Sie sind eine jener „speziellen“ Hardcore-Bands, eine, an der sich die Geister scheiden: den einen ist ihre Musik zu eckig, der Gesang zu anstrengend, und von den anderen werden sie geradezu schon kultisch verehrt. Die Rede ist von DEFEATER aus Boston, die 2004 gegründet, erst 2008 mit „Travels“ ihr erstes Album veröffentlichten. Seitdem sind sie Dauergäste auf deutschen Bühnen, eine packende Liveband. Mit ihrem neuen, vierten Album „Abandoned“ sind sie von Bridge 9 zu Epitaph gewechselt, und unter anderem darüber sprach ich vor dem Konzert im Kölner Underground mit Sänger Derek Archambault und Gitarrist Jay Maas, wobei sich der bald verabschiedete: Derek ist ganz klar das Sprachrohr der Band.
Abandoned“ ist euer erstes Album auf Epitaph, nachdem ihr bislang nur auf Topshelf beziehungsweise Bridge 9 veröffentlicht habt. Was bedeutet dieser Schritt?
Jay:[/b] Wir haben immer noch ein sehr gutes Verhältnis zu Bridge 9, mit Chris und Seth. Die Leute da sind unsere Freunde. Zu einem anderen Label zu wechseln war keine leichte Entscheidung, wir mussten uns zwischen mehreren Optionen entscheiden. Wir unterhielten uns mit mehreren Labels, und letzten Endes passte es mit Epitaph am besten, sowohl vom Persönlichen wie vom Labelprogramm her. Wir freuen uns, jetzt mal was Neues ausprobieren zu können, und sind gespannt, was jetzt passiert. Bislang war alles easy, die haben uns einfach machen lassen, was und wie wir wollten.
Ist die Wahl des Labels heute überhaupt noch so ein Thema? Eine junge Generation von Fans scheint Musik überhaupt nicht mehr anhand von Label-Kategorien wahrzunehmen.
Derek: In der Praxis gibt es schon noch Unterschiede, auch im digitalen Zeitalter. Epitaph hat ein extrem gutes Team, womit ich aber nicht sagen will, dass anderen Labels etwas fehlt. Ich nehme Epitaph als effizient und proaktiv arbeitend wahr. Aber auch heute gibt es noch Kids, die sich an Labels orientieren und die eins mehr mögen als die anderen. Und es gibt eben auch Menschen, die nur Platten von bestimmten Labels kaufen. Ich habe selbst jahrelang in einem Plattenladen gearbeitet, und da war es immer so, dass es Leute gab, die sich bewusst nach dem neuesten Release etwa auf Hopeless oder No Sleep erkundigt haben. Ich habe den Eindruck, dass selbst in einer Subkultur wie der unseren die Menschen eine gewisse Routine mögen. Das Vertraute, das Sichere ist auch hier wichtig. Und daraus ergeben sich dann solche kleinen Animositäten wie Bridge 9-Fans versus Deathwish-Fans. Da sind die Äußerlichkeiten, die Ästhetik fast wichtiger als die Musik selbst. Und so haben verschiedene Labels ihre Stärken eben auf verschiedenen Gebieten. Ich empfinde die Zusammenarbeit mit Epitaph als sehr angenehm und „natürlich“, die haben sich extrem für uns ins Zeug gelegt. Ja, kann sein, dass ein anderes Label das auch getan hätte, aber im Augenblick fühlen wir uns da sehr gut aufgehoben. Abgesehen davon bin ich Bridge 9 mit meiner anderen Band ALCOA ja immer noch verbunden.
Was hat euch davon abgehalten, die Veröffentlichung eurer Platten in die eigene Hand zu nehmen?
Derek: Weil wir als Kontrollfreaks bislang auch in der Zusammenarbeit mit Labels immer mitreden konnten. Bridge 9 hat uns alle Freiheiten gelassen, etwa was das Artwork und die Ausstattung betrifft.
Und es hat dich, Derek, auch keiner daran gehindert, mit DEFEATER Konzeptalben zu planen, deren Texte schon beinahe literarisch eine Familiensaga erzählen. Das neue Album setzt diese Tradition fort.
