Mit dem Begriff "Legende" muss man vorsichtig umgehen: Nicht jede Band, die länger als drei Jahre existierte und jeweils 10 Kilo schwerer nach 20 Jahren wieder zusammenfindet, ist eine solche, geschweige denn die Erwähnung wert. Im Falle von ASTA KASK ist "Legende" aber sicher eine angemessene, wenn auch etwas pathetische Bezeichnung, denn die 1978 in Töreboda in Schweden unter dem Namen X-TAS gegründete Formation, die ab 1980 als ASTA KASK auftrat, nahm bis zum ersten Split 1986 diverse stilprägende Singles und EPs auf - und verabschiedete sich mit "Aldrig en LP", einem Klassiker-Album, das ihnen neben der "Med is i magen"-12" bei vielen schwedischen Punkbands der späten Achtziger und frühen Neunziger einen Status verschaffte, wie ihn hierzulande etwa SLIME haben. 1989 und 1992 folgten kurzlebige Reunions, doch ab 2003 wollte man es wirklich noch mal wissen, hatte aber stattdessen einen Konflikt mit dem langjährigen Label Rosa Honung am Hals, so dass sich die Veröffentlichung des lange erwarteten neuen Albums via Burning Heart bis Ende 2006 verzögerte. ASTA KASK waren für mich mit ihrem melodiösen, eingängigen, nur mäßig schnellen Punkrock mit schwedischen Texten seit "Med is i magen" ein ständiger Begleiter, und so ließ ich mir die Gelegenheit zu einem Interview mit Sänger und Gitarrist Bonni nicht entgehen. Ende März/Anfang April werden ASTA KASK, die heute in der Besetzung Micke (Vocals & Guitar), Ernie (Bass), Dadde (Drums; seit 2004; davor Bjurre) und Bonni (Vocals & Guitar) spielen, übrigens für eine kleine Tour nach Deutschland kommen.
Die Chance, dass ein Reunion-Album, aufgenommen 20 Jahre nach dem Split einer Band, enttäuscht, ist recht groß. Im eurem Falle ist das allerdings nicht so, deshalb meine Frage, wie ihr selbst zufrieden seid?
Ja, wir gingen an die Aufnahmen durchaus mit gemischten Gefühlen heran. Ich weiß ja, wie die Leute über Reunions denken und über Bands, die nach 20 Jahren noch mal ein Album machen. Wir waren aber trotz solcher Bedenken überzeugt, dass wir dieses Album machen müssen, denn es machte uns ungeheuren Spaß, nach so einer langen Pause wieder zusammen zu spielen. Wir wollten mit der Band weitermachen, aber das ging unserer Meinung nach nur mit einer neuen Platte, denn man kann ja nicht ewig nur die alten Sachen spielen, sich auf seinem alten Ruhm ausruhen. Also "mussten" wir neue Songs schreiben, und diese konsequenterweise auch veröffentlichen.
Hattet ihr denn bei eurer endgültigen Auflösung 1986 das Gefühl, dass ihr zu früh abtretet?
Damals war da erstmal Erleichterung. Wir hatten das Gefühl, dass uns die Punkszene in den Rücken gefallen ist, wir fühlten uns betrogen. Wir waren seinerzeit sehr stolz darauf, unseren Punk-Idealen nicht untreu geworden zu sein, verzichteten bewusst auf dicke Gagen, spielten immer nur für Benzingeld, machten nichts allein wegen des Geldes. Wir waren sehr "down to earth", wir schauten nie auf die Leute herab, wir unterhielten uns mit allen. Trotzdem fing dann irgendwer an, Scheiße über uns zu erzählen, es gab die seltsamsten Gerüchte über uns, und das traf uns sehr. Und letztlich war die Entscheidung, die Band aufzulösen, ein Resultat dieses Gelästers. Vorher allerdings nahmen wir noch ein Album auf, was allein damals schon für manche Leute den Beweis des Ausverkaufs einer Band darstellte. Und das betitelten wir konsequent "Aldrig en LP", was übersetzt "Niemals ein Album" bedeutet, haha. Und als die Platte dann raus war, lösten wir uns auf.
Aber so ganz war es dann doch nicht vorbei, es gab 1989 und 1992 kurze Reunions, und die "richtige" dann 2003 ...
