Eine Titelstory im Ox über die ANTILOPEN GANG? Über drei Rapper? HipHop-Kultur im Fachmagazin für Punkrock, Rock’n’Roll und Hardcore? Was sich zunächst einmal vollkommen abseitig anhört und vor einigen Jahren wohl undenkbar schien, liegt auf einmal irgendwie nahe. Warum? Weil das Trio Danger Dan (Daniel Pongratz), Koljah (Podkowik) und Panik Panzer (Tobias Pongratz) abseits des Sprechgesangs und des Battlens mit Reimen immer schon ein großes Faible für Punk hatte und das in der Vergangenheit bereits mehrfach sehr gerne und offensiv zeigte: Durch eingepunkte Versionen eigener Songs. Durch das konsequente Tragen von SEX PISTOLS-Shirts und die immer und immer wieder geäußerte Verehrung für DIE TOTEN HOSEN, vor allem deren Frühzeit. Durch ihr vorübergehendes Eintreten in den Hosen’schen JKP-Management-Kosmos. Oder durch den Umstand, dass die drei auch schon auf der Bühne des Ruhrpott Rodeo standen.
Zudem ist da – neben in ihrer Aussage eindeutigen Songs wie „Beate Zschäpe hört U2“ als Statement zum NSU oder „Deutschland im Oktober“ über den Hamas-Terror und den hierzulande seitdem wieder aufkeimenden Antisemitismus – der riesige Erfolg von Danger Dans Soloalbum „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“. Das färbte nämlich auf die Gruppe ab und etablierte die ANTILOPEN GANG in der Öffentlichkeit als Verteidiger und Bewahrer einer zweifelsohne unmittelbar mit dem Punk verknüpften politischen und gesellschaftlichen Haltung. Und jetzt kommt da am Freitag, den 13. September 2024 auch noch „Alles muss repariert werden“ um die Ecke. Ein Doppelalbum, das aus einer Rap- und eben einer Punk-Platte besteht. Keine Coverstücke. Nix Nachgespieltes. Nein, eigenständige, neue Songs, die die ANTILOPEN GANG endgültig (auch) zu einer Punkband werden lassen. Irgendwie. Oder wie sonst sollte man das deuten? Wie auch immer, es lag auf jeden Fall noch näher als ohnehin schon, Danger Dan, Koljah und Panik Panzer zum Gespräch zu bitten und mit ihnen ausführlich über Punk, politische Musik, die Existenz oder Nicht-Existenz einer Szene, das plötzliche Stehen im Diskurs-Rampenlicht und natürlich das Ruhrpott Rodeo zu sprechen.
Eure Mitte September 2024 erscheinende neue Platte heißt „Alles muss repariert werden.“ Was hat euch bewogen, diesen Titel zu nehmen? Der Zeitgeist? Der Status quo der kaputten Welt dort draußen?
Danger Dan: Scheiße. Auf diese Frage hätten wir uns auch vorbereiten können, haha.
Koljah: Vorab: Das Gute daran, dass du jetzt das erste Gespräch mit uns zum neuen Album führst, ist der Umstand, dass wir auf diese Frage noch nicht diese eine Antwort gefunden haben, die wir dann später, in weiteren Interviews, immer abspulen werden. Diese Antwort wird irgendwann nur noch wie aus der Pistole geschossen kommen, weil wir uns dann vorher auf irgendwas geeinigt haben werden. An dem Punkt sind wir aber noch nicht.
Das ist gut für uns. Also: Warum dieser Titel?
Koljah: Wir sind ja generell sehr eingeschränkt mit der Titelauswahl, weil wir uns früher einmal diese Neurose auferlegt haben, dass am Anfang eines Albumtitels bei uns immer ein „A“ stehen muss. Insofern passt „Alles muss repariert werden“ schon mal. Und wenn ich mich richtig erinnere, gab es zuerst den Song „Destroy“, in dem es im Refrain heißt: „Nichts soll mehr kaputt gemacht werden.“ Das ist ja eine Antithese zu diesem Punkerklischee „Alles muss kaputt sein“. Das kennt man von den DONOTS. Das kennt man von PASCOW. Man kennt den Schriftzug „Destroy“ von den legendären Shirts, die Johnny Rotten getragen hat. Zerstörung und Punk werden ja gerne in einem Atemzug genannt.
„Macht kaputt, was euch kaputt macht“ ...
Koljah: Richtig. TON STEINE SCHERBEN haben Punk gewissermaßen vorweggenommen. Und ich glaube, „Alles muss repariert werden“ war dann zumindest bei mir auch so ein bisschen so ein zwangsneurotischer Reflex – dass ich, wenn ich Punk mache, gleich auch Punk im Punk sein will und sage: Natürlich wird hier nichts kaputt gemacht, sondern alles muss repariert werden, weil es viel zu konform wäre, jetzt alles zu zerstören.
Panik Panzer: Aber es ist auch einfach ein schöner Universal-Slogan, der sich auf alles anwenden lässt. Der war und ist direkt so griffig. Ich meine, dass der Zustand der Welt hier und da irgendwie auch einer Reparatur bedarf, ist ja offensichtlich. Aber das Reparieren passt ganz gut zu uns als Band. Wir wollen uns ja nicht ständig wiederholen und nur noch in bewährten Konzepten verharren. Insofern ging es mit so einem Titel auch ein bisschen darum, uns neu zu erfinden. Im Zweifel auch als Punkband. Das ist quasi eine Art Reparatur an uns selbst, die innerhalb dieses Albums stattgefunden hat.
Koljah: Und dann hatte ich mir zeitgleich auch noch spektakulär den Arm gebrochen. Hier siehst du noch die Narbe, haha. Aber ich muss, wenn ich Panik Panzer gerade „Der Zustand der Welt bedarf hier und da einer Reparatur“ sagen höre, auch entgegnen: Nachdem der Titel längst stand, ist mir irgendwann aufgefallen, dass ich ihn eigentlich schlecht finde.
Warum das?
Koljah: Weil dieser Titel konterrevolutionär ist. Denn wenn man sagt „Die Welt muss repariert werden“, dann heißt das ja: Die Welt war mal gut und hat funktioniert, dann ist sie schlecht geworden und jetzt will man wieder in den Ursprungszustand zurückversetzen. Und das ist ein erzreaktionäres Ansinnen. Das könnte so auch von Revanchistenverbänden kommen. Deswegen möchte ich mich eigentlich auch schon wieder davon distanzieren.
Danger Dan: Realpolitisch ist der Titel aber gar nicht so falsch. Manchmal habe ich nämlich das Gefühl, praktischer Antifaschismus kann auch sein, nur das Schlimmste zu verhindern.
Koljah: Wir sehen: Danger Dan ist der reformistische Flügel der ANTILOPEN GANG. Ich bin der revolutionäre Flügel. Panik Panzer ist passiv-liberal.
Danger Dan: Also, nicht dass es gestern besser gewesen wäre. Aber die Befürchtung, dass es morgen noch schlechter ist, die habe ich schon. Und dafür muss auf jeden Fall alles repariert werden.
Koljah: Ich habe heute gelesen, dass diese Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck wieder in den Knast kommt. Sie ist wahrscheinlich auch der Ansicht, dass alles repariert werden muss. Insofern ist mir die Aussage zu schwammig.