Derek: Diesmal geht es um die Geschichte des Priesters aus dem „Travels“-Album. Es geht also nicht um einen Familienangehörigen, aber doch um eine Person, die der Familie sehr nahe steht und eine wichtige Rolle spielt. Aber ich will nicht zuviel verraten, denn ich finde, die ganze Geschichte soll sich den Leuten selbst erschließen, sonst macht das nur halb soviel Spaß. Mir bereitet es außerdem Vergnügen, nicht das zu machen, was alle erwarten. Viele Leute dachten, auf der neuen Platte würde es um die Mutter gehen, weil das die einzige Person ist, die bislang nicht berücksichtigt wurde, aber ... tja, es gibt eben noch ein paar andere Charaktere, die sich in meinem Hirn tummeln. Der Priester kam ja schon mal auf „Empty Days & Sleepless Nights“ vor, wo die Mutter, wenn sie mal wieder dicht ist, in die Kirche geht. Das kommt wieder zum Tragen, und man kann jetzt anhand der Geschichte nachvollziehen, warum die Mutter in die Kirche ging – und warum der Priester betroffen war, als sie starb. Das neue Album liefert also einige Hinweise, um die ganze Geschichte entschlüsseln zu können, es liefert Verbindungen und Erklärungen. Den Vater habe ich allerdings außen vor gelassen, ich wollte vielmehr zeigen, welches Doppelleben die Mutter mit diesen beiden Männern führte.
Diese ganze Familiensaga klingt wie ein Drehbuch – gibt es etwas in schriftlicher Form?
Derek: Nein, das existiert alles nur in meinem Kopf. Ich würde gerne ein Buch schreiben, aber mir fehlt einfach die Zeit. Außerdem habe ich Angst vor mir, wenn ich schreibe. Wenn ich die Songs texte, bin ich nicht mehr ich selbst, da bin ich ein anderer Mensch. Ich habe eine Ahnung, in welche Tiefe mich das Schreiben eines solchen Buches führen könnte, also lasse ich es besser. Ich würde in dieser Situation meine Frau völlig ignorieren und mich total in das Schreiben hineinsteigern. J.D. Salinger, mein Lieblingsschriftsteller, arbeitete so, und auch wenn ich mich nicht ansatzweise mit ihm vergleichen will, so weiß ich doch, dass ich seinem Beispiel in dieser Hinsicht nicht folgen will. Der hat seine Familie wegen des Schreibens jahrelang vernachlässigt, sich wochenlang eingeschlossen. Ich ahne, dass ich auch zu so was in der Lage wäre. Ich bin gerne mit mir allein.
Immerhin hast du in Form von ALCOA einen gemeinsamen kreativen Output mit deiner Frau, wohingegen DEFEATER nur deine Sache ist. Wie trennst du das?
Derek: DEFEATER sind immer wir fünf, die Band ist unser gemeinsames Baby. Mit diesen Jungs zusammen Musik zu machen ist sehr einfach, alles kommt ganz von alleine. Bei diesem Album habe ich mich übrigens erstmals am Songwriting beteiligt, sonst waren nur die Texte mein Gebiet. Ich wollte schon immer mal auch ein Instrument spielen, aber irgendwie passte das bislang zeitlich nie. Wir haben haben eben alle sehr vollgepackte Zeitpläne, gerade auch Jay mit seinem Studio, da ist es immer ein Kampf, alles unter einen Hut zu bringen. Meist hat Jay tagsüber Bands zum Aufnehmen da, und abends und nachts sind dann DEFEATER dran, wobei es für mich wichtig ist, abends Zeit mit meiner Frau zu verbringen. Diesmal aber haben wir alle zusammen Songs geschrieben, und die sind wirklich gut geworden. Bei ALCOA läuft das anders, da habe ich Ideen im Kopf und präsentiere sie dann meinen Freunden in der Band. Auf dem neuen DEFEATER-Album finden sich zwei Bonustracks, das sind meine Songs, und einer davon wurde von mir, Jake und Joe arrangiert. Das klingt dann eher nach ALCOA, eben weil es meine Songs sind, aber das ist eigentlich die einzige Stelle, an der sich beide Bands mal überlappen. Es fällt mir leicht, beide Bands voneinander zu trennen, und das soll auch so sein – auch wenn die Fans von ALCOA eigentlich alle aus dem DEFEATER-Lager kommen.
