ZWEI TAGE: OHNE SCHNUPFTABAK

s/t CD

Das nenne ich mal eine rauhe Stimme. Klingt wie eine Mischung aus dem unsympathischen Nachbarn, der immer Jogginghose trägt, und Pedder von DAILY TERROR, das Ganze allerdings ein paar Oktaven tiefer. Die Songs der Regensburger erinnern allerdings kaum an Braunschweig, eher an Hamburg und das sogar recht stark.

Ich tippe mal, die haben viel DACKELBLUT in ihrem Leben gehört. Meist eher melodischer, oft melancholischer Punkrock zwischen der zuletzt genannten Band und Deutschpunk, wie er in den frühen Achtziger Jahren gespielt wurde (der Song "...

und jetzt?" beinhaltet ein musikalisches SLIME-Zitat). Kein Uffta-uffta-Gerumpel und Texte, welche trotz direkter Wörter nicht platt sind. 13 okay gehende Titel, die mich über die gesamte Länge des Albums aber nicht zwingend zum permanenten Zuhören animieren.

Will sagen, ZWEI TAGE: OHNE SCHNUPFTABAK fehlt ein wenig die fesselnde Spannung, die merwürdig-traurige (und trotzdem kämpferische) Stimmung und auch das Außergewöhnliche, was die Bands, von denen sie offensichtlich beeinflusst sind, ausgemacht hat und ausmacht.

Vielleicht wäre eine 7" mit den vier besten Songs überzeugender gekommen, so hab ich das Gefühl, der Band gehen über die Langstrecke etwas die Puste und die Ideen aus und das erzeugt bei mir Langeweile.

Nicht schlecht, zu einem klaren "gut" kann ich mich aber auch nicht durchringen ... We'll see. (35:33) (05/10)