Panik Panzer: Es ist auf jeden Fall ein Slogan, der sich gut auf ein T-Shirt drucken lässt, was sich dann vielfach verkauft und auch eine Menge Kohle in unsere Kasse spült. Und das hat natürlich auch dazu beigetragen, dass wir den Titel gewählt haben.
Koljah: Ich finde den Titel ja auch nicht in Gänze schlecht.
Danger Dan: Es ist schon okay, dass alles repariert werden muss. Ich habe auf jeden Fall in den letzten Wochen, seitdem wir diesen Titel festgelegt haben, auch in meinem Alltag oft daran gedacht. Ob wir jetzt gerade mit dem Auto eine Panne auf der Autobahn haben, ob ich zum Chiropraktiker gehe, weil mein Rücken wehtut, oder ob wir Interviews geben mit der ANTILOPEN GANG – ständig denke ich, dass alles repariert werden muss.
Das T-Shirt-Argument von Panik Panzer war an dieser Stelle gut. Ihr seid mittlerweile offenbar auch Experten im Entwerfen von Slogans, die man am liebsten sofort auf Shirts drucken oder an Wände sprühen will.
Panik Panzer: Na ja, so einen richtigen Überslogan hatten wir noch nie. Dabei mag ich das tatsächlich auch sehr. So ein PASCOW-Shirt „Alles muss kaputt sein“ ist schon super. Und da gibt es ja auch tausend weitere Beispiele, auf die ich immer mit Neid schiele. Aber die Shirts von uns, auf die wir wirklich mal Zeilen aus unseren Songs gedruckt haben, waren auf jeden Fall immer der größte Schrott!
Koljah: Es waren richtige Ladenhüter.
Danger Dan: Also „Atombombe auf Deutschland“ war schon gut. Das muss man sagen. Und wir hatten mal ein Shirt mit „Deutschrap muss sterben, damit wir leben können“. Das war eigentlich auch ganz gut.
Koljah: Man kann sagen, dass wir es diesmal auf jeden Fall drauf anlegen. Wir haben uns für ein rein typografisches Cover entschieden. Das Cover mit dem riesigen Schriftzug kannst du ja wirklich genau so auf ein Shirt drucken.
Als hättet ihr euch mit TOCOTRONIC abgesprochen. Sie zuerst mit „Nie wieder Krieg“. Und dann ihr hinterher mit „Alles muss repariert werden“.
Panik Panzer: Wir haben zumindest an TOCOTRONIC und ihr „Nie wieder Krieg“ gedacht, als wir uns entschieden haben, ein typografisches Cover zu machen. Wir haben uns verschiedene andere Cover dieser Art angeguckt – und „Nie wieder Krieg“ war auch dabei. Das ist ja wirklich ein super Cover!
Koljah: Ich schaue auch ehrfürchtig auf viele TOCOTRONIC-Alben und Songtitel. „Sag alles ab“ etwa war so ein geniales Motto von denen, fand ich. Und da gibt es ja unzählige Beispiele. „Wir kommen, um uns zu beschweren“, „Ich will Teil einer Jugendbewegung sein“, „Pure Vernunft darf niemals siegen“ ... Da ist die Messlatte schon sehr hoch. Da kommen wir wahrscheinlich nicht ran.
Immerhin macht ihr etwas, das TOCOTRONIC noch nie gemacht haben: Ihr bringt ein Doppelalbum raus mit einer Punk- und einer Rap-Platte. Dass ihr mit Punk spielt, ab und an schon Punksongs veröffentlicht habt, beim Ruhrpott Rodeo aufgetreten seid – das ist bekannt. Aber eine ganze Platte?! Haben sich ANTILOPEN GANG neu erfunden?
Panik Panzer: Das hat ja schon immer irgendwie eine Rolle bei uns gespielt, dass wir uns nie so richtig zu definieren wussten. Wir waren ja innerhalb der HipHop-Szene immer so eine Art Alien – weil wir von vielen Leuten dort eben auch eher als Punkband wahrgenommen wurden. Punk war zudem schon immer Teil unserer Bühnenshow und unserer Alben. Und jetzt war der Moment da, in dem wir gesagt haben: Jetzt wollen wir wirklich mal ein ganzes Punkrock-Album komplett von der Pike auf neu schreiben. Und das führte zu einem sehr abgefahrenen und sehr erbaulichen Songschreibeprozess.
Inwiefern?
Panik Panzer: Wir haben alle noch mal gemerkt, wie viel Spaß das macht – auch und gerade im Gegensatz zum Schreiben von Rap-Texten. Insofern ist das tatsächlich auf eine gewisse Art eine Neuerfindung. Ja.
Was genau ist der Unterschied zwischen diesen beiden Genres im Songwriting?
Koljah: Du hast beim Punk, im Gegensatz zu Rap, ja viel weniger Zeilen pro Strophe. Meistens hat eine Rap-Strophe bei uns 16 Zeilen – da kannst du zwei Punksongs draus machen. In meiner Notizen-App speichere ich regelmäßig Ideen für Songs. Reime oder einzelne Zeilen. Seit Jahren hatte ich da „Muttertag ist Nazidreck“ stehen, und auch „Ich helfe nicht bei Umzügen“. Ich dachte, es wäre lustig, das mal irgendwie in einem Rap-Song zu erwähnen. Das wären dann eben einzelne Zeilen so am Rande gewesen. Aber in dem Moment, wo man Rockmusik macht, trägt so eine kurze Zeile einfach ein ganzes Lied. In dem Fall wurden zwei Lieder daraus. Und was ich außerdem noch gut finde an Punkrock: Du musst nicht darauf achten, dass ein Reim besonders gut und mehrsilbig und so ist. Danger Dan hatte diese Erkenntnisse mit seinem Klavieralbum „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ vermutlich schon früher. Ich dachte jetzt auf jeden Fall: Wow, da bieten sich auf einmal ganz andere Möglichkeiten, es öffnet sich eine komplett neue Welt! Ich weiß gar nicht, warum die anderen Punkbands alle so scheiße sind, haha. Denn du kannst ja alles machen! Alles ist möglich und es ist sehr simpel. Du brauchst nicht viel Text, du kannst alles aufeinander reimen, was es gibt, jede Aussage tätigen. Es ist großartig!
Danger Dan: Es ist viel einfacher. Und das hat uns, glaube ich, allen viel mehr Spaß gemacht. Es ging viel schneller als zehn HipHop-Stücke zu schreiben, die wir dann irgendwann gut finden. Denn dafür müssen wir jedes Mal dreißig Skizzen anfertigen. Und dann noch mal aussortieren. Beim Punk-Album aber ging es einfach nur um zwölf Lieder, die wir gut finden. Die haben wir geschrieben – und gut war’s.