In den folgenden Jahren verspürten wir immer wieder das Gefühl, dass es das mit ASTA KASK nicht gewesen sein konnten. Die Chemie innerhalb der Band war immer noch okay, wir hatten uns unserer Meinung nach aus den falschen Gründen aufgelöst.
Was veränderte sich für dich nach dem Split?
Eigentlich änderte sich nicht viel für mich. Micke, der andere Gitarrist und Sänger, stieg bei den STREBERS ein, und Bjurre, der Drummer, gründete zusammen mit mir COSA NOSTRA, eine Band, die bis 2000 aktiv war. Diese Band hatte den exakt gleichen Spirit wie ASTA KASK, und hier in Schweden waren wir auch ziemlich bekannt, gerade auch wegen der Tatsache, dass es sich um fünfzig Prozent von ASTA KASK handelte. Bei Konzerten rief eigentlich immer irgendwer nach alten ASTA KASK-Songs. So groß wie ASTA KASK waren wir aber nie, doch der große Erfolg war nie unser Ziel. Bei ASTA KASK waren wir uns von Anfang an über eines einig: Wir wollten niemals in dieser Band spielen, nur um damit unseren Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Womit habt ihr dann euren Lebensunterhalt bestritten?
Ich habe die verschiedensten Sachen gemacht in all den Jahren, war Lehrer, Bauarbeiter, Fabrikarbeiter, Student ... Heute verdiene ich mein Geld wie unser Bassist Ernie auch als IT-Techniker.
Was auch wieder passt: Viele der alten Punks, die düstere Texte über eine Zukunft à la Orwells "1984" schrieben, arbeiten heute erfolgreich im Computer-Sektor.
Das ist mir auch schon aufgefallen, ich finde das höchst interessant. Vielleicht kann man das ja mit den Worten "Know your enemy" beschreiben. Die westliche Welt hängt von der Computertechnik ab, und wer weiß, wenn all die alten Punks, die in der Branche arbeiten, sich zusammenschließen ...
Ihr hattet auf "Aldrig en LP" auch den Song "Ringhals brinner", in dem es um das schwedische Atomkraftwerk Ringhals geht. Das Thema Atomkraft scheint in Schweden wie in Deutschland bis heute sehr konfliktbeladen zu sein.
In Schweden gab es 1980 eine Volksabstimmung über die Nutzung der Atomenergie. Man konnte für die Nutzung, für die sofortige Stilllegung oder für Nutzung bis zum Ende der Lebensdauer der Kraftwerke stimmen, und letztere Position setzte sich durch. Tja, leider ist diese Frist mittlerweile verstrichen, aber die AKWs laufen noch.
Und im Sommer 2006 kam es dann beinahe zu einem neuen Tschernobyl.
Ja, und ich verstehe nicht, was mit dem gesunden Menschenverstand der Schweden los ist, denn es brach hier keineswegs der Sturm der Entrüstung los, den man erwartet hätte. Wir standen am Rande des Abgrunds, aber statt Großdemonstrationen gab es nur ein paar empörte Zeitungsschlagzeilen.
Diese Beobachtung fand sich auch in der deutschen Presse: Das Ausland schien aufgeregter über den Beinahe-GAU als die Schweden selbst.
Ja, und ich denke, das hat was damit zu tun, dass die Schweden lange Zeit glaubten, in einer Art Märchenland zu leben, in dem das Böse in Form von Attentätern oder Atomkatastrophen nicht existiert. Dann kam die Ermordung Olof Palmes im Februar 1986, und damit hatte Schweden seine Jungfräulichkeit, seine Unschuld verloren. Jetzt hatten wir beinahe unser Tschernobyl, und das Gefühl ist eher, dass uns so was ja gar nicht passieren kann - ich verstehe echt nicht, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht.
Was nun Punkrock angeht, so habe ich da im Falle von Schweden ein ähnliches Vorurteil wie bei der Schweiz: In so einem reichen, perfekten Land gab es in den Siebzigern doch keinen Grund ein Punk zu werden - oder?
