Entrinnen gibt, es sei denn man sperrt sich bewusst dagegen. Ansonsten ist klar, dass man darauf stoßen wird, wobei es manchmal auch wie im Film „This Is Spinal Tap“ rüberkommt. Einiges geschieht bedingt durch übermäßigen Alkoholkonsum, aus der Langeweile heraus oder auf der anderen Seite aufgrund eines übersteigerten Egos nach einem großen Gig. Das kann dazu führen, ein bisschen den Bezug zur Realität zu verlieren und zu denken, man wäre wichtiger, als man ist. In den über zehn Jahren, in denen wir auf Tour waren, gab es einige verrückte Momente, die einer MÖTLEY CRÜE-Biografie durchaus würdig wären.
Die Gesellschaft hat sich seit damals verändert. Und auch aufgrund sozialer Medien steht jede öffentliche Äußerung viel stärker im Fokus als früher. Wie geht ihr damit um?
Viele unserer Texte sind mit einem Augenzwinkern und Ironie zu betrachten. Obwohl sie nicht sexistisch waren, haben wir auch einige Designs abgelehnt, oder beschlossen, ein Shirtmotiv mit einer nach vorn gebeugten Frau nicht weiter zu verwenden. Auch das Video zu „Balls“ war etwas over the top. Beabsichtigt war, das berühmte „Tennisgirl“-Poster nachzustellen, und die Darstellerinnen haben dazu beigetragen, dass es übertriebener wirkte, als ursprünglich geplant. Ich denke, da sie selbst die Kontrolle darüber hatten, war es in Ordnung. Es war nicht die Band, die sie zu etwas drängte, es war das, was sie tun wollten. Insofern kann ich guten Gewissens sagen, dass wir manches kritisch sehen und zudem Familien haben, in denen gewisse Dinge nicht toleriert werden.
Nu Metal und die Neunziger sind en vogue. Wie empfindest du diese wechselnden Zyklen?
Es spielt keine Rolle, wann irgendwelche Genres zurückkommen, denn sie werden alle wiederkommen, da sie für viele eine Bedeutung haben. Es ist nicht nur Nostalgie, sondern ein Einfluss für die neue Generation.
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Florian Auer
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Ann-Kathrin Wilhelm
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