Panik Panzer: Ich schreibe jetzt seit 20 Jahren Songs. Rap-Songs vor allem. Und in dieser Zeit habe ich mir mittlerweile ein gewisses Regelwerk erarbeitet – und in dem bin ich sehr gefangen. Sprich: Ich will, dass bestimmte Reime gut sind. Ich will, dass alles phonetisch gut klingt. Dass die Silben irgendwie halbwegs zueinander passen und so weiter. Und weil ich mir eben selbst so ein Korsett aufgezwängt habe, wurde es mit den Jahren einfach immer anstrengender, so zu schreiben, dass es meinen eigenen Ansprüchen genügt. Und jetzt hatte ich diese starken Ansprüche an die Texte, die wir für die Punk-Platte geschrieben haben, nicht mehr. Die Texte sollen natürlich auch noch irgendwie geil sein und punchen und irgendwie hängenbleiben. Es sollen gute Texte sein. Aber wir konnten da einfach sehr unbefangen rangehen. Und das hat auf jeden Fall sehr geholfen.
Koljah: Wir haben natürlich schon sehr viele Songs geschrieben im Laufe der Jahre. Oft fangen wir ein neues Lied an und haben irgendwann das Gefühl, dass wir das so oder so ähnlich schon mal gemacht haben, nur besser. Wir haben uns an vielen Themen abgearbeitet und die Messlatte für uns selbst sehr hoch gelegt. Und dadurch, dass wir nun so unbeschwert und irgendwie auch naiv an diese Punk-Platte gegangen sind, konnten wir eigentlich noch mal einen ähnlichen Zustand herstellen, wie damals, als wir vor 20 Jahren angefangen haben, Rap zu machen.
Wie war das denn damals?
Koljah: Da haben wir uns getroffen, einen Kasten Bier geholt – und haben einfach irgendwelche Texte geschrieben, uns kaputtgelacht, das aufgenommen und dann war das Album fertig. Das war nicht verkopft oder so. Und jetzt diese Punk-Platte zu machen, hat uns daran erinnert. Bei der Rap-Platte dagegen haben wir meist den ganzen Tag so mega angestrengt und zermürbend an den Songs gearbeitet und die mit Ach und Krach hingekriegt. Das klingt jetzt so negativ, dabei bin ich eigentlich total zufrieden mit der Rap-Platte. Aber es war eben ein langer, weiter, schwerer Weg. Deshalb haben wir dann abends, zur Zerstreuung, und um noch mal auf andere Gedanken zu kommen, gesagt: „Kommt, lasst uns noch mal einen Punksong ballern!“ Und dann haben wir eine halbe Stunde einfach drauflos gemacht und haben Spaß gehabt, und dann war das Lied auch schon fertig.
Panik Panzer: In diesen Momenten waren wir noch mal richtige Freunde, haha.
Koljah: Genau. Da blitzte die alte Freundschaft noch mal kurz auf.
Back to the roots. Zurück zum Urschleim. Wie Bands, die nach Jahren wieder live im Studio aufnehmen, weil das wieder so schön rau und dreckig ist?
Koljah: Eher so: Wir machen etwas, das wir noch nie gemacht haben. Man muss aber auch sagen, dass wir auf der Platte eine relativ dogmatische Auslegung von Punk vertreten. Simple Rockmusik mit verzerrter Gitarre und schönen Melodien, keine Experimente. Da wir vorher tausend Rap-Platten gemacht haben, finde ich das legitim und erfrischend. Würden wir seit Jahrzehnten Punkrock-Platten dieser Machart veröffentlichen, wäre es wahrscheinlich eher langweilig. Wir können aber mit unseren nächsten Punk-Platten auch diese typische Entwicklung durchlaufen: Irgendwann wird es post-punkiger, Wave-artiger, experimenteller. Die Lieder werden dann auch länger und wir versuchen, musikalisch innovativ zu sein. Und vielleicht verkrampfen wir dann auch bei den Texten, versuchen tiefsinniger zu werden, und kommen dann auch nicht mehr an die Unbeschwertheit und Leichtigkeit des Debüts heran, haha.
Danger Dan: Normalerweise streiten wir bei jedem Lied über die Aussage – schon bevor wir angefangen haben zu schreiben. Jetzt aber war es unbeschwert. Und nicht so konstruiert. Es ist einfach passiert. Das haben wir uns nicht vorgenommen oder so. Der Kopf war endlich mal einfach aus. Und mein Gefühl ist, das tut uns ganz gut. Unserem ganzen kreativen Prozess.
Denkt ihr dieses Konzept auch für die Zukunft weiter?
Danger Dan: Ich glaube, das ist alles noch nicht ganz absehbar. Aber die Vorstellung, irgendwann in meinem Leben noch mal ein Rap-Album zu schreiben, nachdem ich jetzt dieses Punk-Album geschrieben habe, die finde ich ganz furchtbar.
Koljah: Ich sage mal so: Man könnte ja beim nächsten Mal auch die Rap-Platte einfach mal weglassen. Vielleicht macht es danach wiederum wieder richtig Spaß, eine solche zu machen. Kann ja sein. Aber wir haben uns dahingehend noch keine weiterführenden Gedanken gemacht. Wir haben auf der Punk-Platte jetzt erst mal konsequent zu Ende gedacht, was sich live bei uns ohnehin schon länger abgezeichnet hatte.
Es musste also so kommen? Das Punk-Album war quasi unausweichlich?
Koljah: Was mich total angespornt hat, war – als wir die Entscheidung fürs Punk-Album getroffen haben – zu sagen: Wir machen es jetzt nicht wie bei „Anarchie und Alltag“, wo die Punkrock-Platte ein Bonus war. Da haben wir ja Rap-Songs von uns punkrockmäßig nachgespielt, das war eher ein Gag, ein Gimmick. Unsere Idee beim neuen Album war vielmehr: Wir machen gleichberechtigt eine Punk- und eine Rap-Platte. Und zusammen ist es ein Doppelalbum. Und beide Alben sind gleichwertig. Und das ist dann ein anderer Anspruch. Das ist nicht so ein Witz, um irgendwie mehr Platten zu verkaufen. Wobei, das ist es natürlich auch, haha.
Danger Dan: Ich möchte noch etwas einwerfen. Ich glaube, ich fände es auch gut, wenn ich jetzt rückwirkend HipHop schlecht finden würde. Wenn ich mich nur noch so Stefan-Raab-mäßig über Rapper lustig machen würde. Oder wenn ich Rapper bei Festivals backstage treffe, jedes Mal so ein bisschen abfällig zu schauen und zu denken: „Was für Prolls! Was für Asis!“ Haha!
Darf man das: Die eigene Szene verraten oder wechseln?
Koljah: Ich fühle mich keiner Szene zugehörig. Ich würde aber sagen: Die ganze Rap-Vergangenheit der ANTILOPEN GANG ist so ein bisschen wie diese DDR-Schlagerkarriere von Nina Hagen.
Wie meinst du das?
Koljah: Na ja, dass Nina Hagen ein erfolgreicher Schlagerstar war, ist ja ein bisschen vergessen worden. „Du hast den Farbfilm vergessen“ war ein gutes Lied, das kennt man noch, aber sie hat in der DDR auch viel fragwürdiges Zeug veröffentlicht. Darüber wird eher der Mantel des Schweigens gehüllt. Eigentlich zählt doch das erste NINA HAGEN BAND-Album als Startschuss. Damit ging es los, das muss man kennen. Und bei uns ist eben die Punk-Platte von „Alles muss repariert werden“ das Äquivalent zum ersten NINA HAGEN BAND-Album, haha. Was davor war, ist egal. Leider wird es aber auch danach nie mehr so gut.