Von außen betrachtet mag Schweden ja bis heute durchaus einen reichen und recht konfliktfreien Eindruck erwecken, den einer gewaltfreien, durch und durch demokratischen Gesellschaft. Zumindest war das bis vor ein paar Jahren noch so. Doch wenn man in Schweden lebt, hat sich das schon immer etwas anders dargestellt: Auch unsere perfekte Form der Demokratie hat ihre dunkle Seite. In Schweden war damals das verbreitete Gefühl: "Hier passiert überhaupt nichts, hier wird sich nie etwas ändern."
Ein Land wie in "Und täglich grüßt das Murmeltier".
Ja, genau: Ab und zu wird mal gewählt, die Gesichter der Leute in der Regierung ändern sich, man macht Reformvorschläge, beschließt neue Gesetze, doch bevor die umgesetzt werden können, wird die Regierung abgewählt, und die neue belässt doch wieder alles beim alten. Und letztlich ändert sich rein gar nichts. Heute wird Schweden von Leuten regiert, die in ihrem Leben nichts anderes gemacht haben als Politiker zu sein, die kennen das "richtige" Leben gar nicht. Und das ist hart geworden, auch in Schweden.
Woran liegt das?
Ein Grund ist meiner Meinung nach, dass Schweden im Zweiten Weltkrieg keinen hohen Preis zahlen musste. Unsere Industrie und Infrastruktur war intakt geblieben, und entsprechend waren wir ein recht wohlhabendes Land geblieben. Das hat sich aber geändert, heute ist nicht mehr alles selbstverständlich, Schweden muss sich den gleichen Regeln beugen wie alle anderen Länder auch. Gleichzeitig profitieren wir immer noch davon, nicht am Zweiten Weltkrieg teilgenommen zu haben. Und heute wird die Kluft zwischen Reichen und Armen in Schweden immer größer, ja es gibt heute wirklich Arme in Schweden. Die Punks haben die Widersprüche in der Politik, die Realität hinter der Fassade schon immer gesehen, die Heuchelei, und so gab es, um deine Frage zu beantworten, schon immer gute Gründe für eine Punkszene in Schweden. Ich gebe aber auch zu, dass ich Schweden für eine sehr gut entwickelte Demokratie halte, dass die schwedische Gesellschaft relativ nah dran ist am Ideal einer Demokratie und man darauf schon stolz sein kann. Aber gleichzeitig denke ich auch, dass es verbrecherisch ist, seine Kritik nicht zu äußern, dass man für seine Freiheit ständig kämpfen muss.
Für solche Äußerungen würden dich manche ganz besonders anarchistische Punks sicher gerne kreuzigen ...
Klar, das weiß ich. In dieser Angelegenheit schlagen in meiner Brust einfach zwei Herzen: Eigentlich bin ich auch Anarchist, aber ich lebe eben in dieser Welt, und ich glaube nicht daran, dass die Menschheit reif ist für Anarchie. Vielleicht eines Tages, ja, und dann wird man absolute Freiheit erreicht haben, aber hier und heute ist Demokratie das Beste, was wir kriegen können. Ich bin da leider auch recht pessimistisch, und ich bin eher Reformer als Revolutionär. Aber gleichzeitig versuche ich Anarchist zu sein, mich selbst zu verändern, meine Kinder entsprechend zu erziehen.
Du hast Kinder?
Ja, meine älteste Tochter ist 19, die mittlere ist 17 und mein Sohn ist 14.
Und was halten die davon, dass ihr Vater jetzt wieder mit seiner Punkband auf der Bühne steht?
Ach, für die ist das ja nichts Neues, die kennen mich nicht anders. Ich war ja immer Punk, auch als es ASTA KASK nicht gab, war immer als Musiker aktiv. Und auch in den Jahren, als ASTA KASK tot waren, lebten sie mit diesem Namen, bekamen sie mit, dass man über die Band sprach.
Und, mögen sie Punkrock?
In Sachen Musikgeschmack ist mir mein Sohn am ähnlichsten. Der mag eher harte Musik, SYSTEM OF A DOWN und sowas. Meine älteste Tochter ist kein Punk, aber sie mag GREEN DAY, EVANESCENCE und so was. Und die mittlere, die mag eher Dance Music. Sie haben ihren eigenen Geschmack, und darüber bin ich froh. Ich unterhalte mich sehr viel mit meinen Kindern, über Religion, Politik, Philosophie und so weiter. Und ich sage ihnen immer wieder, dass sie ihren eigenen Weg gehen sollen, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen müssen, doch habe ich auch unverständlich klar gemacht, dass Liebe und Respekt für mich bei Nazi-Ideen aufhören.