ALCOA klingen ja irgendwie wie eine Band, die einer gegründet hat, nachdem er die Schnauze voll hatte von Hardcore.
Derek: So war das ja auch! Vor zehn oder elf Jahren war genau das der Grund für mich, ALCOA zu gründen. Ich hatte damals einfach genug von Heavy-Musik. Meine ersten musikalischen Gehversuche machte ich Mitte der Neunziger, ich war 15, in einer Britpop-Band, die wie OASIS zu klingen versuchten. Dann kam Punk, ich spielte in einer Skapunk-Band, dann eine Hardcore-Band, und irgendwann so 2003/2004 hatte ich keine Lust mehr auf Rumbrüllen. Mir stand eher der Sinn danach, simple Songs auf der Akustikgitarre zu spielen, und ich brauchte wirklich lange, bis ich raushatte, wie man solche Songs schreibt – also richtig gut, nicht nur andere nachahmen. Anfangs klang das bei mir wie eine Kopie von Rocky Votolato.
Darüber unterhielt ich mich mit Frank Turner – und darüber, wie Joe Strummer in „The Future is Unwritten“ erklärt, wie „Lagerfeuerlieder“ funktionieren.
Derek: THE CLASH sind meine absolute Über-Lieblingsband, und ich erinnere mich genau an diese Passage in dem Film. Und ja, es geht darum, echte Folk-Songs zu schreiben, die man mit Gitarre, Klavier oder jedem anderen Instrument spielen kann. Ich habe wirklich lange gebraucht, bis ich das hinbekommen habe.
Wie passen DEFEATER da ins Bild? Meinem Empfinden nach ist da nicht viel Platz für Singer/Songwriter und Akustikgitarre.
Derek: Die softeren Sache, die ich beziehungsweise Jake und ich für DEFEATER schreiben, sind ja nur so ein gewisses „Extra“ für die Band. Ich höre natürlich auch eine Menge Punk und Hardcore, versteh mich da nicht falsch. 2004 hatte ich in der Hinsicht mal eine längere Pause eingelegt, ging kaum noch zu Konzerten, fand damals, dass es kaum interessante Bands gibt, aber das hat sich 2007/08 wieder geändert. Es ist schön, wenn man das Feuer aus seinen Teenagerjahren wieder in sich spürt. Wenn wir Songs schreiben, wenn wir live spielen, dann ist diese Aufregung, die Begeisterung von damals wieder da. Dann weiß ich wieder, warum ich damals zu Hardcore gekommen bin, warum ich mich nie an OPERATION IVY werde satthören können. Diese Musik, diese Platten, bedeuten mir immer noch unglaublich viel. Aus Punkrock bin ich nie „rausgewachsen“. Ich werde wohl noch auf dem Sterbebett THE CLASH als Lieblingsband bezeichnen, denn das sind die schon, seit ich fünf war. Mein Dad ist riesiger CLASH-Fan, und nicht nur in dieser Hinsicht erschreckt es mich manchmal, wie ähnlich ich ihm bin. THE CLASH, Bruce Springsteen und Todd Rundgren waren die großen Helden in meinem Elternhaus, und die gehören auch zu meinen Lieblingsmusikern.
Erst heute bin ich im Zusammenhang mit TITUS ANDRONICUS auf den Begriff „Heartland Rock“ gekommen, der mir bislang unbekannt war und Musiker wie Springsteen, Bob Seger, Tom Petty und John Mellencamp umfasst. ALCOA könnte man da ja auch einordnen ...
Derek: Also ich habe von dieser Genrebezeichnung noch nie gehört. Aber ja ... am Ende sind ALCOA dann wohl „Heartland Rock“, weil ich Springsteen verehre, haha. Andererseits komme ich aus dem Nordwesten, das ist weit weg vom „Heartland“ – da denke ich an den Mittleren Westen. Andererseits ... kommt Springsteen auch aus New Jersey.
Willst du über deine Gesundheit reden? Du hattest vor einer Weile extreme Hüftprobleme, konntest dich nur noch unter Schmerzen bewegen und musstest operiert werden, wozu es auch eine Spendenkampagne gab.