Danger Dan: Das Gute ist, man kann Szenen wechseln, wie man will – weil alle Szenen ja eh schon lange tot sind. Im Grunde gibt es weder eine HipHop- noch eine Punk-Szene. Was die ANTILOPEN GANG macht, hat ja mit Kollegah nichts zu tun. Und beim Punkrock legen die Leute, glaube ich, eher Wert auf Sub-Genres. Mit so einem komischen Fun-Punk-Sound von der ANTILOPEN GANG kann ein richtiger Hardcore-Atze mit Gesichtstätowierung und Tunnels, der die ganze Zeit nur Rumgegrunze hören will, nicht viel anfangen. Der wäre in diesem Fall so eine Art Kollegah für mich, haha.
Ist diese alte Mär „Rap ist der Klassenfeind des Punk – und umgekehrt“ also letztlich nur ein Klischee?
Koljah: Ich kenne diese Mär nicht. Ich würde auch widersprechen, dass Punk und Rap Feinde sind. Es gibt ja das Zap, das Punk-Magazin von Moses Arndt. Und in dem wurden Anfang der 1990er Jahre zum Beispiel ANARCHIST ACADEMY sehr hofiert. Eine HipHop-Band. Ich glaube, ANARCHIST ACADEMY bekamen aus der HipHop-Ecke weniger Aufmerksamkeit als vom Zap. Und in genau dieser Tradition sehe ich heute auch unser Gespräch fürs Ox.
ANARCHIST ACADEMY waren sogar bei Wolverine Records unter Vertrag. Dem Punkrock- und Rock’n’Roll-Label von Sascha Wolff aus Duisburg.
Koljah: Und wir waren bei JKP, dem Label von DIE TOTEN HOSEN! Wir haben also eigentlich alles genauso gemacht – nur immer ein Level weiter sozusagen, ein bisschen kommerzieller, haha.
Danger Dan: Falls es mal einen Widerspruch zwischen Punk und Rap gab, hat sich das irgendwann einfach so aufgelöst. Wenn du bei Bands wie uns von der Bühne runterschaust und siehst, was die Leute im Publikum für Shirts anhaben, dann siehst du Shirts von ganz vielen Punkbands. Von FEINE SAHNE FISCHFILET bis KNOCHENFABRIK. Oder du siehst irgendwelche Polit-Shirts. Aber du wirst niemanden mit einem Kollegah-Shirt sehen. Es gibt auch keine FREI.WILD-Shirts, obwohl die ja Gitarrenmusik machen. Was ich damit meine: Ich glaube, dass es am Ende gar nicht unbedingt nur um die Musikrichtung geht. Es geht um eine gewisse Haltung und etwas, das über die Musik hinausgeht.
Wenn wir von Haltung sprechen, sind wir bei euch absolut richtig. Ihr seid mittlerweile bekannt als Band, die eine solche hat. Nicht zuletzt dank Songs wie „Oktober in Europa“ über das Hamas-Massaker und den aufkeimenden Antisemitismus in Deutschland. Oder dank Dans klar in eine gesellschaftspolitische Richtung gehende Soloplatte „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“. Wenn wir also von Szene sprechen: Würdet ihr sagen, die ANTILOPEN GANG sind wichtiger und populärer Bestandteil der linken Szene? Und seid ihr womöglich sogar Role Models und Inspirationsfiguren in dieser?
Koljah: Wir haben uns immer Mühe gegeben, so was von uns zu weisen. Aber ab einem bestimmten Zeitpunkt bist du zumindest eine Projektionsfläche. Und ich glaube, das Lied, das uns in einer breiteren Öffentlichkeit bekannter gemacht hat, war „Beate Zschäpe hört U2“. Das war ein politischer Song, ein Song gegen Nazis und Antisemiten. Und dann galten wir eben als politische Band. Wir haben seitdem zehn Jahre lang in Interviews immer dieselbe Leier runtergerattert: Wir sind einfach eine Rap-Crew, oder meinetwegen auch eine Punkband, aber wir sind keine politische Partei mit einem Grundsatzprogramm und benutzen auch nicht die Musik als Vehikel, um die Leute zu agitieren. Das haben wir immer so gesagt. Und das stimmt auch. Aber ich glaube, es wäre auch ein bisschen albern, so zu tun, als hätten wir nicht auch politische Lieder veröffentlicht, die jetzt vielleicht dadurch herausgestochen sind, dass das nicht jede Rap-Crew oder Punkband so gemacht hat. Politische Inhalte fließen selbstverständlich immer wieder in unsere Songs ein, und das wird dann gerne links genannt. Ich selbst habe uns nie als politische Band, als linke Band oder dergleichen bezeichnet. Mein Anspruch ist auch nicht, dass unsere Musik politisch sein muss.
Danger Dan: Ich denke, in dem Moment, in dem wir etwas schreiben oder machen oder veröffentlichen, begreifen wir uns nicht als politische Aktionisten. Aber wenn ich mir jetzt rückblickend 15 Jahre Antilopen-Geschichte ansehe – wir werden ja gerade 15 – und ich rückwirkend erklären oder erzählen will, was das nun für eine Band ist, was sie für eine Entwicklung durchlaufen hat, dann ist das, was in diesen 15 Jahren passiert ist, tatsächlich eine sehr politische Geschichte. Aber für mich geht es dabei nicht nur um Lieder und Veröffentlichungen, sondern auch um politische Ereignisse. Geschichten etwa wie die, dass wir damals nach Freital gefahren sind, als die Nazis dort vor dem Heim mit Geflüchteten standen und Menschen lynchen wollten. Da haben wir uns solidarisiert. Das sind so Aktionen, die für mich extrem wichtig sind, um die Geschichte der ANTILOPEN GANG zu erklären. Um unsere Ursprünge zu zeigen. Woher wir kommen. Und insofern habe ich manchmal schon das Gefühl, dass wir eine sehr politische Gruppe sind – auch wenn wir uns in dem Moment, in dem wir etwas in dieser Art gemacht haben, nie so verstanden haben.
Panik Panzer: Ich glaube, wir wehren uns immer so ein bisschen gegen den Begriff der politischen Band oder gegen diese Einschätzung, weil damit auch stets so eine Vorstellung einhergeht von einer Band, die bei ihren Konzerten Parolen anstimmt – und das Publikum grölt dann mit. Alle sind sich einig und klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und sagen: „Ja, cool, wir sind alle der gleichen Meinung.“ Das ist weit entfernt von dem Anspruch, den wir an uns als Band haben. Einerseits. Aber andererseits verstehe ich schon, dass wir als eine Band des linken Spektrums wahrgenommen werden. Da falle ich nicht aus allen Wolken.
Koljah: Nur sind eben weder wir noch das linke Spektrum sonderlich glücklich damit, haha.
Sagen wir so: Es ist durchaus signifikant. „Oktober in Europa“ etwa wurde auch von den überregionalen Medien aufgegriffen, bewertet und mitunter sogar fast Zeile für Zeile analysiert. Sprich: Ihr wart plötzlich bei vielen auf dem Schirm. Nach dem Motto: „Schaut, die haben etwas Wichtiges zu sagen.“ Dass ihr so gesehen werdet, hat mittlerweile eine neue Qualität bekommen hierzulande.