Ein interessanter Aspekt an ASTA KASK ist ja, dass ihr trotz eurer schwedischen Texte auch viele Fans im Ausland habt, in Deutschland, Südamerika und Japan.
Da haben wir uns schon immer wieder darüber gewundert, und bis heute habe ich nicht verstanden, warum das so ist. Gerade in den Achtzigern war es absolute Pflicht, auf Englisch zu singen, wenn man international bekannt werden wollte. In den letzten Jahren scheint sich das etwas verändert zu haben, aber wir waren ja auch in den Achtzigern schon weit über Schweden hinaus bekannt. Warum? Keine Ahnung, haha.
Dabei klingt es sicher interessant, wenn Japaner eure Texte mitgrölen.
Oh ja, ich habe sie gehört. Wir waren neulich erst in Japan auf Tour, es war faszinierend. Wir wurden da beinahe wie Rockstars behandelt, und ich habe da so viele freundliche Menschen kennen gelernt - aber die Japaner erfüllten auch alle Klischees, was ihr Verhalten und ihre ungeheure Höflichkeit anbelangt. Am liebsten wären wir dageblieben, so freundlich wurden wir aufgenommen. Die verhielten sich so respektvoll, hatten so viel Stil und Klasse, das hat mich echt verblüfft. Es war eine echte Erfahrung für mich.
Eine weniger schöne Erfahrung war der Konflikt mit Rosa Honung, jenem Label, auf dem in den Achtzigern all eure wichtigen Platten erschienen sind, das aber nach der Reunion versucht hat, euch Knüppel zwischen die Beine zu werfen.
Oh ja, dazu kann ich dir eine Menge erzählen ... Du bekommst jetzt einfach mal die Kurzfassung, okay? Wir fingen 1983 an mit Rosa Honung zu arbeiten, und damals war das eigentlich eine ganz idealistische Kulturorganisation, kein richtiges Label. Sie versuchten damals eine Alternative zur schwedischen Version der GEMA zu etablieren, und im Zuge dessen gründeten sie ein Plattenlabel, mit dem Ziel, Musik frei und allgemein zugänglich zu machen. Aus diesem etwas romantischen Grund ließen auch wir uns damals auf sie ein. Im Laufe der Jahre blieb von der Organisation Rosa Honung dann aber nichts mehr übrig, nur das Plattenlabel überlebte, und das auch nur in Form zweier Personen. Als ASTA KASK sich dann auflösten, verloren wir auch innerhalb der Band den Kontakt, doch nach ein paar Jahren stellten wir uns dann eben doch die Frage, wo denn wohl das Geld hingeht, das unter anderem mit dem Verkauf unserer Platten eingenommen wird. Wir merkten, dass wir mit Rosa Honung nie einen Vertrag geschlossen hatten: Ja, 1983 lag mal ein Vertrag auf dem Tisch, aber drei Viertel der Band waren damals noch unter 18 und damit nicht geschäftsfähig, so dass, was immer unterschrieben wurde, es rechtlich keine Gültigkeit besaß. Und ich weiß von mir, dass ich den Vertrag damals mit nach Hause nahm, aber nie unterschrieb, einfach aus Faulheit. Das Problem ist also zum einen, dass wir nie einen Vertrag mit Rosa Honung hatten, zum anderen die Finanzierung der Aufnahmen: Rosa Honung hat nie die Aufnahmen bezahlt. Wir haben die Platten selbst aufgenommen und bezahlt, und die fertigen Aufnahmen schickten wir dann an Rosa Honung, die sie veröffentlichten. Rechtlich gesehen gehören die Aufnahmen also uns. Wir haben über die Jahre dann ein paar Mal Geld bekommen, aber nie richtige Verkaufsabrechnungen. Als wir uns dann 2003 reformierten, kontaktierten wir Rosa Honung und sagten, dass sie uns jetzt alle Unterlagen zeigen und uns alles zahlen müssten, was uns zusteht. Wir baten sie, ihre Unordnung aufzuräumen - und machten klar, dass wir der Meinung seien, unsere Platten nach Belieben an ein anderes Label lizensieren zu können. Und so unterschrieben wir dann bei Burning Heart Records.