Derek: Ich spreche ungern darüber ... Ich hatte anderthalb Jahre ungeheure, chronische Schmerzen. Gleichzeitig wollte ich das Touren aber nicht lassen, wollte meine Bandkollegen nicht im Stich lassen. Irgendwann musste ich dann das Handtuch werfen, litt da aber schon an einem Bein an Atrophie, an Gewebsschwund. Mein Oberschenkelknochen hatte da, wo er auf die Hüfte stößt, bereits die Hälfte seiner Substanz eingebüßt. Im Hüftgelenk stieß Knochen auf Knochen. Ich kann echt nur sagen, dass das alles kein Spaß war. Ein Arzt sagte, meine Hüfte habe vor der OP der eines Neunzigjährigen entsprochen – mein Großvater kann mit jetzt 93 noch besser laufen als ich zu dem Zeitpunkt. Das war alles nicht ... cool. Dass es soweit kam, hing mit einem Treppensturz zurück, vor ein paar Jahren bei der Arbeit, und dann kam eins zum anderen. Ich musste dann über meinen Schatten springen und unsere Fans um Hilfe bitten.
Warum?
Derek: Weil das Gesundheitssystem in den USA nicht gerade „nett“ ist. Meine Frau und ich hatten damals keine Krankenversicherung, und erst mit der Reform des Systems – es ist da immer von „Obama Care“ die Rede – änderte sich das. Man muss sich das mal vorstellen, es gibt Krebspatienten in den USA, die nicht zum Arzt gehen können! Ach, jetzt rede ich ja schon wieder viel mehr über das Thema, als ich wollte. Jedenfalls war die ganze Situation für mich ein kompletter Alptraum und ich bin den Fans unglaublich dankbar, dass sie mir geholfen haben, geheilt zu werden. Ohne sie würde ich heute nicht mehr auf meinen eigenen Beinen stehen können.
Fiel es dir schwer, um Hilfe zu bitten?
Derek: Ja. Ich bin ein ziemlicher Dickkopf, ich frage nicht gerne andere um Hilfe. Das zu überwinden, die Hilfe anderer anzunehmen, ja, überhaupt andere wissen zu lassen, wie dreckig es mir geht, war hart. Bei den Konzerten bat ich zwar darum, kein Stagediving zu machen und mich nicht anzufassen, aber ich sagte ja nicht warum. Und ich sprang ja trotzdem noch auf der Bühne herum, als hätte ich keine Schmerzen. Das Adrenalin half mir, die Schmerzen für die Zeit des Auftritts zu verdrängen. Aber schon eine Viertelstunde später saß ich backstage und litt Höllenqualen, hatte vor Schmerz Tränen in den Augen. Und trotzdem fiel es mir schwer, um Hilfe zu bitten. Zum Glück geht es mir jetzt besser.
Es muss dann aber ein überwältigendes Gefühl gewesen zu sein, auf die Bitte um Hilfe solch enormen Zuspruch zu erfahren.
Derek: Es war unglaublich! Ich werde nie den ersten Tag der Fundraising-Kampagne vergessen. Schon innerhalb einer Stunde kamen 10.000 Dollar zusammen und ich konnte nur noch heulen. Meine Frau musste mich dann erst mal aus dem Haus bringen, damit ich wieder an irgendwas anderes denken kann. Ich liebe es, Musik zu machen, zu touren, Konzerte zu spielen – ich bin 33 und das ist alles, was ich kann. Die Idee, all das aufgeben zu müssen, war schrecklich, doch dank der Unterstützung der Fans kann ich weitermachen. Nicht nur, dass sie zu unseren Shows kommen, die Platten kaufen, die T-Shirts, sie gaben auch noch extra Geld – ich stehe auf ewig in ihrer Schuld. Aber auch Freunde und Familie spendeten Geld – Menschen, die ich zum Teil zehn Jahre nicht gesehen hatte und die übers Internet von der Aktion gehört hatten. Sogar alte Highschool-Freunde meldeten sich plötzlich wieder, gaben zwanzig Dollar oder so.
Ein beeindruckendes Zeichen von Solidarität. Aber warum funktioniert das anscheinend besser, wenn es eine bestimmte Person betrifft, als wenn es um ein Solidarsystem wie eine Krankenversicherung geht, die ja von vielen Amerikanern immer noch als „sozialistisch“ abgelehnt wird?