Koljah: Es war ein paar Mal so, dass wir in bestimmten gesellschaftlichen Situationen bestimmte Lieder veröffentlicht haben. Und in den jeweiligen Momenten waren wir dann eben irgendwie die Einzigen, die solche Songs gemacht haben. Und dann hat diese Leerstelle dazu geführt, dass diese Haltung bei uns so sichtbar und auffällig war. Wir haben ja „Oktober in Europa“ nach dem 7. Oktober 2023 in einer Situation geschrieben, in der das schlimmste Massaker an Juden seit 1945 passiert war, gefolgt von einer riesigen globalen antisemitischen Welle. Aber fast alle Künstler und Musiker, die sich sonst zu jedem Blödsinn äußern und einen auf engagiert machen, haben die Fresse gehalten. Wir haben uns quasi genötigt gesehen, dieses Lied zu machen. Wir konnten gar nicht anders. Das hatte wohl auch etwas mit unserem Anspruch an uns selbst zu tun.
Passiert so ein Song wie „Oktober in Europa“ auch so ein bisschen aus dem Bauch heraus? Also ohne dass ihr euch vorher Gedanken macht, was der für ein Echo heraufbeschwören könnte? Ich frage vor dem Hintergrund, dass das Massaker der Hamas in Israel plötzlich gezeigt hat, wie viel Antisemitismus sogar in der linken Szene herrscht. Und ihr habt von dieser Seite auch entsprechend viel Gegenwind bekommen. Aus einer Szene, in der das irgendwie als undenkbar galt. In der ihr verortet werdet.
Koljah: Ich glaube, linken Antisemitismus undenkbar zu finden, ist Realitätsverweigerung. Antisemitismus gibt und gab es durch alle politischen Lager hindurch. Wir haben bei Social Media jedenfalls vorsorglich die Kommentarfunktion abgeschaltet, weil wir uns schon dachten, dass uns ein paar Idioten auf die Nerven gehen könnten. Aber dass das Lied solche weiten Kreise zog, hat mich doch etwas überrascht. Das war schon enorm. Vermutlich hatte es wieder mit dem zu tun, was ich eben gesagt habe: Wir waren einfach die Einzigen, die so ein Statement gebracht haben.
Panik Panzer: Es war auf jeden Fall damit zu rechnen, dass es auch negative Reaktionen geben würde – gerade wenn man sich im Grunde mit allen anlegt, auch mit Teilen unseres eigenen Publikums. Aber von der Wucht des Ganzen, davon, was für große Wellen das schlägt, waren wir alle überrascht.
Danger Dan: Wobei ich vor allem überrascht war, wie viele Leute sich bei uns bedankt haben für das Lied. Wenn man sich die Nachrichten anschaut, die wir bekommen haben, dann waren da unglaublich viele Leute bei, die sehr krass darauf gewartet hatten, dass jemand so etwas macht. Die das gebraucht haben. Die sich gesehen gefühlt haben. Und die sich vorher allein gelassen gefühlt haben – auch von der Linken. Und viele dieser Menschen haben sich bei uns bedankt.
Koljah: Wir haben Nachrichten aus der ganzen Welt bekommen. Auch in Israel wurde der Song wahrgenommen.
Danger Dan: Viel mehr als irgendwelche Kritiken haben mich diese positiven Nachrichten bewegt. Das hat in dem Moment richtig gutgetan. Und, um ehrlich zu sein, sind mir solche Leute auch um Einiges wichtiger als alle anderen. Wenn es negative Stimmen gab und gibt, dann in erster Linie von Antisemiten. Und dass die mit uns nichts zu tun haben wollen, finden wir doch letztlich sehr gut.
Noch mal zum Szenebegriff: Hat die linke Szene, hat die Punk-Szene eine Band wie die ANTILOPEN GANG derzeit vielleicht nötiger als je zuvor?
Koljah: Nö. Wir sind ja nicht die Sittenpolizei, die den Punks oder den Linken jetzt mal so keck auf die Finger schaut und den Spiegel vorhält und allen sagt, wie es geht und was richtig ist. So sehe ich uns nicht. Mir ist es egal, wer wen nötig hat. Ich freue mich, wenn Leute das gut finden, was wir machen. Unser Anspruch ist aber nicht, dass wir auf eine Szene zugehen, weil die uns vermeintlich nötig hat, und wir ihr dann vorleben, wie sie sich zu verhalten oder zu äußern hat.
Wobei die Punk-Szene eine Sittenpolizei vielleicht wirklich mal nötig hätte: Die IDLES etwa als Band, die gerade durch die Decke geht, stehen auf der Bühne, brüllen „Free Palestine“ – und schieben kein „Fuck Hamas“ oder dergleichen hinterher. Angesichts solcher Dinge gibt es schon viele Leute, die ins Grübeln kommen und sich fragen, ob das noch die Szene ist, in der sie aufgewachsen sind und – nicht nur musikalisch – sozialisiert wurden.
Danger Dan: Aber das ist ja nichts, was ich auf die Punk-Szene beschränken würde. Wenn du Raver bist oder US-Pop hörst, dann hast du derzeit dasselbe Problem. Das lässt sich nicht auf eine Szene runterbrechen. Aber die Punk-Szene hat schon durchaus nötig, dass endlich mal eine gute Band daherkommt. Nicht nur inhaltlich.Vor allem stilistisch. Denn Punk ist tendenziell schlecht geworden. Und wir sind gekommen, um aufzuräumen. Ich glaube, wir werden auch viel namentlich dissen, haha. Und wir bringen da so Battle Rap-Allüren mit. Ich kann mir vorstellen, dass von uns in der Szene jetzt ziemlich aufgeräumt wird.
Panik Panzer: Wobei man da auch sagen muss, dass die SHITLERS vor uns schon ordentlich aufgeräumt haben. Da können wir eigentlich gar nicht mehr so viel machen. Die haben schon vor Jahren gute Vorarbeit geleistet, haha.
Koljah: Es ist zudem so, dass die deutschsprachige Popmusik rein vom Textlich-Handwerklichen her in den letzten Jahren durchaus davon profitiert hat, dass immer mehr Rapper als Ghostwriter fungiert haben.
Ach, ist das so?
Koljah: Ja. Irgendwelche Udo Lindenberg- oder Helene Fischer-Songs wurden von Rappern geschrieben. Die Punk-Szene hingegen ist bislang weitgehend – nein, nicht weitgehend, sondern sogar komplett – verschont geblieben von dieser Entwicklung. Die Folge: Die Texte der ganzen Punkbands haben immer noch so Kindergartenpoesie-Niveau. Und da kommt jetzt die ANTILOPEN GANG ins Spiel, um das sprachliche Niveau zu heben. Das ist nichts, was ich begrüße oder gut finde. Es lässt sich eben nur leider nicht vermeiden. Denn jetzt kommen die pseudoschlauen Studentenrapper mit den mehrsilbigen Reimen!