Und was passierte dann?
Der Besitzer von Rosa Honung hatte nichts besseres zu tun, als direkt danach zum schwedischen Patentamt zu rennen und sich die Rechte am Namen ASTA KASK zu sichern - natürlich ohne uns etwas davon zu sagen. Wir haben natürlich mit einem Anwalt darüber gesprochen und sind uns sicher, vor Gericht Recht zu bekommen, sollte es zu einem Prozess kommen.
Hat euch denn Rosa Honung im Vorfeld der DVD und des Albums Probleme gemacht?
Nein, das nicht, aber Burning Heart und Epitaph hatten natürlich Angst, dass es da zu einem Rechtsstreit kommt. Epitaph, denen Burning Heart ja mehrheitlich gehört, kennen das schwedische Rechtssystem in so einer Angelegenheit nicht, und das machte ihnen etwas Sorgen. Wie man uns das gesagt hat, ist es aber so, dass dir ein Name gehört, wenn du beweisen kannst, dass er eingeführt und allgemein bekannt ist. Unser Anwalt schrieb Epitaph dazu einen Brief, und daraufhin gaben sie die grünes Licht für die Veröffentlichung von DVD und Album.
Und was ist mit den alten Platten?
Dazu haben wir einen Vertrag mit Burning Heart, aber wir warten mit der Veröffentlichung noch etwas ab. Wir spielen jetzt wieder viele Konzerte, und irgendwie hoffen wir beinahe, dass es zu einem Prozess kommt, um die ganze Sache mal endgültig zu klären. Aber die Initiative dazu überlassen wir lieber der anderen Seite, denn wer die Klage erhebt, ist auch beweispflichtig.
Die deutsche Band RASTAKNAST hat ja den Namen beteffend lautmalerisch und auch musikalisch eure Band als erklärte Vorbilder. Wie ist euer Verhältnis?
Sehr freundschaftlich. Ihr Drummer Ralf hat ja auch schon bei uns aushilfsweise getrommelt, als unser alter Schlagzeuger Bjurre 2004 das Schiff verließ. Die haben uns seinerzeit kontaktet, sich vorgestellt, und wir fühlten uns geehrt. Außerdem sind die ja viel mehr als eine ASTA KASK-Coverband, sie flirten eher mit unseren alten Songs als dass sie sie kopieren. Aber klar, ihre Einflüsse sind auch deutlich erkennbar.
Apropos Einflüsse: ASTA KASK werden immer wieder als eine der wichtigsten schwedischen Punkbands genannt, die in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern viele andere schwedische Bands beeinflusste, gerade auch jene, die von Burning Heart, Birdnest oder Bad Taste veröffentlicht wurden.
Das ist eine ähnliche Angelegenheit wie die Tatsache, dass wir auf Schwedisch singen: Mir fällt es schwer, dazu was zu sagen, und ich kann nur eine Erklärung wiedergeben, die ich öfters zu hören bekomme. Als wir damals die Band gründeten, steckte kein Plan dahinter, wir taten es einfach. Und wir waren wohl zu dieser Zeit die erste Band innerhalb unseres Genres. Wir steckten mit einem Fuß noch im alten 77er-Sound, mit dem anderen in der aufkommenden Hardcore-Szene, und wir spielten schnellen, melodiösen Punk. Viele Leute halten uns deshalb für das Original, und entsprechend einfach ist es für Bands, sich auf uns zu berufen. Wenn Leute allerdings von ASTA KASK als einer beinahe schon magischen Band sprechen, dann kann ich das nicht nachvollziehen. Schon allein deshalb, weil wir alle musikalisch echt nichts draufhaben, hahaha. Wir sind nur eine Band, die wie alle anderen auch versucht ihre Lieder zu spielen. Aber klar, ich bin mir schon bewusst, dass man uns einen richtig großen Grabstein errichtet hat, dass wir als wichtiges Element der schwedischen Punk-Geschichte gelten, aber wenn ich die Gründe dafür nennen soll, dann wird mir schwindlig, dann fehlen mir die Worte. Ich bin da echt ein sehr bescheidener Mensch, ich will nur Musik machen und überlasse die großen Worte anderen.
Bonni, vielen Dank für das Interview.
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