Derek: Gut möglich, dass es Spender gibt, die so denken. Die wollen helfen, wollen ihr Geld aber nicht einem gigantischen, von Konzernen beherrschten System geben. Das ist ein komplexes Thema. Ich wollte diese Spendenaktion anfangs auch nicht, wollte nicht die Band nutzen, um um Almosen zu bitten. Das war auch der Grund, warum ich ein paar Songs aufnahm, als kleines Dankeschön für die Spender. Ich treffe bei fast jedem Konzert Leute, die gespendet haben, das sind sehr schöne Begegnungen, denn ohne diese Menschen wäre ich heute nicht hier. Ich finde es schön, dass Hardcore und Punk heute noch so eine starke Community sind, auch wenn sich die Szene in all den Jahren sehr verändert hat. In den Neunzigern herrschte ja noch eine ganz anderes Klima. Ich war damals ein Teenager, der nirgends reinpasste. Mit den ganzen Sportlern und Football-Typen hatte ich nichts zu tun, ich war eher so ein Nerd mit ein paar superschlauen Freunden. Dann wurde ich Punk, und wir waren die komischen Weirdos an der Highschool, saßen zusammen in der Cafeteria am einem Tisch. Das erfüllte alle Klischees, wie man sie aus den amerikanischen Highschool-Filmen kennt. Heute dagegen treffe ich in den USA bei Shows oft auf Kids, bei denen ich mir denke, dass die eher meinem Klischee der „coolen“ Kids entsprechen – aber was machen die dann auf so einem Konzert?! Hier in Europa ist das allerdings anders, da habe ich das Gefühl, dass auf den Konzerten eigentlich nur Leute sind, die sich wirklich für die Musik interessieren. In den USA sind Hardcore-Shows mittlerweile oft „gesellschaftliche Anlässe“, wo man eben hingeht und wo sich dann genau diese Jocks, diese Sportlertypen meiner Highschool-Zeit, in supercooler Hardcore-Verkleidung tummeln. Für die ist Hardcore nur Mode.
Hat diese Sichtweise aber nicht auch etwas mit fortgeschrittenem Alter zu tun?
Derek: Der Zauber, den die Punk-Szene einst für unsereins ausströmte, als noch alles neu war, ist heute eben nicht mehr so vorhanden, finde ich. Durch das Internet ist Punk so leicht zugänglich für jeden geworden, für Bands ist es so leicht, sich zu präsentieren. Heute schafft es doch fast jede, irgendein Label oder eine Agentur auf sich aufmerksam zu machen und auf Tour zu gehen. Irgendwie ist das heute alles ... anders. Egal, ich bin einfach ein meckernder alter Mann – und vom Thema abgekommen, hahaha. Ich hasse mich dafür, so ein elitärer Sack zu sein. Aber so bin ich eben, jeder hat eben eine Meinung zu allem, so fuck it.
In der Tat, das ist keine neue Diskussion, und sie setzt sich in der veganen Szene fort.
Derek: Oh ja! Ich lebe seit 16 Jahren vegan, und so sehr ich dankbar dafür bin, dass ich heute fast überall problemlos etwas zu essen bekomme, regen mich Menschen auf, die an veganer Ernährung nur den gesundheitlichen Vorteil wahrnehmen. Hallo, ging es nicht mal darum, keinen anderen Lebewesen zu schaden ...? Als ich 2003 mit meiner damaligen Band TRANSISTOR TRANSISTOR erstmals in Europa war, ernährte ich mich quasi nur von Brot mit Senf und Chips. Zum Glück ist das heute anders. Damals war mir aber auch meine Ernährung ziemlich egal, ich konnte nicht mal kochen. Heute ist das anders, wobei meine Frau Alicia, als wir uns kennen lernten, es auch nicht konnte. Heute können wir beide ganz gut kochen, aber Alicia echt noch besser ist als ich. Die macht so unfassbar leckere Sachen – und vor allem experimentiert sie. Ich könnte auch jeden Tag das Gleiche essen, haha. Ich bin ein großer Fan der Südstaatenküche – was immer man grillen und braten kann, liebe ich. Wenn ich nur an ihr Vegan Fried Chicken denke, läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen! Ich kann es kaum erwarten, wieder nachhause zu kommen. Und dazu Blumenkohlpüree ... unglaublich.
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