Danger Dan: Die wissen auch, wie man sich die Haare wäscht. Und dass man sich keine Tunnel ins Ohr sticht! Und auch mit der Ratte auf der Schulter ist jetzt langsam Schluss, haha!
Ratte auf der Schulter ginge heutzutage ohnehin nicht mehr. Da wären Tierschützerinnen und Tierschützer gleich – und das zu Recht – auf den Barrikaden.
Koljah: Die haben eh keine Ratten mehr auf der Schulter. Punkbands, die heutzutage angesagt sind, sehen oft eher wie mein damaliger Religionslehrer aus. Die postmoderne Verwirrung macht sich auch ästhetisch bemerkbar.
Kommen wir noch mal zurück zu eurer Musik und eurem Werdegang. Welchen Anteil hat das extrem erfolgreiche Soloalbum von Dan daran, dass ihr mittlerweile von so vielen Menschen und vor allem als Band mit Haltung wahrgenommen werdet?
Danger Dan: Dass die ANTILOPEN GANG als kluge, vorausschauende und umsichtige Band gelten, liegt einzig und allein an mir. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Koljah: Wir kommen dagegen nicht an.
Danger Dan: Entschuldigung! Ich wollte eigentlich sagen: Es liegt einzig und allein an MICH. Und wehe, dieser Witz kommt nichts ins Heft!
Kommt er! Aber apropos Witz: Auf eurem Punk-Album macht ihr euch im gleichnamigen Song lustig über das Festival-Mekka der Punkrocker, das Ruhrpott Rodeo. Das ist schon eine schöne Breitseite mit Augenzwinkern. Chapeau! Sie zeigt endgültig: ANTILOPEN GANG sind ihre eigene Kategorie. Kein Punk. Kein Rap. Antilopen.
Koljah: Mir ist es eigentlich ohnehin zuwider, dass wir uns immer kategorisieren sollen. Aber im Falle des Ruhrpott Rodeo ist es ja so, dass wir da selbst schon gespielt haben. Und natürlich ist das ein gutes Festival. Aber es ist eben auch eine konservative Trachtenveranstaltung. Eine nette Karnevalsparty von Fünfzigjährigen, die wollen, dass die Zeit stehen bleibt. Dass ANTILOPEN GANG jetzt mit fast fünfzig auf die Idee kommen, sich ausgerechnet in diese Szene einzugliedern, ist natürlich bezeichnend.
Danger Dan: Ich will aber friedensstiftend ergänzen: Mit vierzig Jahren auf dem Rodeo gemeinsam mit SLIME „Deutschland muss sterben“ zu singen, war vielleicht der Höhepunkt meines Lebens.
Panik Panzer: Also, wenn ich mich entscheiden müsste, ob ich aufs Splash oder zum Ruhrpott Rodeo fahre, würde ich doch das Rodeo nehmen.
Koljah: Ich finde die meiste Musik dort ja auch gut und höre so was auch zu Hause. Also bin ich selber ja auch rückwärtsgewandt. Ich gebe mir nur Mühe, es zu vertuschen. Beim Rodeo spielen viele Bands, die man schon seit Jahrzehnten kennt. Ab und zu kommt mal ein jugendlicher Religionslehrer mit wahnsinnig klugen Texten auf die Bühne, und danach dann BAD RELIGION. Ist schon okay.
Und Money Boy.
Danger Dan: Das ist der einzige Punker 2024 beim Rodeo.
Es gab nach seiner Bestätigung jedenfalls einen durchaus mittelschweren Shitstorm.
Danger Dan: Ja. Ich glaube, das war der schönste Tag, den Alex Schwers dieses Jahr hatte.
Was sagt Alex zu eurem Song übers Rodeo?
Koljah: Er sagte, dass das Stück ja schon so ein bisschen gehässig sei. Aber er verstehe das schon. Es sei ja auch lustig. Aber eigentlich passe das doch alles viel mehr auf das Rebellion Festival. Da war ich jetzt zwar noch nie, aber ich glaube, das muss man zur Ehrenrettung von Alex Schwers sagen, dass das Rodeo im Vergleich zum Rebellion etwas weniger altbacken ist. In England spielen dann eben wirklich ausschließlich die ganz alten Bands. Und vor der Bühne stehen dann nicht fünfzig-, sondern siebzigjährige Männer und feiern das ab. Ist aber natürlich auch die beste Musik, die es je gab: CHELSEA, 999, LURKERS, STIFF LITTLE FINGERS und so weiter.
Danger Dan: Wir veröffentlichen den Song „Ruhrpott Rodeo“ übrigens zum Ruhrpott Rodeo – und zwar auf einer CD, die wir dort verteilen. Für alle, die zum Splash gehen: Eine CD, das ist ein Tonträger, aus dem Musik rauskommt, haha.
Welchen Stellenwert haben für euch eigentlich die sozialen Medien, über die wir heute – Stichwort „Shitstorm“ – schon ein paar Mal gesprochen haben und die ihr selbst offenbar immer wieder triggert?
Koljah: Ich empfinde sie als eine lästige Pflicht, die man als Band irgendwie pflegen muss.
Panik Panzer: Absolut. Ich empfinde soziale Medien mittlerweile auch als Last.
Koljah: Also ich konsumiere als Privatperson den ganzen Tag soziale Medien. Das ist okay. Aber sie als Band bespielen zu müssen, ist unerfreulich.
Panik Panzer: Ja. Diese Medien zu konsumieren, finde ich auch fantastisch. Aber sich selbst dort darstellen zu müssen, macht überhaupt keinen Spaß. Ich hatte lange Freude daran, mich quasi als der Band-Klassensprecher auf Instagram zu inszenieren und mit einer verstellten Stimme unser Backstage-Catering abzufilmen und den Leuten zu erzählen, wie herrlich ich das finde. Aber daran habe ich mittlerweile wirklich komplett das Interesse verloren. Und ich sehe auch zunehmend, so wirkt es zumindest auf mich, dass Bands mit Hilfe einer Beratung durch Agenturen versuchen, die Algorithmen zu durchdringen, um irgendwie bei der Stange zu bleiben und irgendwie von den Menschen gesehen zu werden. Und das wirkt auf mich so dermaßen verzweifelt, dass das in mir einfach nur noch so eine Aversion triggert und ich sage: Ich habe gar keinen Bock, dieses Spiel mitzuspielen und mir irgendwelche Gewinnspiele auszudenken für die Fans. Oder irgendwelche lustigen Gags, die man noch während des Konzertes filmt und die man dann den Leuten als spontan verkauft. Ehe ich das mitspiele, höre ich lieber auf, Musik zu machen.
Danger Dan: Moment! Ich wollte noch ganz kurz sagen: Folgt auf Instagram danger_dan_666. Ich verlose da nämlich in unregelmäßigen Abständen Immobilien.
Das merken wir uns mal. Abschließend noch eine Frage: Was kann Punk dem Rap geben – und umgekehrt?
Koljah: Ich habe ja eben schon gesagt, dass Rapper dem Punk gewisse textliche Finessen bescheren können. Auf der anderen Seite würde ich mir aber auch wünschen, dass ein paar Punker einigen Rappern textlich mal deren Flausen austreiben. Das wäre dann ein Geben und Nehmen.
Panik Panzer: Ich wünsche mir, dass Punk und Rap sich eben nicht so viel gegenseitig geben oder nehmen. Denn so entsteht Crossover. Und das ist der eigentliche Feind. Das will niemand.
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Diskografie
„Aversion“ (2LP/CD, Jochens kleine Plattenfirma, 2014) • „Abwasser“ (Stream, Jochens kleine Plattenfirma, 2015)„Anarchie und Alltag“ (3LP/2CD, Jochens kleine Plattenfirma, 2017) • „Abbruch Abbruch“ (2LP/CD, Jochens kleine Plattenfirma, 2020) • „Adrenochrom“ (Stream, Antilopen Geldwäsche, 2020) • „Antilopen Geldwäsche Sampler 1“ (LP/CD, Antilopen Geldwäsche, 2021) • „Alles muss repariert werden“ (2LP/CD, Antilopen Geldwäsche, 2024)
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Die Geschichte der ANTILOPEN GANG ...
... beginnt 2009: Da tun sich die vier Freunde Daniel „Danger Dan“ Pongratz, Koljah (Podkowik), Tobias „Panik Panzer“ Pongratz und Jakob „NMZW“ Wich aus Aachen und Düsseldorf zusammen, um gemeinsam Rap zu machen. Die erste Erfolgswelle des Genres hierzulande ist zu diesem Zeitpunkt schon vorbei. Bands wie DIE FANTASTISCHEN VIER, BLUMENTOPF und ABSOLUTE BEGINNER haben jenen Musikstil, der nur ein Teil der aus Rap, Breakdance, DJing und Graffiti-Writing bestehenden HipHop-Kultur ist, bereits in den 1990er Jahren landesweit salonfähig gemacht. Rap sorgt nunmehr, zumindest im öffentlichen Diskurs und abseits des Rap-Mutterlandes USA, eher durch die sexistische, prollige und nicht selten menschenverachtende Gangsta-Variante für Aufmerksamkeit – eng verknüpft unter anderem mit dem Aggro Berlin-Label, auf dem Bushido und der seinerzeit noch nicht so lammfromm wie heute durch die Hood reimende Sido agieren.
Mit anderen, relevanteren, besseren, weniger klischeehaften Texten um die Ecke zu kommen – und genau das tun ANTILOPEN GANG –, ist vor diesem Hintergrund sicherlich keine Entscheidung für wirtschaftlichen Erfolg. Dafür umso mehr eine für die Leidenschaft. Und die legen die Antilopen seit jeher an den Tag. Sie ermöglicht es Danger Dan, Koljah und Panik Panzer sogar nach dem Tod ihres Freundes Jakob durch Suizid im Jahre 2013 weiterzumachen und das Gedenken an ihn eben auch durch die Musik aufrechtzuerhalten.
Ein schöner Beweis dafür: Bleiben die ersten Veröffentlichungen wie „Spastik Desaster“ (2009/2010) noch weitgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit – Ausnahme: der sofort zum Hit avancierende und noch heute bei jedem Konzert abgefeierte Song „Fick die Uni“ –, machen die Antilopen 2014 Ernst: Sie unterschreiben bei der in Sachen Rap bis dato eigentlich unbeleckten JKP-Familie von DIE TOTEN HOSEN, deren Verantwortliche ja immer schon ein feines Gespür für Dinge hatten, die in absehbarer Zeit mal groß werden könnten (BROILERS, FEINE SAHNE FISCHFILET). Sie sorgen mit dem Stück „Beate Zschäpe hört U2“, das sich mit seinem grandiosen Text des vom Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) verübten Terrors annimmt, erstmals landesweit für Furore – in Form von viel Beifall und zahlreichen Shitstorms rechter Trolle. Und sie kommen mit dem folgenden Album „Aversion“ erstmals in die Charts, aus denen die ANTILOPEN GANG seitdem nie wieder verschwunden sind.
Im Gegenteil: „Anarchie und Alltag“ (2017) steht nach Erscheinen sogar ganz oben in den Listen. „Abbruch Abbruch“ (2020), das Quasi-Lockdown-Album „Adrenochrom“ (ebenfalls 2020) und der nur ein Jahr später veröffentlichte „Antilopen Geldwäsche Sampler 1“ charten ebenfalls. ANTILOPEN GANG gehören plötzlich zum Establishment der populären Musik im Lande. Einerseits. Und werden andererseits zu einer Band, die immer mehr auch gegen damit einhergehende Klischees vorgeht.
Denn erstens bleibt die politische Attitüde und wird verschärft. Immer wieder gibt es Konflikte mit anderen Rappern, vornehmlich aus der Proll-Ecke, oder sonstigen B- bis C-Promis wie Oliver Pocher, die sich durch die Umtriebigkeit, den mitunter tiefschwarzen Humor und den Intellekt Danger Dans, Koljahs und Panik Panzers angegriffen fühlen. Und die mitunter auch verbal angegriffen werden: So bekommt etwa der erwähnte Pocher von der Band im gleichnamigen Song „Kleine miese Type“ für sein Outing einer Ex-Prostituierten eine schallende Verbal-Ohrfeige verabreicht.
Zweitens stellen ANTILOPEN GANG den Punk – den vor allem der gerne entsprechende Shirts und Caps tragende Koljah seit jeher als wichtige Inspiration und Quelle seiner musikalischen Sozialisation bezeichnet – mehr und mehr in den Vordergrund. Nicht zuletzt durch eine dem (übrigens in Anlehnung an die FEHLFARBEN so benannten) Album „Anarchie und Alltag“ beigelegte Bonus-LP „Atombombe auf Deutschland“, auf dem sie gemeinsam mit Gästen wie beispielsweise Bela B von DIE ÄRZTE Punkversionen ihrer eigenen Stücke platzieren. Beinahe folgerichtig gastiert die Band 2018 erstmals beim Ruhrpott Rodeo.
Und drittens ist da noch das im Jahr 2022 veröffentlichte, zum damaligen Zeitpunkt bereits zweite Soloalbum Danger Dans, das mit seinem Erfolg auch die ganze Gruppe endgültig überall zum Begriff macht. Es ist allein schon ob seines Titelsongs „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ nicht nur eine musikalisch hervorragende Singer/Songwriter-Platte, sondern vor allem schonungslos und maximal subversiv. Quasi Punk. Ein Auszug aus dem Songtext: „Nein, ich wär’ nicht wirklich Danger Dan, wenn ich nicht Lust hätte auf ein Experiment. Mal die Grenzen auszuloten, was erlaubt und was verboten ist. Und ich will euch meine Meinung hier erzählen: Jürgen Elsässer ist Antisemit. Kubitschek hat Glück, dass ich nicht Bogen schieß. An Reptilienmenschen glaubt nur der, der wahnsinnig ist. Gauland wirkt auch eher wie ein Nationalsozialist. Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein. Man diskutiert mit ihnen nicht, hat die Geschichte gezeigt. Und man vertraut auch nicht auf Staat und Polizeiapparat. Weil der Verfassungsschutz den NSU mit aufgebaut hat. Weil die Polizei doch selbst immer durchsetzt von Nazis war. Weil sie Oury Jalloh gefesselt und angezündet haben. Und wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst, ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz.“
Jetzt ist 2024. Und auf dem zwischenzeitig gegründeten eigenen Label Antilopen Geldwäsche erscheint „Alles muss repariert werden“, ein Doppelalbum mit einer Rap- und einer Punk-Platte. Es ist der nächste Punkt ihrer Karriere, an dem ANTILOPEN GANG noch mal einen draufsetzen und somit neugierig machen auf alles, was da noch so kommen könnte.
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Über die Gang
Ihr Werdegang und die Art Band, für die Danger Dan, Koljah und Panik Panzer stehen, sind bemerkenswert. Entsprechend fallen die Einschätzungen aus, die Weggefährtinnen und Weggefährten der ANTILOPEN GANG äußern, wenn die Sprache auf das Rap- und (nun auch) Punk-Trio kommt.
Fatoni (bürgerlich Anton Schneider), selbst reimend am Mikrofon unterwegs, bereits mehrfach mit den Musikern auf Tour und nach eigener Aussage ein „guter Freund“ der Band, sagt: „Sie gehören einfach zu den besten Texteschreibern, die es in Deutschland gibt. Sie haben einen sehr eigenen Stil gefunden.“ Dieser basiere auf der „Kombination aus Danger-Dan-Harmonien in den Refrains und guten Rap-Strophen“. Und das sei „einzigartig“. „Sie haben so eine eigene Formel gefunden, die ich nicht aufschlüsseln kann“, sagt Fatoni und ergänzt ebenso ehrlich wie schmunzelnd: „Leider. Sonst würde ich das nachmachen.“ Dass die ANTILOPEN GANG nun auch einen Punkplatte herausbrächten, erachtet er als „nur konsequent“. „Das ist ja irgendwie auch ihr Alleinstellungsmerkmal“ spielt der Musiker darauf an, dass Danger Dan und Co. eben in beiden Genres beheimatet seien. Es gebe zwar durchaus auch andere Bands, die „in beiden Subkulturen zu Hause“ seien. „Aber nicht so gut.“
Was die Rolle der ANTILOPEN GANG als Band mit einem großen Bewusstsein für politische Themen angehe, betont Fatoni: „Leute, die sie auch vor Danger Dans Soloplatte kannten, wussten ja schon länger, dass sie eine sehr politische Gruppe sind.“ Dazu müsse man sich ja nur einmal den Song „Beate Zschäpe hört U2“ anhören, den die Band bereits 2014 veröffentlichte. Und was ist mit der ANTILOPEN GANG als Vorzeigebeispiel für politischen Aktivismus in der Musik? „Auch wenn ich mich mit derlei Aussagen immer schwertue: Wahrscheinlich braucht man das derzeit immer mehr. Ich bezweifle zwar, dass nur Musik und Songtexte eine große, die Gesellschaft verändernde Wirkung haben. Aber wer weiß? Es ist schon gut für bestimmte Gruppen, wenn sie Rückhalt durch solche Songs bekommen.“
Auch eine antilopen-typische Begebenheit hat Fatoni in Erinnerung – eine von vielen, die er mit der Band schon erlebte: „Dadurch, dass ich sie so gut kenne und mit ihnen schon unterwegs war, habe ich ja auch schon gewisse Dynamiken mitbekommen. Und einmal morgens, als ich mit ihnen auf Tour war, wachte ich nach nur dreieinhalb Stunden Schlaf im Nightliner auf – weil sich Koljah und Danger Dan lauthals über Mao stritten.“ Ganz klar: So etwas erlebe man nicht überall.
Dani Wigbels kennt die ANTILOPEN GANG ebenfalls bestens: Sie arbeitet nämlich seit zehn Jahren für sie – zuerst bei JKP, seit drei Jahren beim bandeigenen Label Antilopen Geldwäsche. „Und die Gang“, sagt sie, „schafft es auch nach all der Zeit immer wieder, mich musikalisch zu überraschen, ohne dabei die eigene Linie zu verraten.“ Das Trio habe seinen eigenen Stil, „der sich schwer in Worte fassen“ lasse. Klar sei: „Gerade diese Mischung aus Rap mit Punkattitüde fand ich schon immer sympathisch.“ Das gelte insbesondere, wenn auch nicht nur, im Falle von Livekonzerten. „Und deshalb freue ich mich auch besonders, dass es jetzt eine ganze Punkplatte geben wird“. Ansonsten bewundert Dani Wigbels die „Straightness“ der Band. Dieses „Komme was wolle“. „Ich kenne kaum eine andere Band, die so geradlinig ihr Ding durchzieht und sich dabei nicht von möglichem Gegenwind einschüchtern lässt.“ Bemerkenswert im Binnenverhältnis der Antilopen: „Es gibt bei ihnen einen unwahrscheinlichen Respekt untereinander gibt, selbst wenn nicht immer alle einer Meinung sind.“
Direkt aus der Punkrockecke als zweiter Heimat der Band kommt Ingo Donot. Er betont: „Die Antilopen Gang sind für mich in An- und Absage sehr viel mehr Punk als die meisten Punk-Bands da draußen.“ Er liebe etwa den Begriff „Anti Alles Aktion“, der sich sich gefühlt durch alle Texte und Themen der ANTILOPEN GANG ziehe und auch in der „Direktheit der Live-Show“ von Koljah, Danger Dan und Panik Panzer allgegenwärtig sei. „Es gibt nicht viele Bands, die den Spagat zwischen mehreren Szenen hinbekommen, aber der Mittelfinger und das Augenzwinkern der Antilopen gepaart mit dem guten Flow und den cleveren Texten und Twists macht sie zur Punk-Band unter den Rappern“, sagt Ingo. „Dafür gibt’s dann auch aus mehreren Subkultur-Ecken gleichermaßen Applaus. Und, hey: Wer sich in Hip-Hop-Kreisen auf KNOCHENFABRIK beruft und Claus Lüer auf die Bühne einlädt, der kann kein schlechter Mensch sein!“ Wobei „die Gang“ ohnehin „die allernettesten Typen“ seien. „Lopi love forever!“
Und Samuel alias MÄNNI hat das zu sagen: „Dass die ANTILOPEN GANG mit ihrer sehr großen Punk-Affinität ein ganzes Album machen wollte, hat mich bei ihrem ‚Wir brauchen da vielleicht mal deine Hilfe’-Anruf nicht groß überrascht. Dabei lieb ich es, dass sie drauf los ihre Ideen verfolgen und vor allem einfach machen, um dann zu gucken, wie das überhaupt geht. Seit 2015 habe ich immer mal wieder etwas eingespielt. Erst für Liveshows, dann das Punkrock-Bonusalbum und bei der nun anstehenden Platte auch den Großteil an Instrumenten. Meine Aufgabe bestand darin die Antilopen-Demos mit programmiertem Schlagzeug und teils verstimmten Gitarren in die gewünschte Form zu bringen. Und es war schnell klar, so viel wie möglich aus diesen Demos mit aufs Album zu nehmen. Ob das jetzt ein Panik Panzer-Gitarrensolo oder ein Keyboard-Bass von Danger Dan ist – all das findet sich noch irgendwo und dadurch klingt es jetzt auch nach einem Bandalbum.“
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